Inbrunst


07-wo-inbrunst

Inbrunst

Tu’s mit Inbrunst,
dann wird’s Kunst.
© Erhard Blanck (*1942)

Zurzeit haben es mir veraltete Wortbedeutungen angetan.
Das Wort Inbrunst fiel im Zusammenhang von „ich wünsche mir inbrünstig …“, als ich auf einer Festivität war, wo vorwiegend jüngere Menschen anwesend waren.

Schau an, dachte ich so bei mir, denn dieses „inbrünstig“ hatte ich schon seit Jahren nicht mehr im Wortgebrauch von Unterhaltungen gehört. Ich persönlich kenne noch den Wortlaut von „voller Inbrunst beten oder lieben“ und wohl gehört diese Ausdrucksweise im heutigen sprachlichen Gebrauch der Vergangenheit an.

Ein sehr starkes Gefühl, welches man für eine Person, eine Sache oder für ein Vorhaben hegt, sollte vielleicht auch durch ein starkes Wort zum Ausdruck kommen, auch wenn es schon halb der Vergessenheit preisgegeben wurde.
Ergo, es ist völlig egal welche Wortwahl wir heute für so eine beachtenswerte Sinnesempfindung in Form von starken Gefühlen verwenden, wichtig ist es sich seiner Gefühlsregungen bewusst zu sein.

Sei es wie es sei, ich plane mit „inbrünstiger“ Zuversicht meine neuen Aktivitäten und diese bewusst gemachte fühlende Hingabe an das, was ich tue, was ich liebe oder für das ich Sorge trage.
Das meine Lieben, fühlt sich aber sowas von einem begeisternden, hingebenden, inbrünstigen GUUUUT an.
Das ist ein starker, erfolgreicher Motor für meine und somit vielleicht auch für eure Vorhaben, in welcher Form auch immer…

Erwägende Sachlichkeit

 Das Christentum ist bei den meisten keine Inbrunst mehr,
sondern eine bequeme Gewohnheit.

Søren Aabye Kierkegaard (1813 – 1855)

Soviel zum Gefühl vom inbrünstigen Hassen

 „Deshalb hasste er auch niemanden so inbrünstig wie die Psychiater,
die glaubten, sein ganzes schwieriges Wesen mit ein paar Fremdworten abtun zu können,
als wäre es für sie eine alltägliche Sache.

Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften – Roman/I. Erstes und zweites Buch“

 Enthusiasmus

 „Pflanze die Liebe zum Segelschiff ins Herz deines Volkes,
und es wird dir alle Inbrunst aus seiner Erde saugen,
um sie in Segel zu verwandeln.

Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste – Gesammelte Schriften Band 2″

Des Pudels Kern

Nur keine Skrupel, ob ich es richtig mache!
Nur heilige Inbrunst bei allem, was ich mache!

Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler (1811 – 1877)

 Ich wünsche Euch inbrünstig fühlende Momente für diese Woche
damit ihr Eure begeisternde Lebendigkeit genussvoll spüren könnt

herzlichst Eure Ute Weiss-Ding