Kausalität – Ursache – Wirkung


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Das Wochentipp – Thema:
Kausalität

Ursache – Wirkung

Geduld ist das Vertrauen,
dass alles kommt, wenn die Zeit dafür reif ist.
© Andreas Tenzer (*1954), deutscher Philosoph und Pädagoge

Der Mai ist gekommen und somit meine freudige Unlust mich mit dem Thema Balkonbepflanzung auseinanderzusetzen.
Nun könnte man ja meinen, dass ich, wenn ich keine Lust habe mich mit Blumenauswahl und Pflanzung zu beschäftigen, mich doch bitte schön anderen lustvolleren Themen hinwenden solle.
Doch weit gefehlt, denn da gibt es ja diese Ursache (Frühjahr= Sonne und bunte Blumen = Balkonbepflanzung) und die Wirkung (wenn keine Lust= Verzicht= öder Balkon= ohne Schmetterlinge, Hummeln und Bienen die meine Blümchen befruchtend umschwirren).

Willentlich betrachtet bedeutet das nichts anderes als:

  • Wenn ich den Balkon nicht bepflanze – könnte ich dies noch später oder ich darf mir jeden Tag meinen tristen Vorbau anschauen.
  • Wenn ich den Balkon bepflanze – muss ich die bunte Pracht hegen und pflegen, aber ich darf mich auch daran erfreuen.

Könnte würde etc. viel zu viele Konjunktive und das alles nur, weil iiiiiich eine Entscheidung treffen darf…

Kausaler Nebensinn, da ich mich während ich dies schreibe für eine einfachere Blumenbepflanzung entscheide, komme ich zu dem Schluss: Ja, es gibt dieses Jahr wieder Blumen auf meinem Balkon aber auf ausufernde Sortenvielfalt wird verzichtet …

Alles klar jetzt – das mit der Kausalität, also dem Zusammenhang von Ursache und Wirkung.
Mal wieder ein tolles Wochentipp-Thema, denn dank dieser herrlichen Auseinandersetzung meinerseits dürft ihr gleich mal den in eurem täglichen Leben auftauchenden persönlichen Ursachen und deren Wirkungen auf die Spur kommen.

Kausalität ist meinem Verständnis nach eine Frage der eigenen Empfindungen und somit eine Ausführungsbestimmung innerhalb meiner eigenen wahrgenommenen Realität. Damit kommt auch Zeit und Raum ins Spiel – perfekt – dieses Gedankenchaos…
Nun haben sich alle bekannten Philosophen von Demokrit bis hin zu Kant mit diesem Thema ausführlich beschäftigt.

  • Aristoteles ist mir mit seiner Arten-Einteilung der Ursachen her noch am verständlichsten:
        causa materialis: die Materialursache
        causa formalis: die Formursache
        causa efficiens: die Wirkursache
        causa finalis: die Zweckursache

Total spannend finde ich es zu wissen, wie sich die auftretenden kausalen Verkettungen in unserem alltäglichen Einerlei, in welcher Gewandung auch immer, so zeigen. Diese zu erkennen lässt uns alle unser Alltagsleben sicherlich besser verstehend verarbeiten.
Von wegen Zufall usw. – ich persönlich glaube ja nicht an den uns ach, so zufällig zufallenden Zufall.

Wie im Innen so auch im Außen – das ist meine Einstellung dazu: Sich selbst mit seinem Denken erkennend zu kennen, erachte ich hierbei als recht hilfreich.
Ok, ich gebe zu – es ist nicht ganz so einfach meinen begleitenden Gedankenformen, dem Unbekannten meines Unterbewusstseins und den Kräften, die uns unsichtbar umgeben auf die Spur zu kommen. Denn, so glaube ich, sind sie die treibende Kraft und meine Begleiter in meiner eigenen subjektiven Wahrnehmung und meines daraus resultierenden Verhaltens, meiner inneren Haltung und letztendlich meiner Entscheidungen, welche sich für Ursache und Wirkung mitverantwortlich zeigen dürfen.

