Sinn des Lebens


29-wo-15--SINN rahmen

Das Wochentipp – Thema:
Vita est, ut vita sit:
Leben existiert, damit Leben existiert.

„Glaubet den Lehrern nicht,
 glaubet den Büchern nicht,
 glaubet auch mir nicht –
 glaubet nur das, was ihr selbst sorgfältig geprüft
 und als euch und anderen zum Wohle erkannt habt.“
 Buddha

 Den folgenden Satz von einer Freundin musste ich erst einmal nachdenkend auf mich wirken lassen.

„Ich bin dann glücklich, wenn ich darauf vertraue, dass alles einen Sinn hat.“

Ein spannendes Wochentipp-Thema befand ich.
Denn ich habe Zeit meines Lebens nur Dinge gemacht, die mich interessierten und einen erkennbaren, fühlbaren „Sinn“ machten. Das was ich egal zu welchem Zeitpunkt tat, m a c h t e in dieser Zeitspanne einfach Sinn und hatte einen Sinn, weil ich mir vertraute, das für mich und meinem Lebenskreis Richtige zu tun.

Nun, die „Sinn machende Arbeit“ hatte sicherlich auch Tiefpunkte, nur der Spaß, die Freude, vor allem mich zufrieden zu fühlen, das machte mich glücklich.
Wobei glücklich sein, sich glücklich fühlen für jeden Einzelnen ein höchst „individuell gefühltes“ Lebensgefühl ist.
Glück und Zufriedenheit für mich persönlich bedeutet, dass – egal, wann, wie, wo ich was mache – dadurch einfach einer meiner fünf Sinne, wenn möglich alle fünf, befriedigt wird.

Die Befriedigung meiner Sinne ist es, was ich für mich als  glücklich-, sinnmachend empfinde, das Leben mit den Sinnen…

Allerdings mit einer kleinen Ausnahme:
Um z. B. politische Aussagen als „sinnmachend“ nachvollziehen zu können, müssen diese erst einmal für mich verständlich logisch zu verstehen sein. Allerdings frage ich mich schon seit längerem, ob dieses Hinterfragen überhaupt noch Sinn macht, denn sowohl Unfähigkeit als auch unlogisches Verhalten, welches der Verschleierung der selbigen und unsauberer Machenschaften dient, solche Verhaltensmuster einzusetzen waren und sind mir einfach ein Greul… 

Aber was bedeutet das nun:
„Dieser Sinn des Lebens“ und überhaupt dieses Sinnmachen, Sinnstiften, dass alles einen Sinn hat?

Nützliches aus dem immer wieder von mir zitierten Duden für „Sinn“ lautet:

    Fähigkeit der Wahrnehmung und Empfindung  (die in den Sinnesorganen ihren Sitz hat)
    Gefühl, Verständnis für etwas; innere Beziehung zu etwas  (gehoben) jemandes Gedanken, Denken
    (gehoben) Sinnesart, Denkungsart – gedanklicher Gehalt, Bedeutung; Sinngehalt  Ziel und Zweck, Wert, der einer Sache innewohnt

Hier verweist die Herkunft des Wortes Sinn aus dem althochdeutschen sin – eigentlich: Gang, Reise, Weg, was für mich soviel bedeutet wie:
Dass das, was „den Sinn des Lebens“ im Leben eines jeden Einzelnen ausmacht, wohl auf der einen Seite eine Reise mit mir, hin zu mir auf meinem zu beschreitenden Lebensweg ist und auch gleichzeitig eine gesellschaftspolitische Aufgabe darstellt.
Denn unsere Politiker und Leistungsträger sollen ja „Dinge“ für das Allgemeinwohl Sinn-machend entscheiden – oder?

Oh je, trotzt hier im Leben eines jeden Einzelnen, der „Sinn des Lebens“ gegen die von uns oft gefühlte „Sinnlosigkeit“?

