Der kleine Vogel


Eine Geschichte über Glückseligkeit
und die Auswirkungen wenn man
das Wunschbild eines anderen Menschen zerstört

Voegel

Ein Märchen nach Richard von Volkmann- Leander

Was brauche ich?

  • Ein Märchen mit einem glücklichen, allerdings kurzsichtigen Mann und seiner geschickten, bezaubernden Ehefrau, dazu ein schönes Haus mit einem prächtigen Garten, in dem die beiden zufrieden und liebevoll miteinander lebten.
  • Ein schicksalhafter Spaziergang des Mannes in seinem blühenden Garten.
  • Seine Entdeckung – ein kleiner aus dem Nest gefallener Vogel.
  • Seine Freude daran, diesen kleinen Vogel seiner Herzensfrau sogleich zu zeigen.
  • Sein Glaube, dass dieser kleine Vogel eine Nachtigall werden würde, wenn er groß genug ist, denn er hörte den Gesang einer Nachtigall so gerne.
  • Seine fleißige strickende Frau, welche sich noch nicht einmal genau den Vogel ansah.
  • Ihr lautes Lachen und ihr Ausspruch: Es ist ja bloß ein Spatz.
  • Heftiges Streiten des Paares – er der behauptete sie verstünde nichts von Naturgeschichte und sie, die ihn belehrte und meinte seit wann eine Nachtigall solch einen breiten Schnabel und solch einen dicken Kopf hätte.
  • Und so ging es fort bis ein ernstlicher Zank die beiden entzweite.
  • Sie wollte das Vögelchen nicht in der Stube und er setzte es in einen Käfig und meinte: Ich werde doch sehen, ob ich noch Herr im Hause bin!
  • Ein schweigendes Abendessen zu zweit und ein gut gefüttertes Vögelchen.
  • Ein nächster Morgen.
  • Dazu eine misslungene Entschuldigung der Frau: Sie habe sich recht fraglich verhalten und wolle sich dafür entschuldigen. Aber sie hätte sich den kleinen Vogel nochmal genau angesehen und dies wäre wirklich ein Spatz, welcher freigelassen gehöre.
  • Seine Reaktion: Dass Du mir die Nachtigall nicht anrührst.
  • 14 Tage gegenseitiges verletzen fein gewürzt mit Groll, Wut, grummeln, weinen und Nichtachtung.
  • Das Verschwinden von Frieden in diesem Haus.
  • Ein kleines Vögelchen, das langsam aber sicher zu einem jungen Vogel, welcher bald flügge werden sollte, heranwuchs.
  • Und er piepste und piepste – halt eben wie ein richtiger junger Spatz.
  • Ein Entschluss der Frau und dazu eine scheußliche Tat: Als der Mann in der Stadt war, ließ sie den Vogel aus den Käfig in den Garten hopsen.
  • Eine Lüge: Sie erzählte ihrem Mann, die Katze hätte den Vogel gefressen.
  • Sein Durchschauen der Lüge und ein folgenschwerer Vorwurf: Sie sei eine abscheuliche Frau und es wäre nun für immer mit ihrer Freundschaft aus.
  • Er ward dabei ganz bleich und weinte.
  • Die Einsicht der Frau, dass sie ihm mit ihrer Unaufrichtigkeit wehgetan hatte.
  • Eine wilde, strapaziöse Jagd, welche die Frau durch den Garten machen musste, um den Vogel (der Gott sei Dank noch immer nicht fliegen konnte) wieder einzufangen.
  • Eine Abbitte der Frau, indem sie ihrem Mann mitteilte, dass sie die „Nachtigall“ gefangen hätte und er bitte nicht mehr mit ihr böse sein solle und ihr Eingeständnis dass sie sich recht unfein benommen hätte.
  • Das Gestehen des Mannes, dass er sich getäuscht hätte. Er hatte nach genauerem Hinsehen endlich bemerkt – der Vogel sei ein Spatz und keine Nachtigall.
  • Ende gut – alles gut, der Vogel wurde noch so lange gehütet und gepflegt bis er fliegen konnte (immerhin sollte ihn die Katze nicht bekommen) und die beiden hatten sich wieder lieb und das Glück ward wieder im wahrsten Sinne Zuhause… 

Was nehme ich mir mit?

Zerstöre niemals die Illusionen deiner Mitmenschen.
Besser die Zunge hüten und abwarten bis derjenige sich der eigenen Täuschung bewusst wird.
Meine Lieben, einfach Zuhören, füreinander da sein und dabei achtsam bleiben, das fühlt sich dann so was von einem gegenseitigen befruchtenden GUUUUT an…