Historisches


Historisches zum Tarot

Vorwort – Das Wort Tarot – Entstehung der Kartendecks

Tarot Oval

Vorwort:

Ich bitte Sie zu bedenken, dass diese einleitenden Worte, meine persönlichen Ansichten, Sichtweisen und Hypothesen sind.
Da es viele Texte, viele Veröffentlichungen, noch mehr Standpunkte und und und gibt: Möge sich der aufmerksame Leser aufgefordert sehen, selbst zu forschen und zu entscheiden, was er zu diesem Thema wissen und denken oder auch glauben möchte…
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihre Madame Weiss
Berlinspirit300

Das Wort TAROT

ROTA TARO ORAT TORA ATOR
Frei übersetzt: „Das Rad des Tarot verkündet das Gesetz der Einweihung”
von Paul Foster Case (amerikanischer Tarotexperte des 20. Jahrhunderts)

Woher das Tarot-Spiel tatsächlich stammt ist unsicher.
Das Wort „Tarot“ kommt aus dem französischen es wird Taro ausgesprochen.
Aus diesem so ausgesprochenen Wort „Taro“ hat Paul Foster Case dann den o. g. Satz der Worte geformt.

Rota (lateinisch) – das Rad

Orat (lateinisch) – verkündet

Ator s. Hathor, eine Tochter des ägyptischen Sonnengottes Re, sie war eine Einweihungsgöttin

Tar (ägyptisch) – Weg

Ro  (ägyptisch) – königlich

Genau diese Schwierigkeit des zu findenden wirklichen Wortursprungs, führte und führt zu einer Vielzahl von diskutierbaren Darstellungen.

Die Wortforschung des Wortes „Tarot“ ist so oft und so vielseitig beschrieben worden.
Nachgeforscht analysiert wurde dieses von vielen klugen Geistern und noch viel mehr haben sich schriftlich zu dem Thema Tarot geäußert. Ich glaube nicht, dass die Welt noch einen Aufguss von bekanntem Tarotwissen meinerseits benötigt.
Und ich meine, dass es eh für mich persönlich unerheblich ist, woher und wann uns dieses Wissen zugänglich wurde.
Ein kleiner Gedankenhinweis: Es gibt so viele Einflüsse auf Alles in dieser Welt und schon vor Jahrhunderten gab es Handelswege, auf denen auch Wissen weitertransportiert wurde. Also warum nicht auch aus Ägypten nach Europa…

Berlinspirit300

Entstehung der Kartendecks

Ich persönlich finde es widersprüchlich und es kann wohl beides richtig sein, entscheiden Sie selbst, was Sie glauben möchten:
1. Dass seit Ende des 14. Jh. diese Karten anfänglich einfach ein unterhaltenes Kartenspiel der damaligen Zeitepoche darstellten. Die sinnbildlichen Bilder, stellten die damals gebräuchlichen Vorstellungen von Moral, Sünde und Sittsamkeiten dar.
2. Die Theorie von Arthur Edward Waite besagt, dass die Karten Ende des 15. Jh. venezianischen Ursprungs sein könnten, denn in Italien waren Stäbe, Schwerter, Münzen und Kelche als Symbolreihe gebräuchlich. Und bedenkenswert finde ich, dass mit den darstellenden Figuren auf den Karten, in der geschichtlichen Entwicklung, häufig pädagogische, belehrende und „augenfällige“ überzeugende Ziele verfolgt wurden.
Ergo – immer schön nachfragen: Wem nützt was…

Ich habe gelesen, dass um 1440 dank der Möglichkeit Kupferstiche herzustellen, sehr kunstreiche Zeichnungen in den Figurenkarten möglich waren. Und zur Hochblüte des Tarotkartenspielens kam im 19. Jh. der Lithographiestein als Druckform hinzu. Kein Geheimnis also, dass das Kartenspiel, dank der immer ausgefeilteren Drucktechniken, so publik wurde.

Die Symboldeutung wurde im Falle des Tarot wohl erst durch den in Genf geb. Antoine Court de Gébelin – en Vogue.
Gébelin hatte Theologie studiert, war Freimaurer und liebte insbesondere das Studium der Sprache, Geschichte, die Mythologie und vor allem die alten Weisheiten. Sein studiertes Wissen mit seinen persönlichen Behauptungen hat er dann in seinem eigenen literarischen Werk Le monde primitif, anlyse et comprare avec le monde moderne, niedergeschrieben.
Seine Anschauungen über den Tarot -hat er 1781 im achten Band seines Werken kund getan. Wohl auch durch eine schriftliche Darbringung in seinem Buch über religiöse Symbole des Marseiller Tarots. Seine Betrachtungen über den Tarot, übten einen starken Einfluss auf nachfolgende Bücherschreiber aus, obwohl es keinerlei Beweise für seine Behauptungen gab. Wie z. B. das Tarot stamme aus Ägypten, hätte Verbindung zu den alten Zigeunern, der Kabbala – sei es wie es ist – er ist auf jeden Fall ein Pionier der Tarotforschung…
Damit wurde wohl das Tor geöffnet für die erste schriftliche Esoterische „Tarot- Charakteristik“ – in der Form von der Darlegung der symbolischen Sprache der Karten und wie man diese deuten kann oder besser gebrauchen kann.

