Das Wochentipp – Thema:
Weniger wovon?
Dafür mehr für?
Gleich besser?
Weniger konsumieren, mehr lieben.
Weniger schlucken, mehr schmecken.
Weniger verschlingen, mehr genießen.
Mit weniger mehr Mensch sein.
© Phil Bosmans (1922 – 2012), belgischer Ordenspriester, Telefonseelsorger und Schriftsteller, ›der moderne Franziskus‹
Was gewinne oder verliere ich, wenn ich dieses oder jenes in meinem Leben weglasse, neu gestalte oder verändere?
Weniger arbeiten – ein Mehr an Freizeit. Weniger Gewicht – ein Mehr an Beweglichkeit.
Wenn ich weniger Zeit mit einem mir nicht wohltuenden Menschen verbringe, habe ich mehr davon um mich mit angenehmen Freunden zu treffen. Statt Geld für den schönen Schein und für Frustkäufe auszugeben, könnte ich mir ein Mehr an Gedanken machen, über das was ich wirklich brauche.
Und so weiter, und so weiter… Weniger Text im Wochentipp – dafür mehr an Inhalten, mal schauen ob mir das gelingt.
Ich glaube, dass es das Zusammenwirken verschiedener Zutaten ist, welche unsere persönliche Zufriedenheit ausmacht.
Ich denke da an unsere Gesundheit, das menschliche Miteinander, also die Gemeinschaft an sich, an Geld und als Würze an all unsere ererbten, genetischen Zugaben, sowie familiären und weiteren Prägungen, die wir in uns tragen.
Jeder Mensch kann die Dinge eben nur von dem Standpunkt aus betrachten, wo er sich zur Zeit befindet mit all seinen kleinen und großen Befindlichkeiten.
Das Zusammenspiel von all diesen Komponenten bedingt sowohl das eine an Ansprüchen, als auch das andere an Unwohlsein oder Wohlgefühl in unserem Leben.
Bin ich gesund, habe ich nette Freunde, dazu ein gutes Auskommen, heißt das noch lange nicht, dass ich der Daseinsfreude wohlig fröne, denn vielleicht bin ich im Inneren durch meine Prägung ein „ausgemachter Schwarzseher“, bin voller Ängste oder ein Meckertyp, sehe mein Glas eher halbleer, als halbvoll ecetera, ecetera….
Glücklich ist der, welcher eine ausgewogene Verteilung aller Aspekte in seinem Dasein als Hebelwirkung für seine innere Zufriedenheit hat.
Nur was machen diejenigen, denen es an einem oder mehreren Bestandteilen zum „glücklichen Zufriedensein“ fehlt.
Denn um im Leben etwas weglassen zu können, muss ich es erst einmal besessen oder erlebt haben, oder?
Herzerfrischend schmunzelnd auf den Punkt gebracht hat es:
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues (1715-1747),
Reflexions et maximes, französischer Philosoph und Schriftsteller:
Was die Menschen voneinander unterscheidet, ist eine Kleinigkeit.
Was macht die Schönheit, die Hässlichkeit, die Gesundheit, die Krankheit, den Geist oder die Dummheit?
Ein kleiner Unterschied der Organe,
ein wenig mehr oder ein wenig weniger Galle usw.
indessen hat dieses Mehr oder Weniger
eine unendliche Wichtigkeit für die Menschen;
wenn sie anders darüber urteilen, so sind sie im Irrtum.
Ergo, hierzu sollte ich mich auch ganz gut kennen, um bestimmte Dinge in meinem Leben auch gut einschätzen zu können, ob ich dann dieses, jenes oder welches brauche, reduzieren oder ganz weglassen könnte.
Das heißt in der Praxis?
Weniger wovon, dafür mehr wofür? Das klingt doch gleich besser!
Bevor wir uns selbst zu dem hinwenden, was wir in unserem Leben eventuell weniger brauchen, hin zu dem Erstrebenswerten, wofür es sich lohnt mehr von dem Ersehnenswerten zu haben.
Nun gilt es im Vorfeld sich die Frage zur Entscheidungsfindung zu beantworten – ob das Neue von „weniger denn mehr“ – überhaupt besser ist…
Vorab gibt es noch zur Einstimmung ein paar wohlige
nachdenklich stimmende Worte des klugen Herrn Goethe –
Ich schreibe ja schließlich Nachdenker…
Wenn er bemerkt, dass die Welt sehr leicht zu befriedigen ist
und selbst nur einen leichten, gefälligen, behaglichen Schein begehrt,
so wäre es zu verwundern,
wenn nicht Bequemlichkeit und Eigenliebe
ihn bei dem Mittelmäßigen festhielten.
Es wäre seltsam,
wenn er nicht lieber für Modewaren Geld und Lob eintauschen
als den rechten Weg wählen sollte, der ihn mehr oder weniger
zu einem kümmerlichen Märtyrertum führt.
Johann Wolfgang von Goethe(1749 – 1832), deutscher Dichter
Den meisten Menschen sind ihre Glaubensmuster unbewusst und meine Entscheidungsfindung wird hier ungewollt von meinen inneren Glaubenssätzen beeinflusst und das kann mich dann später leiden lassen.
Ach ja, es sind unsere inneren Glaubensgrundsätze, welche uns dann so handeln lassen, wie wir es nun einmal tun.