Frohsinnig lauert auch hier die Polarität schon wieder um drei Ecken und schreit nach „Balance“ im Leben jedweden Menschen – Vertrauen in mich zu besitzen und dazu den „Sinn des Lebens“ zu fühlen versus „Sinnlosigkeit“ im Leben zu verspüren…
Ein Hoch auf das Maß der Mitte…

Nun behaupte ich, dass schon mein Dasein und mein „alltägliches Tun im Leben einen Sinn ergeben“, denn jeder Mensch besitzt meiner Meinung nach die Fähigkeit durch seine persönlichen Begabungen und seine lebenslang erworbenen Kenntnisse, seinem Tun in seinem Leben diesem einen Sinn zu verleihen.
Einen „Sinn“ macht demnach auch das Klo putzen – denn alles ist letztendlich eine Frage meiner inneren Einstellung…
Von meiner Warte aus betrachtet, meine ich, dass es für mich persönlich wichtig ist, den „Sinn des Lebens“ mit meinen lebendigen Sinnen bewusst fühlend und wissend verbindend zu erleben.
Ich strebe nach Lebenszufriedenheit, diese sinnliche Zufriedenheit fühlend, spürend zu erlangen, erlebend umzusetzen, das verstehe ich unter „meinem Sinn des Lebens“.

Zwei Menschen die durch ein und das gleiche Fenster schauen, werden unterschiedliche Dinge wahrnehmen, den einen bewegt die Landschaft in all ihrer Farbenpracht, der andere bewundert primär darin den Sonnenaufgang.
So ist es nun einmal in unser aller Leben, jeder von uns hat seine eigenen Sichtweisen, eigenen Interessen, eigenen Wünsche, eigenen Ziele und seine eigenen dazu gehörenden Gefühle und Emotionen.
Um meinem Leben einen Sinn zu geben, mein Leben farbig zu gestalten dazu brauche ich die Vielfalt meiner Umwelt, denn alles, was ich brauche befindet sich darin, um mir meine Wünsche dann zielgerichtet so gut es geht „sinnvoll“ zu erfüllen.

Bezugnehmend auf: „Ich bin dann glücklich, wenn ich darauf vertraue, dass alles einen Sinn hat.“
Für mich ist klar, dass jede Art von einer einseitigen Bevorzugung, einem Zuviel an Betonung von „ich will haben“, sei es bei der Arbeit, in der Kunst oder in der Liebe etc., mich unzufrieden machen könnte und mich unglücklich leidend zurück lassen wird.

Heute weiß ich, dass individuelle Perfektion, egal für was auch immer etwas erstrebenswertes darstellt.
NUR, dass die absolute Perfektion, in was immer ich diese zu erreichen begehre, mich niemals den glücklich machenden „Sinn des Lebens“ spürend erfahren lassen wird.

Nur mich sinnvoll glücklich zu fühlen in dem was ich tue, verlangt nach einem aus sich selbst heraus entfaltenden, bewusst wahrgenommenen, innewohnenden Vertrauen zu mir selbst – sprich Selbstvertrauen und ein gesundes Selbstwertgefühl.
Sollten mir zurzeit bestimmte Anlagen dazu fehlen und sollte ich jetzt nicht in der Lage sein diese aus mir selbst heraus zu entwickeln, dann ist es nun einmal so.
Nur das Akzeptieren dessen, was ist, wird mich sinnstiftend aus der zerrenden Unzufriedenheit aussteigen lassen.
Das heißt nicht, dass es in der Zukunft dann für mich nicht anders aussehen könnte…
Immerhin gibt es in unser aller Umfeld auch Hilfen, welche man gegebenenfalls in Anspruch nehmen kann.

Damit erwächst auch das Annehmen, das Anerkennen, die Akzeptanz für alles Mittelmäßige, den Durchschnitt, die Norm, denn es ist unser Denken mit seiner Wertung, welches uns das Mittelmäßige erst als Mittelmaß beurteilen lässt.

Zur Info: Mittelmaß und Mittelmäßigkeit sind bei mir positiv besetzte Begriffe – Ich schätze das Maß der Dinge… das Maßhalten… auch wenn ich das immer wieder üben darf, ich beachte, seufz, meine Vorliebe für Süßes…

Meine Lieben, jederzeit haben wir alle die Möglichkeit in uns durch Stille und Kontemplation zu gehen – hier können wir unserem persönlichen „Sinn des Lebens“ und dem Sinn der in allem inne wohnt begegnen. Info Kontemplation:  Versenkung – betrachten
Die Einkehr hin zu sich selbst, also sich wieder mehr seiner eigenen Kraft zu besinnen.

So gelingt es ein persönliches Maß von innerem Frieden mit sinnerfüllter Besonnenheit und Gelassenheit zu erlangen.