Mit den Kartendecks wird es jetzt kompliziert, für mich war und ist es schwierig aus einer Fülle von verschiedenen Vermutungen und Nachweislichem zu einer Unterscheidung zu kommen, wer was zu welcher Zeit zuerst im Bezug zum Thema Tarot gemalt und oder hergestellt hat.
Fakt ist, dass im 15/16. Jh. in Italien, Frankreich das Kartenspielen beliebt war und dass diese Kartenspieldecks die eine oder andere Ähnlichkeit von den Motiven her mit den Tarot-Kartendecks des 18 Jh. aufweisen.

Im 18. Jh. wurde eines der wohl bekanntesten Kartendecks entworfen: Das Tarot de Marseille; die dazu anregende Bebilderung geht aber wohl auf das im 16. Jh. in Marseille entstandene Kartenspiel zurück (in Marseille war die Hochburg der Karten-Anfertigung).
Und hier sind wir dann schon bei der Wirtschaftlichkeit angelangt.
Nach diesem kleinen Gedankenaustausch, geht es doch glatt weiter und da schauen wir uns doch mal dieses an:
Nicolas Conver, der eine Kartenfabrikation betrieb, hat hier für den weiteren geschichtlichen Verlauf dem Phänomen „Tarot“ einen deutlichen Vorschub an dem Interesse und vor allem der Verbreitung der Tarotkarten geleistet –
Karten-Massenproduktion machte es möglich.
Die damalige Herstellung erfolgte durch Holzschnitte und anschließende Kolorierung mit Hilfe einer Schablone.

Ach ja, wo wären wir ohne das Rider-Waite-Tarot:
1909/1910 veröffentlich über den Londoner Verleger Rider & Son – daher der Name Rider. Interessant: Die Autoren wurden wohl bei der Veröffentlichung nicht benannt.
Die Karten wurden von dem ehemaligen Angehörigen des Golden Dawn Orden -Arthur Edward Waite, ins Leben gerufen und heraus gebracht. Dieses recht einfach anmutende Tarotdeck, wurde von Pamela Coleman Smith der angloamerikanischen Illustratorin, gemalt. Auch Sie war eine Zugehörige des Golden Dawn Ordens.
Mit welchen Gestaltungsvorstellungen der Tarotkarten sich A. E. Waite in die Karten-Illustrierungen von P. C. Smith, einbrachte, habe ich leider, bis heute, nicht heraus bekommen…
Golden Dawn (geheimnisvolle gebildete Gesellschaft, ausgerichtet auf das Lehren von okkultistischen, mystischen Überlieferungen,1903 Zersplitterung des Ordens durch Machtansprüche einzelner Mitglieder).
Die Besonderheit dieses Kartendecks, liegt darin begründet, dass die Karten der kleinen Arkana, malerisch in Szene gesetzt und nicht nur mit Zahlen versehen wurden.

Was wäre die Welt des Tarots ohne das Crowly Tarotkarten-Deck?
Den 5. Grad hat Aleister Crowly beim Golden Dawn nicht erhalten und seinen Ruf als Schwarzmagier gut konserviert. Aber sein Tarotdeck in den 1940er Jahren entstanden, mit seinen Farben und ihrer Symbolisierung, gemalt von Frieda Harris (die die Rechte an den Karten besaß), sind einfach faszinierend auf Grund der Symbolkraft und schönen malerischen Ästhetik. Interessant ist, dass dieses Kartendeck erstmalig als Karten 1969 auf den Markt kam. Es gab sie vorab nur in einer Buchausgabe von 1944 zu sehen – das Buch Thoth.

Damit hätten wir schon die drei wichtigsten Kartendecks:
Tarot de Marseille,
Rider Waite Tarot und das Crowly Tarot.

Ich weiß nicht wie viele Tarotdecks es gibt, aber so 400 – 450 werden es wohl sein.
Welche interessant sind, entscheidet immer der persönliche Zugang und die eigenen Vorlieben, welche wir zu den Karten haben. Auf alle Fälle gibt es wunderschöne Darstellungen…
z. B. das Haindl Tarot mit all seinen durch die Kulturen wandernden Illustrationen,
das Ansata Tarot, nur die große Arkana mit einfach wunderschönen Zeichnungen,
oder das Dali Universal Tarot, Da Vinci Tarot, das goldene Klimt Tarot, Settani Tarot – alle für Kunstliebhaber.
Hier möchte ich gerne meine klitzekleine Aufzählung der kunstvollen Tarotdecks beenden. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der spannenden Suche nach Ihrem ganz persönlichen Tarotdeck.

Berlinspirit300