Fragen „formgeworden“


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Das Wochentipp – Thema:
Formgewordene Fragen

Das ganze Leben ist nichts anderes als formgewordene Fragen,
die den Keim der Antwort in sich tragen
– und Antworten, die schwanger gehen mit Fragen.
Wer irgendetwas anderes darin sieht, ist ein Narr.
Gustav Meyrinck, Golem

Ich liebe es meinen eigenen kleinen fiesen persönlichen „Ärgernissen in meinem Leben“ auf den Grund zu gehen, denn seien wir alle mal ganz, ganz ehrlich, wenn wir uns über irgendjemanden oder irgendetwas ärgern oder erbost sind, hat das meist auch etwas mit mir zu tun.

Ok, er, sie, es mögen der Auslöser gewesen sein – ABER ärgern tue ICH mich, ergo fühle ich mich vielleicht hintergangen, nicht ernst genug genommen, hält mich mein Gegenüber gar für dumm, fühle ich mich etwa „belästigt“, weil jetzt über das Gesprochene ein  „ich muss immer machen“ in mir hochkommt  oder werde ich gar respektlos behandelt?

Tja, meist ist es eben so, dass wir uns durch Worte, noch unfassbarer nur durch den begleitenden Tonfall des Gesprochenen oder durch das fühlbar im Raum stehende Unausgesprochene – “persönlich angegriffen fühlen“.
Nun um sich ärgern zu können,  gehören immer Zwei dazu und sei es die berühmte Fliege an der Wand.

Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, sind es meine Sichtweise, meine Einstellung, meine Haltung, meine Erwartungen, meine Vorgehensweisen, meine Handlungen, mein Denken, welche die Geschehnisse in meinem Leben mitbestimmen.   
Ach was für ein lieblicher Wochentipp!  – Dieses sich ärgern, sich über etwas oder jemanden zu empören, diese dabei verspürte Wut vermittelt einem doch von der Empfindung her, dass man diese Wut doch völlig zu Recht erlebt – oder?

Hier dürft ihr euch gleich mal mit mir fragen: Wann habe ich mich über was oder wen so richtig schön aufgeregt und geärgert?
Igitt – ich habe aufgehört zu zählen, sonst werde ich noch „ärgerlich“ …

Dieser „Ärger“, veranlasste mich, mich mit mir selbst auseinander zu setzen – mit meinem Lieblingsspiel „Fragen stellen und Antworten geben“.

Es hatte mich ganz schön schockiert, als ich bei diesem „Spiel“ Antworten erhielt, die mir überhaupt nicht schmeckten und mir mein eigenes Fehl-Verhalten vorführten…
Na prima, da hatte ich nun entdeckt, was es ist, dass ich mich ärgere und vor allem, dass ich mich über mein eigenes Verhalten ärgere.
Noch besser, nun durfte ich mir gleich noch mehr Fragen stellen und nach Lösungs-Antworten für ein neues „Umdenken“ suchen und noch viel besser, wie ich dieses anstellen kann mit einem Glaubens-Muster im Hinterhalt, welches mal nicht so schnell aus dem Leben gestrichen werden kann.
Zumal ich nicht viel davon halte, neue positivere Denkmuster einfach über die vorhandenen zu legen, über etwas was im Unterbewusstsein so herrlich verankert ist, sich zwar zeigt, aber mir im unendlichen Verlauf meines Lebens treu wie ein Hund weiter folgen wird.
Ich sag es ja immer wieder – Bewusstsein – ist alles…

Eine Umkehr musste her und das „Spiel fragen – antworten“ ging lustig weiter.
Drei Stunden Arbeit an mir haben mich zwar nicht zu Jubelschreien veranlasst, aber mich fragend/antwortend meinen „Knackpunkt“ finden und eine Strategie zum Umdenken entwerfen lassen.
Tja, und dann werde ich sehen wie es in der Praxis mit mir dann so funktionieren wird.
Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist der Meilenstein eines jeden Erfolges. 

Das Finale: Paradiesische Erleuchtung …

Mir geht es in der Hauptsache darum, jeden Einzelnen anzuregen, seiner persönlich selbstbestimmten Art des Sehens, des auf sich selbst Hörens und vor allem des Selbst-Denkens erst einmal gewahr zu werden, bevor er im Eigeninteresse daran etwas zu verändern beginnt.

Anderen „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu vermitteln, wie sie dem auf die Spur kommen, was sie zu welchem Thema für Denkmuster und Glaubenspfade verinnerlicht haben ohne sich dessen bewusst zu sein und diesen festgeprägten Mustern rückhaltlos auf die Spur zu kommen und sie sich bewusst zu machen – das ist mein Anliegen.

Das genaue Hinschauen, Hinhören kann uns alle befähigen unsere eigenen Verhaltensweisen, unseren Ärger, unsere Ängste, unseren Glauben nicht gut genug zu sein, unseren kränkelnden Selbstwert, auch unsere Krankheiten nachdenkend, spürend und fühlend aus einer anderen Perspektive, respektive einmal ganz anders zu betrachten, um zu erkennen – was treibe ich hier in meinem Leben eigentlich.

