Die 53. Lebensregel von Balthasar Graciáns – Tatkraft und Verstand…


Einfach so – so einfach
von Balthasar Graciáns
(geb. 1604, gest. 1658)
Handorakel und Kunst der Weltklugheit
– dreihundert Lebensregeln –
Aus dem Spanischen übersetzt
von Arthur Schopenhauer
mit der 53. Lebensregel – Tatkraft und Verstand.
2021 und in einem „verständlicheren“ Deutsch beschrieben…

Charles Rennie Mackintosh, 1868-1928, ein schottischer Maler.
Tatkraft und Verstand in seiner aktivierten Auswirkung

Im Folgenden folgt der von Arthur Schopenhauer übersetzte Text.
Die 53. Lebensregel: Tatkraft und Verstand
in seiner aktivierten Auswirkung …

  • Was dieser ausführlich durchdacht hat, führt jene rasch aus.
  • Eilfertigkeit ist eine Eigenschaft der Dummköpfe; weil sie den Punkt des Anstoßes nicht gewahr werden, gehn sie ohne Vorkehr zu Werke.
  • Dagegen pflegen die Weisen eher durch Zurückhaltung zu fehlen, denn das Vorhersehen gebiert Vorkehrungen, und so vereitelt Mangel an Tatkraft bisweilen die Früchte des richtigen Urteils.
  • Schnelligkeit ist die Mutter des Glücks.
  • Wer nichts auf morgen ließ, hat viel getan.
  • Eile mit Weile war ein echt kaiserlicher Wahlspruch.

Regel 53 – Tatkraft und Verstand
Dem Jetzt und Hier angepasst.

  • Ein entschlossener, tatenfreudiger Mensch, der mit Verstand zügig, gründlich alles durch nachdenken durchdacht hat, wird mit handelnder Entschlusskraft rasch tatkräftig.
  • Ein Ignorant wer ohne nachzudenken einfach tatenlustig schnell zur Sache geht, das folgende Handeln ist unüberlegt und meist dumm, weil hier Wichtiges unbedacht übersehen wird, diese Vorgehensweise ist ungesichert.
  • Ein kluger, begabter Mensch kann sich durch seine befangene Zurückhaltung und Langsamkeit bitter verzetteln, denn die vorhersehende Sorgfalt verzögert stetig so die nötigen, schnellen Maßnahmen in der Tatkraft, und so verhindert der Mangel an zügiger Tatkraft bisweilen den Erfolg eines gut geplanten Vorhabens.
  • Schnelle ausführende Zielstrebigkeit ist unerlässlich um Glück in der Sache zu haben.
  • Wer nichts aufschiebt und zeitnah handelt, hat gut vorbereitet.
  • Mit Bedacht zeitgemäß zum Ziel zu gelangen, ist eine große Herausforderung…

Fazit:
Jeder Mensch hat seine eigene emotionale Natur
und darin logieren seine Vernunft und sein Verstand.
Ergo, eine Unternehmung verlangt nach Verstehen und Handeln.
Demgemäß:
Ich habe ein Gefühl zu diesem Vorhaben – dazu folgen meine Gedanken–mein Denken  
– mit dem Denken kommt weiteres Fühlen hinzu und dann folgt daraus das Handeln.
Fühlen – Denken – Fühlen – Handeln
Denn Gefühle bewirken in uns Wünsche, Pläne und Absichten und
stupsen auf diese Weise unser bewusstes Denken an.
Und frage sich der menschelnde Mensch:
Was für ein Typus Mensch bin ich denn?
Eher ein klarer Kopf, entschlossen und tatenfreudig
oder der Gereifte, sorgfältig, akribisch genau
oder mehr das schlichte Gemüt, ohne groß nachzudenken?
Denn:
Unsere Gefühle sind „Zutaten-los“ um Handeln zu können,  
sie brauchen unser Denken, unseren Verstand, unsere Vernunft.
Und:
Dazu müssen wir wissen, wie unsere emotionale Natur beschaffen ist.
Bitte beachten:
Wir Menschen sind ängstlich, belügen uns gerne selbst
und haben ein aggressives Potential in uns.

Abschließend:
Vieles will beachtet werden,
bevor eine Unternehmung gelingen soll unter Einbezug von
– Tatkraft und Verstand.

„CONCORDIA LUMINE MAJOR“ – Eintracht ist stärker als Licht

Ute Weiss-Ding