  • Schafft euch euren Raum der Stille in euch selbst und der Kontemplation.
  • Nehmt euch die Zeit um im Außen als Spiegel eure eigenen inneren Denkmuster und die dazu gehörige Stimmung zu beobachten und wahrzunehmen.
  • Erlaubt euch dazu eure Empfindungen, eure Anschauungen und eure Impulse wahrzunehmen.
  • Schaut euch eure bisherigen, begleitenden Sichtweisen in eurem Leben an.
  • Gestattet euch, dass alles so wie es ist – im Miteinander, nebeneinander ohne dass es einem Ziel oder Zweck dient, bestehen darf.
  • Lasst euren Atem fließen und ihr werdet euch eurem Fühlen und Spüren annehmend, gefahrlos nähern.
  • Sichtet eure euch „antreibenden“ inneren Motive und Wertungen ohne euch selbst dabei zu bewerten.
  • Schließt euch eurer inneren Kraftquelle der Begeisterung an, seid und bleibt authentisch präsent.

Selbsteinkehr – Selbsterkenntnis – im Umgang mit sich selbst – so darf sich euch frohsinnig euer lebendiges Selbst immer bewusster mit seinem persönlich empfundenen „Sinn des Lebens“ offenbaren.
Das fühlt sich dann aber sowas von einem absichtsvoll sinnstiftenden, sinnmachenden, glücklichen und zufriedenen GUUUUT an.

Sinnliches Leben

Ein Gedicht
Gefangen
Im Käfig
Der Gedanken
Der gedachten Worte
Der gesprochenen Worte
Der verwirklichten Worte
Der Taten der Nächstenliebe
Der immer wieder
Hinweggeschobenen
Eigenen Wünsche
Gefangen
Im Käfig
Der Gedanken
Von Scham
Von Schuld
Von Unvermögen
Im offenen Käfig
Der selbst gewobenen Gedanken
Gitterstäben gleich
Erhebe ich meine Flügel
Und versuche es erneut
Noch etwas schwankend
Noch etwas zögernd
Noch etwas taumelnd
Gedankenverloren
Gedanken verloren
Gedanken gewonnen
Frei
(c) anabellafreimann

 

Eine mächtige Flamme entsteht aus einem winzigen Funken.
Dante Alighieri (1265-1321), ital. Dichter

 

Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832), deutscher Dichter

Vertrauensvolle Sinnfindung

Kein Vertrauen zu haben, macht handlungsunfähig.
Zuviel Vertrauen zu haben, ist Selbstaufgabe.
Leben muss dazwischen seinen Weg finden.
© Prof. Querulix (*1946), deutscher Aphoristiker und Satiriker

Det isset – Sinnfindung pur

Man liebt das, wofür man sich müht,
und man müht sich für das, was man liebt.
Erich Fromm (1900-80), amerik. Psychoanalytiker dt. Herkunft

Schlussendlich:
Der Sinnfindung sinnliches Auspendeln

Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken.
Mark Aurel

 

In der Jugend besteht das Glück darin,
nicht nach dem Sinn des Lebens fragen zu müssen.
Im Alter besteht das Glück des Lebens darin, seinen Sinn zu kennen.
© Ernst Reinhardt (*1932), Dr. phil., Schweizer Publizist und Aphoristiker

 

Der Sinn des Lebens ist ein Paradox.
Er besteht darin, zu überleben.
Unbekannt

 

Der Tod findet seinen tieferen Sinn in der Sinnlosigkeit des Lebens.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker

 

Nur wer gegen den Strom schwimmt,
kommt irgendwann an die Quelle.
Stefan Baron

 

Die Zukunft hat viele Namen:
Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare,
für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte,
für die Tapferen ist sie die Chance.
Victor Marie Hugo (1802 – 1885), französischer Lyriker,  Romantiker und Maler, Mitglied der Académie Française

 

Das Geheimnis der Welt
und der Sinn des Lebens
liegen in einer einzigen Sache: Veränderung.
© Robert Maly´ (*1981), deutscher Aphoristiker

Ich wünsche euch alles persönlich
Sinnliches, Sinniges, Sinnvolles, Sinnloses, Sinnreiches
in dieser Woche gefühlvoll „Sinnsuchend – Sinnfindend“
bewusst in eurem Leben zu genießen
Vita est, ut vita sit: Leben existiert, damit Leben existiert.
herzlichst eure Ute Weiss-Ding