Es gibt ein Phänomen, dem auch ich viele Jahre aufgesessen und gefolgt bin und zwar, dass wir Menschen dazu neigen unser Heil bei anderen zu suchen, seien es nun Heiler, Schamanen, Gurus etc., diese sollen es dann für uns richten und wir bedienen uns deren „Wissens“ wie aus einer Pralinenschachtel – erlauchte Erleuchtung via Instantbrühe.
Damit wir uns hier richtig verstehen – ja, ich glaube, wenn diese „berufenen Menschenheilsbringer“ ihr Handwerk verstehen, können sie uns den Weg sehr wohlig weisen.
Allerdings setzt dieses bei jedem Veränderungswilligen oder Heilssuchenden auch den nötigen Willen zur Selbstinitiative voraus.

Dazu ist es einfach notwendig die richtigen Voraussetzungen durch uns selbst zu schaffen, wie bestimmte Fähigkeiten und auch Techniken zu erlernen und diese anzuwenden erfordert nun einmal Disziplin und Durchhaltevermögen.
Das ist es, was jeder Einzelne erst einmal für sich selbst zu erkennen hat, um zur Einsicht zu gelangen.
Hier landen wir, wie schon bekannt, bei der Polarität, es geht  wie immer um den Ausgleich – die Balance im ALLEM und weniger um die Ursachenforschung – da könnten wir dann schnell beim Zeugungsakt landen, wer, wann, was, warum, wieso, so und nicht anders getan oder gesagt hat.

Meine Lieben, lasst uns lieber zu uns selbst hinschauen, unser eigenes Denken und Handeln hinterfragen.
Sucht  nach euren Antworten in eurem Inneren und dazu im Außen zur Reflektion die Meinung von vertrauensvollen Menschen,
welche in der Lage sind bei sich zu bleiben und wirklich zu euch hinzuschauen, ohne anzufangen auf euch ihre eigenen persönlichen, sinnlosen Faseleien zu projizieren.
Fragen zu stellen und Antworten für sich selbst suchend zu erhalten, das fühlt sich aber sowas von einem befreiend klaren, vor allem sich selbst leicht fühlenden, erfrischenden GUUUUT an.

Erstens Fragen – Zweitens Antworten

Antworten fördern eher das Wissen,
Fragen eher das Denken.
© Michael Marie Jung (*1940), Professor, deutscher Hochschullehrer, Führungskräftetrainer, Quelle: Jung »Augenzwinkern«, Books on Demand GmbH, 2005

 

Wissen verwandelt Fragen in Antworten.
Weisheit verwandelt Antworten in Fragen.
© KarlHeinz Karius (*1935), Urheber, Mensch und Werbeberater, Quelle: »WortHupferl-Edition«, WortHupferl-Verlag

Drittens – Berührungsverbot mit moralischer Schranke

Letzte Antworten sind tabuisierte Fragen.
© Andreas Tenzer (*1954), deutscher Philosoph und Pädagoge

Viertens – verarbeitete Fragen

Die Fragen sind die halben Antworten.
© Manfred Hinrich (1926 – 2015), Dr. phil., deutscher Philosoph

 

Es gibt Fragen, die Antworten sind.
Otto Weiss (1849 – 1915), Wiener Musiker und Feuilletonist  Quelle: »So seid Ihr!, Zweite Folge«, Stuttgart und Leipzig: Deutsche Verlags-Anstalt, 1909

Fünftens – da ist was Wahres dran…

Antworten haben viele, gute Fragen nur wenige.
© Alfred Selacher (*1945), Schweizer Lebenskünstler

 

Fragen können nerven, aber Antworten können langweilen.
© Volkmar Frank (*1962), Dichter und Aphoristiker, Quelle: »Geistesblitze und Denkanstöße« Engelsdorfer Verlag 2008

Sechstens – Zusammenspiel des Miteinanders

…mir macht es Freude, denen, die gut fragen, zu antworten.
Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (1768 – 1834), deutscher evangelischer Theologe, Philosoph und Pädagoge

Siebentens – Widersprüchlich?
Vielleicht – alles eine Frage des Verständnisses.
„Lebens-Weisheiten letzter Schluss“

Fragen sind niemals indiskret; nur Antworten sind es bisweilen.
Oscar Wilde (1854 – 1900), irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor, Quelle: »Ein idealer Gatte«, 1894

 

Es gibt keine dummen Fragen, wohl aber dumme Antworten.
Volksmund

 

Provokative Fragen sollten sich nicht über aggressive Antworten wundern.
© Damaris Wieser (*1977), deutsche Lyrikerin und Dichterin

 

„Schau doch, wie er mich misshandelte und verletzte,
Wie er mich niederschlug und ausraubte.“
Lebe mit solchen Gedanken und du wirst den Ärger nie beenden.
(3. Vers) Dhammapada »Pfad der Lehre«; das am häufigsten übersetzte buddhistische Buch, es enthält 423 Sprüche ethischen Inhalts und ist Teil des 2. Korbes des Pâli-Kanon, der Heiligen Schrift der Buddhisten

Ich wünsche euch
in dieser Woche Fragen über Fragen zu stellen
und die nachfolgenden Antworten voller Freude zu genießen
herzlichst eure Ute Weiss-Ding