Mitgefühl


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Mitgefühl

Buddha hat immer ein Gleichgewicht
von Weisheit und Mitgefühl gepredigt.

© Dalai Lama

Mit-Leid ich leide mit, heißt für mich persönlich mir das Leid meines Gegenübers aufzubürden. Nur das mit ihm mitleiden – wie könnte und wollte ich – davon hat keiner von uns beiden etwas. Noch leidiger, dieses Bedauern lässt den anderen im „Leid“ verharren, welches immer sehr persönlich ist.
Wohl aber habe ich Mitgefühl – mit fühlen – ich fühle mit und ich beweise Empathie, Einfühlungsvermögen, indem ich die Bedürfnisse des anderen respektiere, während ich mich ihm zuwende. Hier bin ich in der Lage mich dabei wohl abgrenzend in die Situation des Betroffenen mitfühlend mit hinein zu versetzen und falls erwünscht ihr/ihm auch unterstützend zur Seite zu stehen, ohne selbst dabei zu leiden.

Beachtenswert:
Das Meditations-Ziel aller Buddhisten ist es – Mitgefühl durch Trainieren zu entwickeln.

Dieses Hineinfühlen in die Problematik des anderen und dennoch bei uns selbst zu bleiben, befähigt uns unterstützend handelnd behilflich sein zu können.
Dabei ist es – ich gebe es zu – manchmal nicht ganz einfach – doch sehr wohl möglich Mitgefühl mit bewusster Aufmerksamkeit fühlend spürend zu entwickeln.

Nachdenklich und erwähnenswert ist:
Mitfühlen können alle bis auf Menschen mit psychopathischen Eigenschaften, denen einfach das Gefühl der Empathie und Angst fehlt.

Dies ist bedauerlicherweise nicht nur bei Kriminellen anzutreffen, sondern auch bei vielen führenden „Managern und anderen Leistungsträgern“ deren Weg autoritäres, selbstherrliches, beeinflussendes, keine Spur von Mitgefühl zeigendes Auftreten kennzeichnet. Aber dazu ein anderes Mal mehr – seit den 90zigern liegen Ergebnisse der Gehirnforschung vor und namhafte Psychologen haben weltweit Studien zu diesem Thema angestellt.  

Hier die ersten Schritte zu mehr Mitgefühl. Durch diese bin ich in einer Position, in der ich den Standpunkt des anderen mit all seinen Darlegungen achten kann. Kein Gefühl von Widerstand, in Form von Dagegenreden müssen, welches meist wörtlich mit „Ja, aber“ beginnt, wird sich dann zeigen.

In der Alltäglichkeit unserer zwischenmenschlichen Beziehungen wäre der erste Schritt Zuhören, sich beim Sprechen anzuschauen, den Gegenüber „zuhörend“ ausreden zu lassen, auch wenn er nicht meine Sichtweise auf die Dinge vertritt.

Der schmerzhafte Mangel an erhaltenem Mitgefühl in der Liebe oder Partnerschaft ist sowohl bei Frau wie auch bei Mann in gleicher Weise ausgeprägt. Wer aufgeschlossen und mit beherzter Entschlossenheit sich bewusst seinen eigenen Gefühlen stellt und diese Gefühle und Bedürfnisse, auch als mündliche Mitteilung in der „Ich-Form“ formulierend an seinen Gegenüber wiedergeben kann, der wird angehört werden.
Ein „Ich fühle mich ignoriert“ kommt eher an, als ein „du hörst mir nie zu“.

Geht gut mit euch um, indem ihr euch die Zeit nehmt eurem Denken Aufmerksamkeit zu schenken und euch selbst zuzuhören.
Dem Partner und seinen Mitmenschen wirklich zuzuhören, deren Herzensangelegenheiten teilnehmend wahrzunehmen, das meine Lieben, fühlt sich aber sowas von einem  mitfühlenden GUUUUT an und gewinnen können hier beide Seiten…

 Einfühlungsvermögen 

Mitgefühl ist das Verständnis des Herzens.
© Helga Schäferling

Erkenntnis 

Damit begann ich: ich verlernte das Mitgefühl mit mir!
Friedrich Wilhelm Nietzsche.

Einsicht in den Lauf der Zeit
und das Fehlen von Spiegelneuronen

Oft geht eine Vermehrung des Reichtums einher mit der gleichzeitigen
Verminderung von Mitleid, Mitgefühl, Rücksicht, Achtung und Nächstenliebe.
© Werner Braun (1951 – 2006)

Erlösende Erklärung 

Für mich stellen Liebe und Mitgefühl eine allgemeine, eine universelle Religion dar.
Man braucht dafür keine Tempel und keine Kirche, ja nicht einmal unbedingt einen Glauben,
wenn man einfach nur versucht, ein menschliches Wesen zu sein
mit einem warmen Herzen und einem Lächeln, das genügt.

© Dalai Lama

Ich wünsche Euch viele mitfühlende Momente für diese Woche
damit ihr Eure Gefühle genussvoll spüren könnt

herzlichst Eure Ute Weiss-Ding