Gefühle fühlen – Emotionen spüren – Empfindungen empfinden


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Gefühle fühlen –
Emotionen spüren –
Empfindungen empfinden

Düfte sind die Gefühle der Blumen.
Heinrich Heine

 „Ein Spezial-Thema“ für Menschen, welche ihre Ansichten, Meinungen oder Standpunkte gerne mit Emotionen und Gefühlen gleichsetzen.

Den Herbstanfang haben wir hinter uns gebracht und somit beginnt eine zunehmend dunkler werdende Zeitperiode.

Ich finde da dürfen wir uns ruhig einmal vor der beginnenden „gefühlvollen“ Weihnachtszeit, einem Thema, welches Empfindungen, Gefühle und Emotionen beinhaltet, zuwenden und dieses genüsslich nachdenkend betrachten.

Schauen wir uns mal „ich ärgere mich“ an, dieser „Ärger“ – bereitet mir doch argen Verdruss, macht mich so verdrießlich, auf dass ich ganz unschicklich bissig werde und dann mich und alles um mich herum verletze.

Noch besser – Wut – Zorn – ein Thema, welches uns schaudern lässt, denn zornige, wütende Menschen machen uns klar, wie es sich anfühlt, der eigenen Hilflosigkeit ausgeliefert zu sein – Angst steigt auf, dieses unfasslich ekelige nicht greifbare Gefühl, also machen wir weiter mit der Angst.

Vor was habe ich Angst? Wovor fürchte ich mich?
Was für beklemmende Regungen wallen in mir hoch. Angst, die einen Namen hat, wie „Ich habe Angst vor Spinnen“, dieser kann Mensch begegnen. Ängste die keinen Namen haben, wie Panik-Attacken oder Ängstlichkeit, die wie Nebel wabernd um sich greift – hier wird nur eine Therapie hoffentlich Hilfe
und Unterstützung bringen…

Angst ist für mich persönlich ein sehr ernst zu nehmendes Thema und ich möchte nicht versäumen hier auf ein Buch aufmerksam zu machen, welches von Dr. Doris Wolf, einer auf diesem Gebiet von mir geschätzten und kompetenten Psychotherapeutin verfasst wurde.
Der Ratgeber hat den Titel „Ängste verstehen und überwinden“.

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Schauen wir uns die nächste Aufwallung näher an – Freude – wird von vielen Menschen ignoriert, denn sich freuen – nö, da könnte ja etwas schief gehen und noch herrlicher – es könnte ja jemand kommen und uns alles kaputtmachen. Wie auch immer: Sich erlauben Freude zu empfinden oder doch lieber zu unterdrücken, weil es könnte ja… entscheide bitte jeder selbst, was er verspüren möchte…

Ah, jetzt etwas ganz wunderbar Köstliches: Wohlbefinden, wohlig schaudernd kuschelig, nur wie kann ich dieses orten?

Kleiner Hinweis:

Schon Babys lernen in der Geborgenheit des Mamabauches vor ihrer Geburt Gefühle wie Angst = Stress auslösend, Erschrecken oder Wohlbefinden kennen. Die innere Verfassung und die äußeren Einflüsse sowie die positiven als auch negativen Erfahrungen während einer Schwangerschaft spielen hier eine bedeutende Rolle für die Entwicklung eines jeden Menschenkindes…
Fühlt sich die Mama wohl – ist das Baby wohlig entspannt. Mittlerweile ist es hinlänglich bekannt, dass Singen und Musik das Wohlbefinden mit beeinflussen… 
Ich glaube es sind die verborgenen destruktiven Zellerinnerungen die unser Unterbewusstsein speisen und uns im Erwachsenenleben Dinge tun lassen, die uns völlig unbegreiflich sind….

Ein trauriges Gefühl diese Traurigkeit.
Oh ja, Jammern erlauben wir uns schon eher, wobei sich damit auch prächtig manipulieren lässt, dies kennt jeder: Ich bin ja so traurig…, Laber-Rhabarber, schön hinhören,
ob da wirklich jemand traurig ist oder ob er die gesprochenen Worte nur einsetzt um nach Aufmerksamkeit zu heischen. Ertappt? Das kenne ich!
Echten Kummer erleben wir als erdrückend und ist traurig. Trüb-Sinn zeigt sich in vielen Facetten von Pessimismus bis hin zu Melancholie.
Die Frage ist: Was hier sinnlich den Sinn trübe macht…

Was folgt denn da, schau an: die Scham und die Schuld, manchmal einzeln, häufig jedoch Hand in Hand auftauchend. Wobei Scham sich nach Ansicht von Fachleuten, von der Schuld unterscheidet, indem Scham einen Regulator des menschlichen Miteinanders darstellt. Tja, wie sonst wohl sollten „sozial“ unsere bestehenden „gruppendynamisch regelnden Ordnungssysteme“ eingehalten werden?

