Selbstwert


33-wo-15--selbstwert rahmen

Das Wochentipp – Thema:
Omnia vincit amor
– Wahrer Selbstwert –

Alles besiegt die Liebe.
Omnia vincit amor
Vergil (70 v. Chr. – 19 n. Chr.), römischer Epiker

Ein sorgsam gesponnener Wochentipp – Halleluja …
August – Spinnenzeit – ich kann Spinnen so gut wie fast nichts abgewinnen, außer ihren Netzen, wenn sich diese im ersten Sonnenlicht benetzt mit ihren feuchten, regenbogenfarbig schillernden Perlen des Morgentaus präsentieren.

Ansonsten sind mir diese Tiere, wie alles andere was so schnell krabbelt – einfach unsympathisch.
Ok, ich gebe zu, dass Spinnen auch nützlich sind, denn immerhin fangen sie in ihren Netzen Fliegen und Stechmücken. Weniger von dieser Art Plagegeister ist ja denn auch nicht so übel …
Diese Spinnen-Tierchen waren jedenfalls sofort präsent in meinen Gedanken, als ich bei einer Tasse Tee auf meinem Balkon über den menschlichen Selbstwert nachdachte.

Was macht den Selbstwert eines Menschen aus, woher kommt er, woran erkenne „ich“ meinen Selbstwert, wie wirkt er?
Hierzu findet ihr mehr in den Überschriften meines unten folgenden Aphorismen-Teils.
Quelle: „Sechs Säulen des Selbstwertgefühls“, aus dem Buch des Psychologen Nathaniel Branden.

Nun, Insekten denken vorher nicht lange nach, haben eine einfache selbstständige Nervengliederung und handeln somit aus reiner Triebhaftigkeit ihrer stimulierten Nerven heraus.
Wat Freud und Konsorten wohl dazu sagen würden – als ich über den Selbstwert sinnierte und an Spinnen dachte?

Aus der Symbolik der Traumdeutung weiß ich, dass Menschen die vermeintlich hinterlistigen Eigenschaften der Spinne sehr gerne auch auf das Handeln übertragen, was das menschliche Miteinander betrifft.
Wie das Gefangenhalten ihrer Beute in ihrem Netz, ihren Fang dann besitzend zu lähmen, um das Erbeutete anschließend genüsslich aussaugend zu verspeisen.
Sinnbildlich übertragen: Wer kennt nicht Menschen, die für sich einen alleinigen Nutzen ziehen indem sie Menschen für sich ausbeuterisch arbeiten lassen, schlecht bis gar nicht entlohnen und noch dazu runtermachend mies behandeln, wie z. B. Sekten-Gurus, welche andere Menschen eingefangen haben, um diese dann im Netz der vorgaukelnden Illusionen von Liebe, Licht und was weiß ich noch alles festhaltend zu beherrschen.
Solche Menschen laben sich an der Lebensenergie des anderen, zapfen ihn an (auch Ideen von anderen zu stehlen gehört dazu) und saugen ihn aus; sie sind schlicht und einfach Energieräuber.
Es kostet einen jeden, der sich in solchen Fängen wieder findet eine enorme Kraft sich aus diesen gesponnenen Netzen durch die Hintergehung des Anderen und der eigenen Täuschung (der eigenen Wunschbilder) zu befreien.

Also so was auch – Igittigitt, also ist die Spinne meine eigene angstbesetzte Assoziation zum Thema Selbstwert.
Denn ich hasse nichts mehr, als mich ohnmächtig irgendjemandem oder irgendetwas ausgeliefert zu fühlen, dieses verknüpfe ich gedanklich damit fremdbestimmt zu werden, benutzt und missbraucht zu werden.
Hmm, dann ist das wohl so – ich projiziere meine Angst einfach mal deshalb für mich gefahrlos auf die ahnungslose Spinne.
Das Beste ist – ich bedanke mich mal schnell bei all dem Spinnengetier, welche mir meine Ängste reflektieren.
Und – Erquickung naht – ich lasse mich schon lange nicht mehr von Energieräubern täuschen.
Achtung, dass ich ihnen immer entkomme – das wäre eine Illusion – denn sie sind beständig und beharrlich schwirrend um uns alle herum da und lauern auf uns als ihre Beute.
Nur, wer möchte schon gerne ein Opfer sein? Also immer schön achtsam mit sich und bei sich bleiben…

Wir Menschen sind hier in der westlichen, zivilisierten Welt sehr wohl in der Lage durch Selbstachtung Haltung zu zeigen und dem ein klares „Nein“ entgegen zu setzen, was uns schädigen könnte.
Entsprungen aus einem gesunden Selbstbewusstsein und einem stabilen Selbstwertgefühl sind wir somit in der Lage uns selbst zu schützen.
Er, sie, es, wir alle sind schöpferische Mitgestalter unseres Seins durch unsere schaffenden Gedanken, unsere Denkprozesse und unsere Gefühle und Emotionen.

