Spindel, Nadel und Weberschiffchen


Eine Geschichte über Fleiß,
welcher in diesem Falle sicherlich auch anerzogen ist…

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Ein Märchen nach den Gebrüdern Grimm

Es war einmal:

  • Ein Mädchen, dem starb Vater und Mutter, und seine Patin, die sich von Spinnen, Weben und Nähen ernährte, nahm das Kind zu sich.
  • Das Mädchen lernte geschickt mit der Spindel, dem Weberschiffchen und der Nadel umzugehen, die Patin hielt es zur Arbeit an und erzog es zur Gläubigkeit.
  • Als das Mädchen fünfzehn Jahre alt war, erkrankte die Patin und spürte, dass der Tod nahte. Sie segnete das Mädchen und sprach: „Behalt nur Gott im Herzen, so wird es dir wohl gehen.“
  • Die Hinterlassenschaft der Alten bestand aus dem Häuschen, und der Spindel, dem Weberschiffchen und der Nadel, damit sie sich ihr Brot verdienen konnte.
  • Als die Patin beerdigt war, lebte das Mädchen ganz allein in dem Haus.
  • Da sie fleißig spann, webte und nähte ruhte der Segen der Patin auf ihr.
  • Käufer fanden sich viele und sie wurde für ihre Näharbeiten reichlich entlohnt, auf dass sie gut leben konnte und auch noch anderen behilflich war.
  • So geschah es, dass sich zu dieser Zeit der Sohn des Königs im Land auf Brautschau befand und durch Städte und Dörfer zog.
    Es sollte eine ganz besondere Braut sein die er suchte, es sollte die seine Frau werden, die zugleich die ärmste und die reichste war.
  • So kam er auch in das Dorf des Mädchens und fand das Haus des reichsten Mädchens, welches in vollem Putz vor dem Hause saß, aber nicht von ihm beachtet wurde.
  • Das arme Mädchen aber erblickte der Königssohn durch das Fenster in seinem Häuschen wo es gar fleißig an seinem Spinnrad in der Stube spann.
    Das Mädchen ward verlegen als es bemerkte, dass der Königssohn durch das Fenster hereinschaute und spann und spann weiter, bis der Königssohn wieder weggeritten war.
    Traurig blickte sie dem Königssohn hinterher, bis die weißen Federn seines Hutes nicht mehr sichtbar waren.
  • Während sie wieder weiter arbeitete, kam ihr ein Spruch ihrer Patin in den Sinn, den sie leise vor sich her sang:
    „Spindel, Spindel, geh du aus,
    bring den Freier in mein Haus.“
  • Die Spindel sprang ihm augenblicklich aus der Hand und zur Türe hinaus, wo diese drollig über das Feld rollte und einen goldenen Faden hinter sich herzog.
    Die Spindel rollte immer weiter bis diese den Königssohn erreicht hatte.
    „Was sehe ich?“ rief er, „die Spindel will mir wohl den Weg zeigen?“ drehte sein Pferd um und ritt an dem goldenen Faden zurück.
  • Da sie keine Spindel mehr hatte, setzte sie sich an den Webstuhl und fing an zu weben indem es das Weberschiffchen in die Hand nahm, dazu sang sie:
    „Schiffchen, Schiffchen, webe fein,
    führ den Freier mir herein.“
    Da sprang ihr das Schiffchen aus der Hand und hüpfte zur Türe hinaus.
    es fing an einen Teppich zu weben, auf goldenem Grund mit grünen Ranken, an den Seiten erblühten Rosen und Lilien, allerlei Getier wie Hasen, Hirsche und Rehe, sowie auf Zweigen sitzende bunte Vögel tummelten sich auf diesem Webteppich – und das Weberschiffchen sprang munter hin und her…
  • Nun hielt das Mädchen die Nadel in der Hand und sang:
    „Nadel, Nadel, spitz und fein,
    Mach das Haus dem Freier rein.“
    Da sprang ihr die Nadel aus den Fingern und es wurde wie von Geisterhand Tisch und Bänke mit grünem Tuch, die Stühle mit Samt bezogen und an den Fenstern hingen seidene Vorhänge herab.
  • Kaum war alles fertig, schritt der Königssohn über den gewebten Teppich und trat in der Stube ein und sprach „Du bist die ärmste und auch die reichste“, „komm mit mir, du sollst meine Braut sein.“
  • Schweigend reichte sie ihm die Hand und nach einem Kuss ging es in das königliche Schloss, wo eine gar königliche Hochzeit mit großer Freude gefeiert wurde.
  • Spindel, Weberschiffchen und Nadel wurden in der Schatzkammer verwahrt und in großen Ehren gehalten.


Was nehme ich mir mit?

Dass Fleiß eine innere Einstellung ist, welche dann eine positive Haltung zur „Arbeit“ an sich beinhaltet und somit produktiv für mein Leben ist.
Meine Lieben, diese innere Wertehaltung in meinem Leben, fühlt sich dann aber so was von einem fruchtbaren,  lebhaften und befriedigenden GUUUUT an…