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Ah, da habe ich noch etwas leidvoll Irritierendes:
Leiden um des Leides willen; Leid einem anderen Individuum antun; Leid zugefügt bekommen, Schmerzen, Krankheit, Tod, Trennung.
Was „um Gotteswillen“ für jeden persönlich Leid empfinden bedeutet, kann jeder nur für sich entscheiden – empfundenes Leid ist immer subjektiv …
Achtung; hier kommt eine Nachdenklichkeit:

Die zwei Feinde des menschlichen Glücks
heißen Leid und Langeweile.

Arthur Schopenhauer (1788 – 1860), deutscher Philosoph

Ich empfinde Abneigung, upps, oder steuere ich diese etwa mit meinen Gedanken?

Empfinde, spüre, fühle ich die Überraschende Überraschung?
Was überrascht mich denn da?

Macht diese mich froh oder ärgerlich?

Verachtende Verachtung, eine Regung die dem der verachtet und dem der verachtet wird, richtig bitter wehtun kann…

Das Wunderbarste empfindende Gefühl, welches mich persönlich entspannt und „glücklich“ macht, heißt Zufriedenheit.
In Frieden mit sich selbst und seiner Umwelt zu sein.
Dieses Gefühl, welches sich im ganzen Körper wohlig ausbreitet, wenn im Kopf dazu Klarheit herrscht; hier kann ich sehr deutlich spüren wie weit meine Gedanken meine Befindlichkeiten mit beeinflussen…
Nein, nie und nimmer bin ich und werde ich mich, satt und faul meiner Zufriedenheit eingelullt ergeben, stattdessen kann ich, wenn ich mit mir im Reinen und im Frieden bin, völlig lebendig unvoreingenommen neue Dinge in meinem Leben beginnen
und integrieren.

Alles was ich hier schreibe entspringt meinem eigenen subjektiven Empfinden und meinen Erfahrungen und erhebt somit keinen Anspruch einer allgemeinen Gültigkeit.

Ich weiß, dass ein Mensch, welcher in der Lage ist seine „Gefühle“ absichtslos wahrzunehmen und diese sich erlaubend, annehmend durchlebt, also diese Gefühle „verstehend“ verständnisvoll annimmt,  kann all das Gefühlte in MITGEFÜHL transformieren. Liebe und Mitgefühl gehören für mich zusammen wie Spiegelbilder.
Verstehen erzeugt Verständnis und dann ergibt sich das Mitgefühl wie von selbst.

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Achtung! Hier kommt Nachdenkliches:

Ich persönlich unterscheide trennend zwischen Gefühlen und Emotionen. Empfindungen begleiten mich eh den ganzen Tag.
Ich stelle immer wieder fest, dass die meisten Menschen, die ich kenne, erst nach langem hineinfühlen bzw. spüren in ihren Körper, mir mitteilen können, wo bei ihnen die Emotion der Wut oder des Ärgers etc. sitzt, die sich dann schön unterstützt vom Denken in wütenden, traurigen Gefühlswellen ausbreitet und sich durch Grübeln noch prima steigern kann.
Es gilt einfach zu beachten, dass
die als angenehm oder unangenehm in uns empfundenen, sich regenden Gefühle über unsere Sinne als erstes komplett Werte- und Urteilsfrei in uns  wahrzunehmen sind.  Es ist der Verstand der mit seinem Bewertungssystem die Emotion analysiert, benennt und denkend gedanklich anfeuert. Hier kann die Täuschung lustig andocken, denn die Emotion z. B. Wut bewertet das Gefühl namentlich, welches als unangenehm im Inneren und im Außen dann zusätzlich als unangebracht bewertend befunden wird. Beim Fühlen geht es einfach um aufnehmen, sich dem hinzugeben und wahrzunehmen. Aber genau vor diesem absichtslosen, wertefreien Fühlen, dem in sich Hineinspüren haben die meisten Menschen dann „Angst“, auf dass dieses Gefühl sie übermannen könnte. Schuld und Scham treiben dann noch im Schattendasein ihr weiteres Unwesen.