Ich persönlich glaube, dass jeder Mensch großartiger ist, als
a) er selbst es von sich glaubt und
b) es andere Menschen in seinem Umfeld wahrnehmen und es mutmaßlich ihm auch erlauben zu sein.
Unser Glaube ist und hat die Macht uns zu nutzen, als auch uns zu schädigen.

Dabei ist „Glaube“ ein Begriff, eine Überschrift für das, was das Sammelsurium von Gedanken, Gefühlen, Unbewusstem und Einstellungen ausmacht und dann zu einer glaubenden Überzeugung heranreifen kann – der Glaube, zu einem unumstößlichen Glauben – zu einer inneren Überzeugung.

Eine vorbildliche Arbeit, die für uns in der Vergangenheit – Eltern, Lehrer usw. geleistet haben, indem man uns Gedankengut jeglicher Couleur, nützlich oder schädlich vermittelt hat, dessen Inhalte wir schön brav  aufgesogen haben.
Da sitzen wir nun alle in einem Boot Namens „ich glaube“.  
Denn wer kennt sie nicht diese Gedanken, denen wir alle schon einmal glaubend aufgesessen sind:
Das schaffe ich nicht, dafür bin ich nicht gut genug, das traue ich mir nicht zu, usw. usw.

Aber auch die Menschen, welche immer wieder als Kinder zu hören bekamen, wie toll und einzigartig sie seien, obwohl schon sichtbar reichliche Defizite im Aufnehmen von Wissen oder charakterlicher Natur vorhanden waren, auch sie haben es später trotz des vorbildlichen Streichelns ihrer Seele nicht leichter.
Denn durch die fehlende Selbstreflektion fehlt ihnen der wirkliche Zugang zu ihrem gesunden, nährenden Selbst.
Sie nerven sich und ihre Mitmenschen mit gnadenloser Selbstüberschätzung.

Ach du, meine geliebte Polarität schleichst hier wieder einmal emsig, umtriebig umher.
Zu einem gut entwickelten Selbstwertgefühl empfinde ich es als unterstützend mich an den „sechs Säulen des Selbstwertgefühls“ von Nathaniel Branden zu orientieren und so mein Leben in der Balance zu halten, um weder in der  Selbstüber- noch der Selbstunterschätzung zu landen.
Unserer aller Welt wird teilnehmend wahrgenommen durch die Schöpfung von geistiger Arbeit, Gedanken, auch durch Trugbilder, Illusionen, Vorstellungen aus denen auch Überzeugungen erwachsen können, dies alles durch die Macht der Gedanken – des Denkens mit seinen dazugehörigen Emotionen und Gefühlen damit beleben wir dann erlebend unsere eigene Welt.
Ein Hoch auf unser Kopf-Kino mit seiner Bebilderung – ich weiß schon, wieso ich mir keine Gruselfilme ansehe…

Meine Lieben, es sind eure eigenen Gedanken und Gefühle, welche euch zum Mit-Erschaffer eures Universums machen.
Ich glaube, dass ein gesundes Selbstwertgefühl und unsere innewohnende Selbstsicherheit uns alle sehr wohl authentischer, echter durch die Welt schreiten lassen.
Wenn wir schon gedachte Selbstgespräche mit uns führen, dann lassen wir alle lieber Zuspruch, Anerkennung oder Lob die Oberhand gewinnen. Hört einfach auf, euch gedanklich ärgerlich, wütend, traurig machend zu beschimpfen.
Es ist zu jeder Zeit unsere eigene bewusste Entscheidung, ob wir ein gesundes heiles Selbstwertgefühl erlangen möchten.
Alles im Leben fängt mit einem ersten Schritt an – was benötigt wird, ist Zeit, Geduld und eine bewusste Entscheidung zur Wandlung.
Liebe und Akzeptanz dessen was ist – das „Ich bin so wie ich bin, bin ich richtig“.

Dieses wertfreie Annehmen meiner Person mit all meinen Stärken und Schwächen, ist meiner Meinung nach der Grundpfeiler meines gesunden Selbstwertgefühls.
Es gibt garantiert so viele Dinge, die ihr an euch mögt, die ihr schätzt, die ihr besonders gut könnt, wer außer euch wird euch loben, wenn nicht endlich ihr selbst mit dem „Euch Selbst Loben“ anfangt.
Eigenlob stinkt? Das ich nicht lache – Eigenlob ist einfach gesund, wenn das, was ich mache, als schlicht gut von mir bewusst wahrgenommen wird.
Es gibt im Laufe eines jeden Tages in eurem Leben so vieles, was ihr richtig gut macht – lobt euch dafür.
Sagt DANKE zu euch selbst.
Das fühlt sich jeden Tag ein bisschen „wertfreier“ an. Ein gesundes Selbstwertgefühl schreit nicht nach Bestätigung im Außen, es erwächst oder ist aus uns selbst heraus erwachsen.
Ein gesundes Selbstwertgefühl ist unabhängig von dem Werten und Urteilen eines Gegenübers, dieses Werten und Urteilen eines anderen kann das Selbstwertgefühl nicht beeinflussen oder schädigen.
Entscheidet euch jetzt für euch selbst, fangt an euer eigenes gesundes, wahres Selbstwertgefühl hinterfragend zu entdecken.
Um eure Erfolge überhaupt anzuerkennen, ist es notwendig wahrzunehmen, dass ihr auf das, was ihr da gestaltet – stolz sein dürft und das fühlt sich dann aber so was von einem glücklich machenden, bewussten, lebenstüchtigen toleranten, freien GUUUUT in eurem Leben an.

