24. Wochentipp – Thema
Einfach so – (zeitlos) so einfach
Man nehme eine Kuchenform –
fülle diese mit leckeren Zutaten …
Was dabei herauskommt?
Na eine Köstlichkeit, was sonst – lest selbst und schaut!
Wie sie da so verlockend am Strauche hanget – die Beere
so prall, so rot – so einfach sinnlich begehrlich
doch Vorsicht sei geraten –
so ist sie doch in ihrer genießerischen Jugend –
so schön anzuschauen und doch so bitter, so sauer – fast ungenießbar
doch so dann – all der Frische beraubt –
wie sie da so getrocknet lag – die Beere
da ward sie auf einmal pur zu genießen
so köstlich mit einer angenehmen süß-herben Note – diese Beere
Ute Weiss-Ding
Am Sonntag kommt lieber Besuch – also muss ein Kuchen her. Möglichst vegan – denn der Herr speiset nix, was von Tieren stammt. Ok, für den veganen Herrn und Meister und natürlich für uns als Flexitarier war klar, es kann nur den „Einen“ geben – nämlich mein Lieblings Apfel-Pie. So saftig, so köstlich und dazu aber sowas von vegan. Das Rezept ist obendrein wie immer unten als PDF-Datei zu erhalten.
Nun wurde das Original-Rezept naturelemente von mir verändert. Da dieweil, wie bekannt ist, ich die Vielfalt in ihrer genießerischen Saftigkeit liebe.
Meine erprobten Rezepturen teile ich selbstverständlich gerne mit euch, auf dass diese euch auch genussvoll munden dürfen.
Abgerundet wird der Wochentipp noch dazu mit etwas Wissenswertem, rund um diese rote Powerfrucht – der Cranberry – hierzulande ist diese Beere unter dem Namen Moosbeere bekannt.
Upps, es soll so um die 175 verschiedenen Moosbeerenarten geben.
Bravissimo, und schon braucht ihr euch an diesem herrlichen Sonntag mal nicht mit schwerer Seelen-Kost herumzuplagen. Ok, vielleicht im Abgang mit einer leichten, süßeren Seelen-Version…
Die Cranberries – werden auf riesigen Plantagen gezüchtet und kommen vorwiegend aus den USA.
Dort haben sich schon deren Ureinwohner an diesem Beeren-Früchtchen erfrischt. Die Sträucher werden gerade mal 20 cm hoch, können aber bis zu 100 Jahre und älter werden. Die Sträucher lieben leichte, saure Böden. Vielleicht ist sie deshalb frisch geerntet auch so sauer…
Ich habe einmal auf Arte gesehen, wie diese Beeren durch das Fluten der Cranbeery-Felder geerntet werden, der sogenannten Nassernte, mit Maschinen wurden dort die Beeren vom Wasser abgesaugt. Möglich ist dieses, weil die Beeren im Inneren vier Luftkammern besitzen und somit auf dem Wasser schwimmen. Schon recht beeindruckend diese Ernteform.
Der Cranberry-Strauch blüht von Mai bis Juni mit rosafarbenen Blüten. Die Blütenform soll dem Kopf eines Kranichs (engl. „Crane“) ähneln und daher bekam sie den Namen Cranberry.
Geerntet werden die Beeren ab September bis Anfang November und somit ist sie eine Herbst-Beere. Ihre Früchte sind anfangs gelb und färben sich später karminrot.
Ihre Verwandtschaft zur wesentlich kleineren Preiselbeere leugnet sie nicht, dafür ist sie gleich dreimal größer als diese und sie gehört zu den Heidekrautgewächsen.
Auch in Norddeutschland ist die als Moosbeere oder Kranbeere bekannte Beere zu finden.
Roh verzehrt ist sie recht unerquicklich. Diese dunkelroten Beeren haben zwar relativ viel Vitamin C und A, sind aber als frische Beeren sehr sauer und leicht bitter, fast ungenießbar.
Aber – sie soll in gekochter Form recht delikat sein – siehe als Beilage beim Thanksgiving-Truthahn oder als süß-säuerliche Sauce zubereitet.
In unseren Breitengraden sind eh mehr die getrockneten Beeren ganzjährig im Handel zu finden.
Tipp: Cranberries schmecken nahezu wie frisch, wenn man diese ca. 3-4 Stunden in Fruchtsaft einweicht und munden dann auch gleich süßer.
Die Beeren können roh genossen zu Blähungen und Verstopfungen führen. Auch harmoniert die Cranberry nicht so recht mit der Einnahme von Medikamenten, da sie deren Wirkstoffe beeinträchtig, welche über die Darmschleimhaut aufgenommen werden.
Im medizinischen und pharmazeutischen Bereich werden die Cranberry-Früchte zu Cranberry-Extrakten verarbeitet und sind bekannt für ihre vorbeugende Wirkung bei Harnwegsinfekten.
Extra gezüchtet wird die als pflanzliches Arzneimittel verarbeitete amerikanische Cranberry Variante Vaccinii macrocarpon fructus, diese wird z. B. bei Blasenentzündungen eingesetzt. Der Saft der Cranberry soll entzündungshemmend sein.
