Es ist so eine Sache mit dem Wünschen, dem Neid, dem Glücke und dem Hochmut


Einfach so – so einfach
Ein kurzer Moment im Lebensgewühl
kann das größte Glück zerstören.
Folgenreich:
Hochmut kommt vor dem Fall und Verachtung
ist die darauffolgende Lehre für die Hochmütigen.
Dazu:
Der Esel und das Pferd
in zweifacher Darstellung
mit Fabeln von Äsop

Franz Marc (1880 – 1916), Pferd und Esel
  1. Der Esel und das Pferd

Ein Esel, der nach der größten Anstrengung nicht einmal Streu genug erhielt,
um seinen Hunger zu stillen,
und unter seiner schweren Bürde kaum noch fortkriechen konnte,
hielt ein schönes, prächtig geschmücktes Pferd für glücklich,
weil es so gut und im Überfluss gefüttert würde.
Ach, wie sehr wünschte er mit diesem Tiere tauschen zu können.

Allein nach einigen Monaten erblickte er dasselbe Pferd lahm
und abgezehrt an einem Karren.  „Ist dies Zauberei?“ fragte er.
„Beinahe“, antwortete traurig das Pferd;
„eine Kugel traf mich, mein Herr stürzte mit mir
und verkaufte mich zum Dank um ein Spottgeld;
lahm und kraftlos, wie ich jetzt bin,
wirst du gewiss nicht mehr mich beneiden und mit mir tauschen wollen.“

2. Der Esel und das Pferd

Ein kostbar geschmücktes Pferd begegnete einem armen Esel,
der unter seiner schweren Last seufzte.
Übermütig durch sein schönes Geschirr erfüllte das Pferd die Luft mit Wiehern
und schrie dem Esel zu, ihm Platz zu machen.
Der von Schrecken überwältigte Esel gehorchte sogleich.

Nach einiger Zeit begegnete ihm das Pferd und er
wunderte sich über seine so außerordentliche Veränderung.
Was denn aus dem schönen Zeug, aus seiner reichen Decke
und dem vergoldeten Gebiss geworden sei,
dass es so stolz und hochmütig machte
und es mit Verachtung auf diejenigen herabsehen ließ,
die sich jetzt mit ihm auf keinen Tausch einlassen würden?

Fabeln von Aesop (um 600 v. Chr.), Fabeldichter

Quintessenz
Ein Wunsch aus Neid geboren, zeigt den eigenen Mangel an.
Drum prüfe man den Schein des Augenblickes-Seins.
Brauche ich, was ich da begehre und wenn warum, wofür?

Auch kann niemand es wissen, ob ein Desaster nicht in einem
kleinen Lebens-Augenblicke all das vermeintliche Glück vernichtet.

Sich hochmütig für etwas Besseres zu halten,
seine Mitmenschen als unebenbürtig anzusehen
und ihnen herablassend zu begegnen,
dass zeugt von fehlender Selbstkenntnis.
Arroganz heißt das Blendwerk,
 eine Fassade die mit der Hilfe von
fehlender Selbstreflexion aufrechterhalten wird.

Besser, viel besser ist es:

  • Sich selbst gut kennenzulernen und viel über sich zu wissen,
    dass stärkt das Selbstbewusstsein.
  • Sich selbst für wertvoll zu halten, dass stärkt das Selbstwertgefühl
  • Sich selbst etwas zuzutrauen und damit sicherer aufzutreten,
    dass stärkt das Selbstvertrauen und die Selbstsicherheit.
  • Das Vorgaukeln falscher „Tatsachen“ braucht hier keiner mehr.
  • Voila, und schon unterstützen sich all diese Fähigkeiten gegenseitig
    für ein mehr an Freude in unserem Dasein und das fühlt sich dann aber so was
    von einem fabelhaften und entspannt lebendigen
    GUUUUUT in unser aller Leben an.

Ute Weiss-Ding