Zum Beispiel:
Wenn ich innerlich glaube, dass mein Status in der Außenwelt auf „finanziellem Wohlstand“ beruhen muss, um überhaupt wahrgenommen, beachtet und wertgeschätzt zu werden – nun, dann kann ich mich noch so sehr nach einem weniger an „Arbeit“, hin zu einem mehr an Erholung, Urlaub, Lebensfreude – sehnen.
Wenn ich mich tatsächlich für mehr Ausspannung entscheiden würde, hier hätte ich vielleicht Einbußen im geldmäßigen Bereich mit einzuplanen.
Das Problem ist, wenn ich nicht meinen (persönlichen), inneren Glaubenssatz „ich leiste, also bin ich“, kenne, dann wird mich später das fehlende Gefühl nach Anerkennung im Außen einholen.
Es folgt Märtyrertum, denn ich werde leiden.
Der angeblich erlittene Verlust an „Beachtung und Anerkennung im Außen“ – wiegt schwer und somit würde ein weniger an „Arbeit“ hin zu einem mehr an „Lebensgenuss“ – doch gleich keine bessere Lebensqualität bedeuten. Hier würde die getroffene Entscheidung aus der Unwissenheit seiner selbst heraus – den Menschen leiden lassen…
Einen Lösungsansatz gibt es immer:
Wenn der Mensch die gewonnene Zeit nutzt, an seinen veralteten Glaubensgrundsätzen arbeitet, dann zu neuen Erkenntnissen und Einsichten käme und so sich selbst und seine Seele befreien würde. Hier wären dann Wege frei zu einem gesünderen Selbstwertgefühl gepaart mit Selbstliebe, wo er sich die Anerkennung selbst geben kann und nicht mehr gierig darauf hoffen müsste, diese im Außen durch falsches Statusdenken zu erhalten.
Meine Lieben, weniger Text – mehr Inhalt.
Ich glaube, es ist genug Nachdenkenswertes von mir geschrieben worden zum Thema:
„Weniger wovon, dafür mehr für?
Was für den Einzelnen dann besser ist, entscheidet jeder selbst!“
Überlegt euch einfach so – so einfach, was ihr gerne in eurem Leben verändern möchtet. Alles im Leben hat seinen Preis und der wird davon mitbestimmt, was ich glaube und denke.
Erwägt, durchdenkt, behutsam, vorsichtig – geht ganzheitlich an eure Sehnsüchte heran. Planvoll werden meine Visionen, wenn ich mich ganz auf diesem Weg mitnehme und immer besser kennenlerne und das fühlt sich dann sowas von einem klaren, bewussten, freimachenden, vor allem verantwortungsvollen, erfolgreichen GUUUUT an.
„Weniger wovon, dafür mehr für?“
Dieses „dafür mehr für …“ ist dann einfach ganz klar und eindeutig zu erkennen … „Das klingt doch gleich viel besser!“
Und Fehlentscheidungen – die können berichtigt werden, denn dann heißt es das Leben genussvoll leben zu können.
Ist das so?
Weniger wäre mehr.
Gotthold Ephraim Lessing (1729 – 1781), deutscher Schriftsteller, Kritiker und Philosoph der Aufklärung Quelle: »Emilia Galotti«, 1772
denn
Weniger ist mehr wert
© Anke Maggauer-Kirsche (*1948), deutsche Lyrikerin, Aphoristikerin
Ok, so geht es besser
Weniger Routine, mehr Leben!
Amos Bronson Alcott (1799 – 1888), US-amerikanischer Philosoph und Pädagoge
Mein Credo!
Frage mehr und laufe weniger.
Aus Arabien
dann
Tu weniger und erreiche mehr.
Vedische Weisheit
Nachdenkenswert:
Das Weniger und Mehr an Nächstenliebe & Selbstliebe
Wer innerhalb der Welt seinen Nächsten liebt,
tut nicht mehr und nicht weniger Unrecht,
als wer innerhalb der Welt sich selbst liebt.
Es bliebe nur die Frage, ob das erstere möglich ist.
Franz Kafka (1883 – 1924), österreichischer Schriftsteller
…
Es ist schwer, die zu lieben, die wir nicht achten,
aber nicht weniger schwer, jene zu lieben,
die wir mehr achten als uns selbst.
François VI. Herzog de La Rochefoucauld, französischer Schriftsteller und Moralist (1613 – 1680)
Die finale Lebens-Kunst
„Weniger wovon, dafür mehr für?
Gleich das, was sich besser anfühlt!“
Unter mehreren Ansichten von gleichem Ansehen
wählte ich nur die gemäßigten:
einmal, weil sie stets für die Praxis die bequemsten
und wahrscheinlich die besten sind,
denn alles Übermaß ist in der Regel schlecht;
dann auch, um im Fall des Fehlgriffs mich
von dem wahren Weg weniger abzuwenden,
als wenn ich das eine Extrem ergriffen hätte,
während ich das andere hätte ergreifen sollen.
René Descartes (1596 – 1650), französischer Philosoph, Naturforscher, Mathematiker
Gibt’s etwa hier ein Weniger und Mehr?
Ist deine Wahrheit wie der Sinne Glück nur eine Summe,
die man größer, kleiner besitzen kann und immer doch besitzt?
Ist sie nicht eine einz’ge ungeteilte?
Friedrich Schiller (1759 – 1805), deutscher Schriftsteller
Ich wünsche euch
das Weniger zu Gunsten
des Mehr an was auch immer
hier und jetzt bewusst zu genießen
herzlichst eure Ute Weiss-Ding