Abschließend ein Tee-Rezept:
Für eine große Tasse Tee 3 EL getrocknete Cranberries mit kochendem Wasser übergießen
und ca. 15 min ziehen lassen und als Leckerli – können die Früchte mitverspeist werden. Wer mag kann den Tee auch noch mit Honig süßen.
Meine Lieben, genug der Beeren-Weisheiten und hin zur Entspannung beim Kuchenbacken.
Spannend dieser Vorgang des Wandels von der herben Säure im Ernte-Zustand hin zur süßeren Veränderung in der getrockneten Form.
Eine harmonische Vollendung vom Feinsten. So wie im außen, so auch im inneren, alles ist verbunden, alles ist Eins.
Diese fruchtige Beeren-Transformation zeigt auf, wie es in unserem menschelnden Menschen-Dasein so zugeht, wenn wir dabei sind in unserem Leben etwas zu verändern, zu transformieren.
Alles ist eine Frage der Gezeiten und des sich dabei Zeit Gebens, um sich auf den Prozess des persönlichen Wandelns einzulassen.
Die neue, zwar noch ungewohnte Form, welche solchen Prozessen folgt, ist getragen von purem süßen Genuss und dieser fühlt sich flugs aber sowas von einem lebendigeren, fröhlicheren, frischeren und vertrauensvolleren GUUUUT in unserem Leben an, voll der Süße im Sein.
Rezeptur Apfel-Pie (vegan)
Dieses Rezept reicht für eine runde Pie-Form mit einem Ø von 26-28 cm.
Die Backformen gibt es in Glas, Metall oder Keramik, meine ist aus Aluminium und hat einen glatten Rand.
Zutaten Blätterteig:
2 Päckchen à 275 g = 550 g fertiger Blätterteig
Margarine zum Einfetten der Pie-Form
Füllung
1200 g Äpfel geschält – Rohgewicht der Äpfel mit Schale ca. 1,5-1,7 Kg
5 El Zucker / ich bevorzuge Kokosblüten- oder braunen Zucker
Ab hier können die Zutaten variieren, um die Apfel-Pie den persönlichen Geschmackvorlieben anzupassen – ich persönlich lasse nur den Zimt weg, weil viele Gäste den Zimt-Geschmack nicht mögen.
200 g getrocknete Cranberries oder Sultaninen
200 g Nüsse – Cashewkerne oder Walnüsse, diese sind etwas herber im Geschmack
200 g Marzipan – nur wenn gewünscht
3 Tl Zimt – nur wer den Zimtgeschmack mag
- Die Pie-Form mit der Margarine einfetten.
- Die erste Hälfte des Blätterteiges ausrollen und in die Pie-Form damit bis hoch an den Rand auslegen.
- Das Marzipan rolle ich dünn aus und lege es auf den Blätterteig-Boden.
- Die Äpfel schälen, halbieren, vierteln und entkernen, dann in mundgroße Stücke teilen.
Ich karamellisiere die Apfelstücken kurz im Zucker und ab mit ihnen in eine größere Schüssel zum Mischen mit den folgenden Zutaten.
2. Die Nüsse röste ich kurz unter ständigem Rühren in einer fettfreien Pfanne an – bitte aufpassen, sonst werden die Nüsse schnell schwarz und das schmeckt nicht mehr.
3. Die Nüsse zu den Apfelstücken hinzutun und dann die Cranberries dazu geben – alles gut durchmischen und in die Pie-Form auf die Blätterteig-Marzipan Unterlage geben.
4. Mit der zweiten Hälfte Blätterteig die Apfelmischung abdecken und sehr gut an den hochgezogenen Rand des Teig-Bodens andrücken.
5. Ofen 180° vorheizen und den Apfel-Pie bei 180° ca. 40-50 Minuten fertig backen
– ich schaue sicherheitshalber nach 30 Minuten nach und bestreiche den Teig während des Backens
ca. 4 mal mit kaltem Wasser.
6. Der Apfel-Pie kann einen Tag vor dem Servieren gebacken werden – einfach im Backofen übernachten lassen. Ich überziehe den Blätterteig am nächsten Tag mit zerlassener Aprikosen-Konfitüre – glänzt appetitlich und schmeckt lecker.
ODER lauwarm mit Zucker bestreut am gleichen Tag servieren – hierzu schmeckt auch sehr erfrischend Vanille-Eis (ja, gibt es auch vegan) oder klassisch mit Sahne –
Tipp: Vegane Sojasahne gut gekühlt und mit Sahnesteif aufschlagen.
Bon Appétit!
Ich wünsche euch, viele herzerquickende Zeit-Momente
in denen ihr die tragenden Früchte der Süße in eurem Dasein
dann genussvoll spürend in eurem Leben genießen könnt
herzlichst eure Ute Weiss-Ding
Rezept als PDF-Datei:
00_24 wo 2017 Apfel pie Rezept
Bilder: Fotos eigene
Quelle:
https://www.kraeuter-kuehne.de/cranberry-aronia-lutschtabletten.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Ffr%C3%BCchtige_Moosbeere