Wohl oder übel – eines unserer vermeintlich hausgemachten, weltlichen Probleme ist der Klimawandel, als solcher ein Zusammenspiel von Wetter, Atmosphäre und unseren menschlichen technischen Einflüssen (CO²-Ausstoß etc.).
So lassen sich die kausalen Zusammenhänge durch Experimente, den Einsatz von Computersystemen und durch die Auswertung von gewonnenen Daten dann als Ursache-Wirkungs-System erkennen.

Meine Lieben, was also tun, um sich das eigene gewohnte Leben erträglicher, verständlicher, leichter zu gestalten?
Kausalität – die Ursachen und Wirkungen in meinem Leben sind für mich keine beliebigen zufälligen Erlebnisse. 
Irgendetwas in meinem Leben braucht jetzt gewisse Erfahrungen um weiter wachsen zu dürfen und auch zu können.
Kausalität wird getragen von Entscheidungen, Notwendigkeiten, auch dem Gesetz der Ordnung, der Harmonie folgend, wenn etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Die Absicht, die hinter gewissen Begegnungen liegt ist meist schwer erkennbar, doch auch hier glaube ich an das absolute: „Ich brauche das jetzt, zu dieser Zeit, an diesem Ort“.

Meine Vorlieben, meine Denkart, meine Gedanken, meine innere Haltung, meine Werte zu kennen und anzuerkennen indem ich zu ihnen stehe und mich nicht verbiege, das lässt uns Erfahrungen sammelnd erfahren, Fehler machen um weiter zu lernen und innerlich zu wachsen ohne deren Ursache und deren Wirkung in Frage zu stellen oder zu verteufeln, denn das fühlt sich einfach nur sowas von einem erleichternden, frohsinnigen aus sich selbst heraus entschiedenen GUUUUT an.

Der Erkenntnis Anfang

Nichts ist, wie es uns erscheint, nicht Raum, Zeit, Materie und Kausalität, nicht Erkennen, nicht Erleben, nicht mal das eigene Ich.
© Paul Mommertz (*1930), deutscher Schriftsteller, Quelle: »Sinnthesen«

Kants Einsicht in die Kausalität als Verfechter der Vernunft

Als ein vernünftiges,
mithin zur intelligiblen (einsehbaren) Welt gehöriges Wesen
kann der Mensch die Kausalität seines eigenen Willens
niemals anders als unter der Idee der Freiheit denken.
Immanuel Kant (1724 – 1804), deutscher Philosoph

Erkenne deine Beweggründe

Die Motivation ist die durch das Erkennen
hindurchgehende Kausalität.
Arthur Schopenhauer (1788 – 1860), deutscher Philosoph

Hilfe zur Selbsthilfe

Von der Selbsterkenntnis

Niemand kann euch etwas eröffnen,
das nicht schon im Dämmern
eures Wissens schlummert.
Der Lehrer, der zwischen seinen Jüngern im
Schatten des Tempels umhergeht, gibt nicht von
seiner Weisheit, sondern eher von seinem
Glauben und seiner Liebe.
Wenn er wirklich weise ist, fordert er euch nicht auf,
ins Haus seiner Weisheit einzutreten, sondern
führt euch an die Schwelle eures eigenen Geistes.
Khalil Gibran (1883 – 1931), christlich-libanesischer Dichter, Philosoph und Maler, emigrierte in jungen Jahren in die USA, sein Lebenswerk galt der Versöhnung der westlichen und arabischen Welt   Quelle: »Der Prophet«

Ganz klar
Ursache und Wirkung mit Nietzsche

Wer sich selber hasst,
den haben wir zu fürchten,
denn wir werden die Opfer seines Grolls und seiner Rache sein.
Sehen wir also zu, wie wir ihn zur Liebe zu sich selbst verführen!
Friedrich Nietzsche

Kausalität

http://www.philosophie-woerterbuch.de/online-woerterbuch/?tx_gbwbphilosophie_main[entry]=473&tx_gbwbphilosophie_main[action]=show&tx_gbwbphilosophie_main[controller]=Lexicon&cHash=a9c9fa3d7bef30057c6bf9570b79af9d

http://de.wikipedia.org/wiki/Kausalit%C3%A4t

Ich wünsche euch
ursächlich wirkungsvolle Erlebnisse in dieser Woche
 genießt diese bewusst und das Leben fühlt sich leicht an
herzlichst eure Ute Weiss-Ding