Selbstwert-Säule Nr. 1 –  Bewusstes Leben
Zu fragen und zu antworten – was macht mich glücklich

Deine erste Pflicht ist,
dich selbst glücklich zu machen.
Bist du glücklich,
so machst du auch andere glücklich.
Der Glückliche kann nur Glückliche um sich sehen.
Ludwig Feuerbach (1804 – 1872), deutscher Philosoph, Quelle: »Philosophische Kritiken und Grundsätze«

 

Größe – auf den Punkt gebracht

 

Solange du dich bemühst, andere zu beeindrucken
bist du von dir selbst nicht überzeugt.
Solange du danach strebst, besser als andere zu sein,
zweifelst du an deinen eigenen Wert.
Solange du versuchst, dich größer zu machen,
indem du andere klein machst, hegst du Zweifel an deiner Größe.
Wer in sich ruht, braucht niemandem etwas zu beweisen.
Wer um seinen Wert weiß, braucht keine Bestätigung.
Wer seine Größe kennt, lässt anderen ihre.
Quelle unbekannt

Selbstwert-Säule Nr. 2 –  Selbstannahme
Eine kleine, wahre Lebens-Weisheit

Man muss etwas, und sei es noch so wenig,
für diejenigen tun, die Hilfe brauchen.
Etwas, was keinen Lohn bringt,
sondern Freude, es tun zu dürfen.
© Albert Schweitzer (1875 – 1965), deutsch-französischer Arzt, Theologe, Musiker und Kulturphilosoph

Selbstwert-Säule Nr. 3 –  Eigenverantwortliches Leben
Lebendige Selbstliebe

Erledige es hier und jetzt.
Wo auch immer man ist, da ist der Ort der Hingabe.
Egal in welcher Situation man sich auch befinden mag,
man kann zu dem, was ist, “Ja” sagen,
und das ist dann die Grundlage für jede weitere Handlung.
Eckhart Tolle 1948, spiritueller Autor und Vortragsredner

 

Denn

 

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe,
die wir hinterlassen, wenn wir gehen.
© Albert Schweitzer (1875 – 1965), deutsch-französischer Arzt, Theologe, Musiker und Kulturphilosoph

Selbstwert-Säule Nr. 4 – 
selbstsicheres Behaupten der eigenen Person – Selbstbehauptung

Um zu wissen, wer du bist,
musst du zunächst untersuchen und kennen, was du nicht bist.
Entdecke alles was du nicht bist:
Körper, Gefühle, Gedanken, Zeit, Raum, dies und das.
Nichts, was du konkret oder abstrakt wahrnimmst, kannst du sein.
Eben dieser Vorgang der Wahrnehmung zeigt,
dass du nicht bist, was du wahrnimmst.
Maharaj Nisargadatta 1897-1981, indischer Guru

Selbstwert-Säule Nr. 5 –  Zielgerichtetes Leben
Forschen – Sichten – Entscheiden – Machen

Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller

 

Lerne aus den Krisen des Lebens.
Halte inne wenn du erschöpft bist.
Gib deiner Seele neuen Raum.
Gehe fair, nachsichtig und freundlich mit dir um.
Quelle unbekannt

 

Wenn du die Absicht hast dich zu erneuern, tue es jeden Tag.
Konfuzius (551 – 479 v. Chr.), chinesischer Philosoph

Selbstwert-Säule Nr. 6 –  Persönliche Integrität
Charakterstärke: Rechtschaffenheit; Unbescholtenheit.

Ehrlichkeit, Charakter, Integrität, Vertrauen, Liebe und Loyalität
bilden das Fundament für persönlichen Erfolg.
© Karl Pilsl (*1948), in den USA lebender österreichischer Wirtschaftsjournalist, Quelle: »Strategie 2000«, «Starke Worte für starke Zeiten«

 

Das Wichtigste im Leben
kannst du dir nur selbst geben:
deinen Selbstwert.
© Gudrun Kropp (*1955), Lyrikerin, Aphoristikerin

Ich wünsche euch in dieser Woche
euren Selbstwert findend zu definieren
und diesen bewusst zu genießen
denn alles besiegt die Liebe.
Omnia vincit amor
herzlichst eure Ute Weiss-Ding