4. Advent und die Liebe


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Das Wochentipp – Thema:
4. Advent und die Liebe

Wenn Weihnachten das Fest der Liebe ist,
warum ist dann Weihnachten nur an Weihnachten?
© Engelbert Schinkel (*1959), einfühlsamer Seelenfärber

 
Der Traum von Weihnachten dem Fest der Liebe: Jeder hat sicherlich an die vorweihnachtliche Zeit und die Weihnachtsfeiertage – einen anderen Anspruch an sich, seine Lieben und seine Umwelt.
Dennoch denke ich, haben wir Menschen alle ein uns verbindendes „Wunschbild“ vom Weihnachtsfest, den Wunsch nach ursprünglicher Liebe – Liebe, zu geben und zu erhalten.

  • Eine Liebe, die Geborgenheit gibt.
  • Eine Liebe als Geschenk, eine Liebe,
    die wir geben ohne dafür Geld auszugeben.
  • Eine Liebe, die uns mit Sicherheit erfüllt.
  • Eine Liebe, die Dankbarkeit uns fühlen lässt.
  • Eine Liebe, die uns allen Raum für Besinnlichkeit schafft.  
  • Eine Liebe, die wir einfach so erhalten ohne jegliche Gegenleistung.
  • Eine Liebe, die sich weich und angenehm kuschelig in uns ausbreitet
    und die wir einfach weiter fließen lassen können.
  • Eine Liebe, die unser Herz erwärmt und uns allen Stress vergessen lässt.

Ich werde Weihnachten im Kreise meiner Familie verbringen.
Mit einem Weihnachtsbaum, der noch mit echten Kerzen geschmückt ist und mit einem Eimer Wasser in Reichweite.
Mit Gottesdienstbesuch und anschließendem Kaffeetrinken mit Selbstgebackenem.
Gedichte werden aufgesagt und es wird gesungen.
Vor dem Essen wird gebetet.
Zur Bescherung kommt der Weihnachtsmann, der den lieben Kleinen aus dem goldenen Buch etwas erzählt.
Das macht mein Ehegemahl schon seit Jahrzehnten so, erst waren es die Nichten und Neffen und heute sind es deren Kinder…
Danach gibt es diesmal Fondue. Wir teilen uns die Arbeit auf, so dass jeder seinen Teil dazu beiträgt und die Gastgeberfamilie nicht in Arbeit versinkt. 

Ob wir Stress haben? Ja, klar. 

Ich z.B. bin seit Tagen am Organisieren, Einkaufen, Einpacken und Machen. Beim Essen ist mein Part die Saucen herzustellen, meine legendäre Mousse au Chocolat luftig zu schlagen und Pralinen zu rollen…

Meine Schwager hat alle Hände voll zu tun, denn am 1. Weihnachtsfeiertag lädt er ein zu seiner total köstlichen Pute. Auch hier werden wieder alle mithelfen. Weihnachten ist für uns alle ein Familienfest.
Unser Neffe kommt mit seiner Familie erst Heiligabend aus Hamburg angereist, denn er muss mit seiner Frau bis zum Schluss arbeiten.

Meine Schwester hat das „Glück“ am Heiligabend Geburtstag zu haben. Ihr liebevoll Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken ist keine Pflichtkür
– sondern für uns alle eine Herzensangelegenheit… 

Ob wir alle Stress haben? Ja, jeder auf seine Art und Weise. 

Nur habe ich noch nie eine böse Miene, eine laute Stimme oder schlechte Laune in all den Jahren, die wir Weihnachten feiern von irgendeinem aus der Familie erlebt.

Was unser Geheimnis ist?

Es werden klare Ansagen gemacht und jeder sagt Bescheid, wenn ihm etwas Zuviel wird. 

Aus meiner Jugend sind der glanzvolle Weihnachtsbaum, der Karpfen blau (ich hasse Karpfen bis heute) und völlig erschöpfte und übermüdete Eltern und Großeltern in meinem Gedächtnis haften geblieben. Streitereien an den Weihnachtstagen waren an der Tagesordnung, weil keiner wirklich seine eigenen Bedürfnisse klar angesprochen hat. Schade, es hätte schön sein können, auch wenn alle noch am Heiligabend bis mindestens 16:00 Uhr im eigenen Geschäft gearbeitet haben. Danach ein gehetzter Vater der noch den Tannenbaum schmücken musste. Eine völlig überforderte Mutter die für acht Leute noch diesen „köstlichen“ Karpfen blau kochen durfte…

Die letzten Weihnachts-Jahrzehnte haben mich jedenfalls für das in der Jugend erlebte voll entschädigt.  

Meine Lieben, versäumt nicht euren nächsten Lieben mitzuteilen, was eure Bedürfnisse an den Weihnachtsfeiertagen sind. Sprecht miteinander, einander zu verstehen bringt Verständnis.

Wenn ihr wisst, dass es einen einsamen Menschen in eurem Haus gibt, bringt ihm einfach etwas Schönes, dass ihm zeigt, dass er noch da ist und wertgeschätzt wird.

Der weihnachtliche Geist ist überall zu Hause, da wo wir ihn praktizieren, indem wir uns und allen uns umgebenden Menschen Liebe schenken, das fühlt sich in unserer alltäglichen Welt mit seinem Fest der Liebe aber so was von einem erfüllenden, liebevollen, dankbaren GUUUUT an.

Mich werden jedenfalls die leuchtenden Kinderaugen und ihr aufgeregtes Geschnatter für jeden angeblich von mir erlebten Stress voll entschädigen und ich werde Weihnachten als Fest der Liebe voll erlebend genießen. 

Das ganze Jahr über Weihnachten
ohne Deko – dafür mit Liebe

Es ist geboren Christus, der Herr

 Jedes Mal, wenn zwei Menschen einander verzeihen,
ist Weihnachten.

Jedes Mal, wenn ihr Verständnis zeigt für eure Kinder,
ist Weihnachten.

Jedes Mal, wenn ihr einem Menschen helft,
ist Weihnachten.

Jedes Mal, wenn jemand beschließt, ehrlich zu leben,
ist Weihnachten

Jedes Mal, wenn ein Kind geboren wird,
ist Weihnachten.

Jedes Mal, wenn du versuchst, deinem Leben einen neuen Sinn zu geben,
ist Weihnachten.

Jedes Mal, wenn ihr einander anseht, mit den Augen des Herzens,
mit einem Lächeln auf den Lippen,
ist Weihnachten.

Denn es ist geboren die Liebe.

Denn es ist geboren der Friede.

Denn es ist geboren die Gerechtigkeit.

Denn es ist geboren die Hoffnung.

Denn es ist geboren die Freude.

Denn es ist geboren Christus, der Herr. 

Aus Brasilien

Ich wünsche euch
einen schönen 4. Advent und relaxte Weihnachten
ganz viel Liebe – Gesundheit – tolle Geschenke

und genießt das Fest der Liebe
herzlichst eure Ute Weiss-Ding