Empathie


35-wo-Empathie

Das Wochentipp – Thema:
Empathie

Es gibt in einem anderen Menschen nichts, was es nicht auch in mir gibt.
Dies ist die einzige Grundlage für das Verstehen der Menschen untereinander.
Erich Fromm, deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe 

Bedeutung von Empathie ist ein emotionaler Zustand drückt Verständnis aus – Sympathie bedeutet Zuneigung zu empfinden

Empathie ist ein Wort, welches zurzeit sehr häufig im Zusammenhang mit den Opfern der unglaublich gewalttätigen kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten fällt. 

Fünf Fragen und noch mehr Fragezeichen.

  • Sind wir wahrhaftig aufrichtig dazu in Lage ohne eine Bewertung, völlig unvoreingenommen empathisch zu sein, Empathie zu empfinden mit Menschen, die wir nicht kennen, wo wir grauenhafte Bilder sehen, gewaltsame Berichte hören oder lesen?
  • Banal gefragt, fängt Empathie nicht erst bei mir selbst an, auf dass ich dann fähig bin Empathie auch ins Außen fließen lassen zu können, wirklich zu erkennen, zu empfinden?
  • Empathie – was macht dieses Gefühl aus?
  • Ist Empathie überhaupt ein erkennendes Gefühl oder eher eine spürend, erkennende getragene innere Haltung?
  • Welche Definition kann ich hier einfach anwenden?

Sorry, leider ist das nicht ganz so einfach zu definieren. Empathie beinhaltet so viele verschiedene Teilbereiche. 

Wie ist Empathie zu erklären?

Wenn ich mich über dieses Thema unterhalte, fallen am häufigsten Worte wie Mitgefühl und Liebe, manche sprachen auch von emotionaler Intelligenz, für die meisten stellte sich Empathie als mitfühlendes liebevolles Verständnis dar.

Was Empathie für mich vereinfacht dargestellt bedeutet:
Empathie ist eine Einfühlungs-Fähigkeit. Das heißt, ich bin in der Lage, erkennend und fühlend wahrzunehmen, was in meinem Gegenüber oder z. B. was in den attackierten Menschen in den Krisengebieten  vorgeht.
Es gibt empathische Menschen zu denen auch ich gehöre, schon als Kleinkind litt ich intensiv mit, wenn sich andere Menschen oder Tiere in unerträglichen Situationen befanden. Das ging so weit, dass ich mich bei Filmen, die ich sah und Büchern, die ich las, bei allen unangenehmen Erlebnissen der Protagonisten, ich mich dem Zustand des Mit-Leidens nicht entziehen konnte.
Ich behaupte dass dieses ungewollte Mitleiden außerordentlich kontraproduktiv sein kann, im Laufe der Jahre habe ich mich „selbst-empathisch“, d. h. wie ich fühle, was ich brauche, welches meine Bedürfnisse sind –  lernend beschäftigt und kann heute dieses „Mitleiden“ in den meisten Situationen durch mich hindurchfließen lassen, ohne mich wie früher der Situation entziehen zu müssen.
Für mich persönlich gibt es keine absolute Übereinstimmung darüber, wie Empathie zu definieren ist.
Man spricht von kognitiver Empathie, die so viel bedeutet wie, dass man versteht, was in einem anderen vorgeht.

Von emotionaler Empathie auch affektive Empathie genannt, wird gesprochen, wenn man fühlt, was auch der andere fühlt.
Ich persönlich erkenne, was ein anderer Mensch fühlt (auch wenn Menschen ihre Masken aufsetzen, Körperhaltung etc.) und gleichzeitig fühle ich das, was mein Gegenüber fühlt und das löst in mir, je nach Situation und eigener Befindlichkeit –  einen ganz persönlich empfundenen Impuls aus.
Ach ja, das alte Lied vom Denken und Fühlen, ergo ist es recht hilfreich sich seiner begleitenden Gedanken dazu bewusst zu sein… auch beim Thema Empathie

Meine Lieben, ich wünsche mir, dass wir uns mehr Zeit nehmen für uns selbst, um unsere Selbstempathie zu trainieren. Fangen wir einfach mal an für uns selbst Mitgefühl zu entwickeln, achten wir auf unsere begleitenden Gedanken zu allen möglichen Themen am Tag und geben wir acht auf das, was wir sprechen.
Meditation und Mantren sind meine persönlichen „Trainer“ um gesund und heil für mich und andere „Empathie“ verständnisvoll zu empfinden und handelnd auszudrücken.
Fangt an, alles Lebendige im Außen als euren Spiegel zu betrachten, verständnisvolles Erkennen und Mitfühlen, fühlt sich einfach leicht und so was von einem beruhigenden GUUUUT an… 

Absichtslos zu lieben, zärtlich mit sich und anderen zu sein, Nähe auf Augenhöhe „ertragen“ können, dem sich einander brauchenden WIR bewusst zu werden, zu verstehen, dass das ICH mal Einsamkeit, mal Zweisamkeit, mal die Gemeinsamkeit vieler braucht,  gemeinsames Arbeiten befriedigt, dass Freude und Leid nah beieinander liegen und einander bedürfen, Kleinlichkeit nervig ist, wir alle Vertrauen, Ehrlichkeit, Geduld und Gewissheit, sich selbst und anderen verzeihen zu können, brauchen.
Dann erkennen wir, dass alles im Außen ein Spiegel unser Selbst ist …erlauben wir uns alle diese Freiheit…

Gemeinsam stark
Demut und Empathie 

Wer demütig ist, der ist duldsam, weil er weiß,
wie sehr er selbst der Duldsamkeit bedarf;
wer demütig ist, der sieht die Scheidewände fallen und erblickt den Menschen im Menschen.
Theodor Fontane,  (Der Stechlin) 

Der Bruch durch Nachteile 

Kriege entstehen mangels Empathie für
die verschiedenen Überzeugungen, Standpunkte,
Meinungen und Ansichten.
© Alfred Selacher (*1945), Schweizer Lebenskünstler 

Ein möglicher Weg 

Sympathie ist der Anfang jeder Moral,
denn sie schlägt um in Empathie,
die uns mitfühlen lässt.
© Vera Simon (*1973), deutsche Aphoristikerin 

Eine gestaltende Kraft: Empathie

Gegenseitige Empathie ist Öl im Getriebe des Dialogs.
© Michael Marie Jung (*1940), Professor, deutscher Hochschullehrer, Quelle: »Geistesblitz und Seelenfeuer« 

Ich wünsche Euch aufrichtige, mitfühlende Momente für diese Woche
um Eure Selbst-Empathie genussvoll in Eurem Leben spüren zu können
herzlichst Eure Ute Weiss-Ding