Wertschätzung
wertschätzen

Zur Einstimmung:
Aussagen aus dem Wörterbuch der deutschen Sprache – dem Duden
Synonyme zur Wertschätzung:
Achtung, Anerkennung, Bewunderung, Ehrfurcht, Hochachtung, Hochschätzung, Liebe, Respekt, Verehrung; (gehoben) Anerkenntnis, Ehrerbietung; (bildungssprachlich) Reverenz; (veraltend) Ästimation, Schätzung; (bildungssprachlich veraltend) Distinktion,
Autorität, Bedeutung, Ehre, Einfluss, Geltung, Gewicht, Image, Ruf; (bildungssprachlich) Nimbus, Prestige, Renommee, Reputation; (bayrisch, österreichisch) Anwert
Synonyme zum wertschätzen: achten, anerkennen, ehren, hoch achten, respektieren, schätzen, verehren

Gedankenspiel:

Ich saß vor kurzer Zeit bei meinem Augenarzt und durfte diese herrlichen Checks wie Gesichtsfelduntersuchung und Augendruckmessung machen lassen.

Für die, die dieses nicht kennen: Erst darf man mindestens 10 Minuten auf einen Punkt starren und jedes Mal wenn ein kleines Pünktchen durch das Bild blinkt, muss  man einen Knopf drücken. Eine nervige Untersuchung, da man konzentriert sein muss und gleichzeitig einem eine Menge Gedanken begleiten.

Zur Untersuchung des Augenhintergrundes bekommt man zur Erweiterung der Pupillen Tropfen in das Auge geträufelt und darf dann mindestens 20 Minuten die Augen geschlossen halten. Jetzt kommt das Beste – hinterher kann man durch die erweiterte Pupille, stundenlang nur unscharf sehen, allerdings mit einem zusätzlichen beeindruckenden Lichtschein (Halo) um alle Lampen und Lichter  herum. Und auch in diesen köstlichen Minuten der geschlossenen Augen, darf man sich ganz seinem hoffentlich befruchtenden Denken hingeben, was ich denn auch tat.

Denn was kam mir da als Frage in meinen Kopf gehuscht:
Was wäre, wenn es diese Untersuchung nicht gäbe?

Nun, dann gäbe es im Alter mehr Menschen mit einer Erblindung durch Augenkrankheiten wie u. a. den grünen oder grauen Star,
weil diese nicht rechtzeitig  erkannt wurden. Und Ausfälle im Gesichtsfeld – darüber mag ich nicht nachdenken…

Und wie mir das so alles bewusst wurde – kam mir plötzlich das Wort „Wertschätzung“ in den Sinn und dass dies doch ein Augenblick wäre, indem es doch toll ist, das es solche Untersuchungen gibt, welche ich erst als äußerst lästig empfand, aber sich jetzt als äußerst hilfreich zeigten.

 Was soll ich schreiben- es war ganz klar, ich schätzte diese Art der Checks blitzartig als ausgesprochen befreiend ein, denn sie bringen Klarheit über den augenblicklichen Stand meines Augenlichts und das wertschätzte ich.

Anerkennende Worte für meinen Augenarzt waren für ihn meinerseits sicher.

Da war er nun mein Juli-Nachdenker –
der Begriff der „Wertschätzung“ hatte meine Neugier entfacht, denn nichts lieben wir Menschen mehr, als das, was wir auf Grund unserer Persönlichkeit darstellen und wegen dem, was wir „leisten“ – wert geschätzt zu werden.
Wir unterschätzen gerne dieses hier: Ich leiste, also bin ich.
Dumm nur – ich muss nichts, aber auch gar nichts leisten um zu sein, denn ich bin sowieso da…es lohnt sich darüber nachzudenken…
Sich überwiegend über Leistung – als ich – zu definieren, kann fatale Folgen haben…

Ich gebe ehrlich zu – mich hat dieses Thema „Wertschätzung“ bisher nie so recht interessiert – da mein Selbstwertgefühl für mich in Ordnung ist und ich das, was ich „leiste“ oder was mich als Person ausmacht, einfach achte und weil mir die „Meinung“ anderer nie so richtig wichtig war.  

Eine kurze Info wie ich zu „Meinungen“ stehe – darin ist das Wort  „Mein“-ungen enthalten und das bedeutet für mein Verständnis:
Das geäußerte Meinungen eben etwas mit der Befähigung, der Sichtweise und der Persönlichkeit der sich „Meinungsvoll“ äußernden Person zu tun hat.

Ergo ist die Meinung eines anderen Menschen eine ganz persönliche Äußerung seiner Befindlichkeit oder seines Wissenstandes, die mit mir als Person nur bedingt etwas zu tun hat. Wenn mich die Meinung eines anderen inspiriert, so ist das einfach schön – wertschätzend. Ist die abgeladene Meinung destruktiv, na dann ist sie es eben…

Deshalb respektiere ich von Hause aus Menschen so, wie diese sich mir präsentieren, egal ob ich deren Verhalten als despektierlich empfinde.

Ja, wie es denn nun mit der Wertschätzung im Allgemeinen?

Ein wirklich ehrliches Lob, anerkennende Worte, die auch aus dem Herzen gesprochen kommen – ja, das ist berührend und aufbauend und das empfinde ich als ausgesprochen befruchtend. Es berührt mich dann ganz persönlich als Ute und das fühlt sich einfach gut an.

Nur wie oft werden nur Floskeln von sich gegeben und ich selbst habe schon solche „Nettigkeitsworte“ wie „großartig, toll, prima, etc.“ gehört und es hat mich nicht tangiert, selbst das Wort Danke zu sagen, kam dann nur gepresst aus mir heraus.

Warum wohl?

Ich glaube wir Menschen haben eine einfache, feine Wahrnehmung für das, was echt oder was manipulativ ausgesprochen wird, um andere im Glauben der Wertschätzung zu wiegen.

Wohl dem, für den das Wertschätzen seiner eigenen Person selbstverständlich ist. Denn dieses im Außen zu suchen –
ist echt ermüdend…

Und nach meinem Arztbesuch werde ich jedenfalls mehr meine echt empfundene „Wertschätzung“ meinen Mitmenschen mündlich mitteilen oder zeigen!

Während ich dies schreibe bemerke ich, wie viel Achtsamkeit es im menschlichen Miteinander doch bedarf und wie gut man sich selbst verstehen sollte, um wirkliche Nähe im menschlichen Miteinander zuzulassen und die wertschätzende Wertschätzung ist sicherlich ein wahres Wundermittel, wenn es von uns allen wahrhaftig eingesetzt wird…

Ich wünsche Ihnen und mir mehr von diesem Wundermittel – ich stellte für mich fest – ich darf noch lernen, wenn es um echte menschliche Nähe geht … Denn die meine Lieben, fühlt sich einfach nur sowas von einem menschlichen GUUUUT an …

In diesem Sinne wünsche ich euch eine wertschätzende Zeit
 für das Finden eurer persönlichen „Wertschätzung“
herzlichst eure Madame Weiss