Hier ein Beispiel aus meiner vor langer Zeit beginnenden „suchenden Zeit“:
In vielen Kursen, Sitzungen, Schulungen begegneten mir Menschen, die ständig lächelten und etwas von Liebe und Licht erzählten, ich war ständig bemüht meine aggressiven Regungen im Griff zu behalten. Nachdem ich dann so was von „stinkig“ war, kam endlich die Gnade der Einsicht. Tja, diese immerfort sanftmütig vor sich hin lächelnden Menschen verpönten nahezu jegliche „bösen“ Emotionen.
Sie folgten ihren auferlegten Geboten in denen niedrige Emotionen und Gefühle nicht sein durften.
Ja, wie sollen da ehrliche warme, herzliche Gefühle bei mir ankommen, geschweige denn aufkommen, diese waren ja gar nicht in echt oder nur teilweise vorhanden. Ob dieser von mir unerkannten optischen und gesprochenen Täuschung, war ich „ent-täuscht“.

Da ich dieses nicht richtig einordnen konnte, überkam mich nach meinen aggressiven Empfindungen Traurigkeit und dazu konnte ich mich gedanklich noch prima in meine Emotion Wut hineinsteigern.
Also Wegen eines unbehaglichen Gefühls, das Unwohlsein hieß, das nicht Begreifen dessen, was in den sich mir präsentierenden Situationen nicht wahrhaftig war, begann ich aggressiv zu werden und das alles, weil ich die Zusammenhänge nicht verstand.
Wie gesagt, heute erkenne ich diese Art von Mechanismen und begegne diesen „verstehend“, in welcher Form mir diese in der Welt des Miteinanders auch begegnen mögen, ein verständnisvolles Mitgefühl ist dabei ein starker Verbündeter.

Höflichkeit und Freundlichkeit sind keine Zier, sondern machen uns den Umgang im sozialen Leben des Miteinanders einfacher und ein herzliches Lächeln ist bezaubernd.

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Lokalisation von empfundenen Gefühlen und bewussten Emotionen:

Gefühle fließen wie z. B. Traurigkeit – entfalten sich aus der Mitte des Brustraumes heraus.

Emotionen sind kraftvoll wie z. B. Wut – hoch keimend beginnend in Verbindung mit dem Denken unterhalb des Brustkorbes (Solarplexus), aber die wirkliche tiefe emotionale Kraft lagert versunken unten im Becken.
Ich glaube an die verborgenen destruktiven Zellerinnerungen (dieses ist einen extra Nachdenker wert).

Dazu die noch diese acht Basisemotionen:

  •     Furcht / Panik
  •     Zorn / Wut
  •     Freude / Ekstase
  •     Traurigkeit / Kummer
  •     Akzeptanz / Vertrauen
  •     Ekel / Abscheu
  •     Überraschung / Erstaunen
  •     Neugierde / Erwartung

Empfindungen – immer flüchtig wie „ich freue mich“ –  nehmen wir mit unserem gesamten Körper wahr.

Mal ist es eine Emotion, mal ein Gefühl, stetig sind es Empfindungen, welche in der Konstellation unseres Alltagslebens und unserer inneren Verfassung im Vordergrund stehen.  

Und da unser Denken nie so richtig Ruhe gibt und alles mit wertenden, moralischen Urteilen kommentiert, bleibt unser Gefühls-Gemenge, mit seiner Stimmung mal oben mal unten, immer hübsch in Bewegung…  Emotionen [von latein. emotio = heftige Bewegung, emovere = aufwühlen, heraustreiben].
Wer dies beachtet kann Mitgefühl für sich und dann für andere empfinden – ohne körperliche Sensibilisierung ist dieses Fühlen und Spüren nicht möglich, dies geht nur mit unserem Körperbewusstsein.

Meine Lieben, es ist einfach gesund und GUUUUT für uns alle – sich zu fühlen und zu spüren…

In diesem Sinne wünsche ich Euch
eine genussvolle „körperlich“
empfindende, (mit)fühlende, spürende Zeit
 herzlichst eure Ute Weiss-Ding