Illusionen


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Illusionen

Der Mensch lebt von seinen Illusionen.
Wilhelm Raabe (1831 – 1910)

Als ich noch jung war, hatte ich den Traum von einer Welt in der es gerecht zugeht.
Nur was bedeutete dieses gerecht zugehen für mich?
Nun ich hatte die Illusion, dass wenn ich mich an meine persönliche „Gesetzessammlung von Werten“ wie Ehrlichkeit, Loyalität, Wahrhaftigkeit, Fleiß, Disziplin und noch vieles mehr halte, dann wird es immer gerecht zugehen in meinem Leben und in meinem Umfeld.


Dumm nur, dass ich das Grundgefühl Angst und den Grundtrieb Gier (hier meine ich die negativen Gier-Aspekte in Form von Mangeldenken “es ist nie genug”) ausgeblendet hatte, diese existierten nicht in meiner Vorstellung von einer Welt in der es gerecht zugeht. Dies war eine meiner gelungensten Selbsttäuschungen derer ich aufgesessen bin.


Illusionen und Glaube gehören irgendwie für mich zusammen, denn ich glaube immer noch an Gerechtigkeit, jedoch jetzt bei zunehmendem Alter frei von Erwartungen an die mich umgebene Welt und die Menschen.

An diesem Traum von Fairness und Redlichkeit halte ich fest –
1. weil ich mich selbst darum bemühe fair und aufrecht zu mir und somit auch zu anderen zu sein
2. und indem ich bewusst wahrnehmend im wahrhaften Geschehen lebe.
Somit kann ich in der gelebten Gegenwart trotz meiner alten und neuen Illusionen viel Wahres erkennen.
Auch mein Verstand und meine Vernunft haben es bisher nicht geschafft mich dieser Illusion zu berauben.
OK, einige Illusionen wie z. B.  die Illusion „Menschen verändern zu können“, die ist (Gott sei gedankt) verloren gegangen.
Immer wieder gehen Illusionen dahin, dann kommen andere hinzu und das macht mein Leben immer wieder lebendig und lebenswert.


Es ist allerdings eine weitverbreitete Illusion etwas zu wollen wie z. B. Abnehmen, Aufhören zu rauchen, eine neue Liebe und, und, und – ohne etwas persönlich dafür zu tun, ohne eigene Anstrengung…da ist die Ent-Täuschung vorprogrammiert…


Meine Lieben, ich wünsche Euch, dass ihr das Träumen, eure berechtigten, wahrhaftigen Hoffnungen und eure Illusionen im Leben erfolgreich benutzen werdet, denn dieses sich seinen Illusionen zu stellen und die eigenen Wahrheiten zu erkennen, dass fühlt sich dann sowas von einem lebendig lebenden GUUUUT an…  

Gute Frage: 

Was würde ohne Illusionen aus uns werden?
Honoré de Balzac (1799 – 1850) 

Geradeheraus:  

Ohne Illusionen wird das Leben zum Existieren.
Mark Twain (1835 – 1910)

Daher könnte:

 Illusion und Weisheit bilden das Entzücken des Lebens und der Kunst.
Joseph Joubert (1754 – 1824)

Der für mich wahren Erkenntnis letzter Nachklang

Wir würden Lebensglück für groß und stark halten, wenn wir groß und stark genug wären.
Illusionen aber werden aus Gedanken geboren, aber sie sterben nicht am Denken, sondern am Leben.
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 – 1900)

Ich wünsche Euch Optimismus für diese Woche
um Eure Illusionen genussvoll in Eurem Leben integrieren zu können
herzlichst Eure Ute Weiss-Ding