Unbewusstes – Glauben – Fülle – Mangel – Illusion


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Wir glauben, auch wenn wir glauben, nicht zu glauben.
© Marion Gitzel (*1947), Schriftstellerin

Kindheit und ihre Prägungen – Unauslöschlich geworden in unserem Unterbewusstsein, in jeder Zelle unseres Körpers –  von Anbeginn unseres Daseins – Gefühltes,  Erlebtes, Geglaubtes, Gedachtes – bleibt verankert.
Empfindungen, die wie Gift in unserem Körper und in unserem Geist bis heute noch als Erwachsene uns immer noch unwissend, alles beherrschend auf falsche Fährten locken und unser Selbst vernebeln können.

Bewusster Glauben kann stärken und Kraft verleihen.
Denn wie schrieb schon Henri Frederic Amiel (1821-1881) – ein Schweizer Schriftsteller und Philosoph:

Glaube ist Gewissheit ohne Beweise.

Unbewusstes Glauben kann, so mehrdeutig wie es daher kommt, unsere Einsicht verzerren, schön in unserem Unterbewusstsein als Glaubens-Grundsatz verankert.
Wunderschöne Stilblüten treibend zeigt sich dies in unseren Handlungen im Außen, was sich in Ansichten, inneren Bildern, Anschauungen und dem Festhalten an Täuschungen manifestiert. Dieses wird dann noch fein angeheizt durch unsere Gedanken, unser Denken.

Ich befand die Worte von Honoré de Balzac (1799-1850),  einem französischen Schriftsteller, als sehr beruhigend, betreffend dem unbewussten Glauben auf die Schliche zu kommen:

Das intuitive Erkennen ist ein Erraten der Wahrheit, ein wahr-raten.

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 Oh je, ein Nachdenker-Wochentipp mit dem bewussten Glauben oder doch wahrscheinlicher den uns beherrschenden unbewussten Glaubens-Mustern, welche uns sowohl im Mangel, als auch in der Fülle mit all unseren täuschenden, begehrenden Begehrlichkeiten, Blendwerken, Wunschbildern und Einbildungen gerne im „Mangel- oder im Fülle-Denken“ gefangen halten.
Betonung liegt auf dem „Denken“, denn das, was ich tagein, tagaus unbewusst an Gedanken denke, wird sich meist im Außen manifestieren. Unsere Gedanken sind Kräfte, welche das zentrale Nervensystem zum entsprechenden Reagieren und Handeln anstößt. Vereinfacht ausgedrückt, speichert unser Gehirn alles, was es je verarbeitet hat an Gehörtem, Widerfahrenem, Gefühltem ohne Wertung und somit als richtig in unserem Unterbewusstsein ab. Dem Unterbewusstsein als Speicherstelle ist es schnurz piep egal, ob seine erhaltenen, dann gespeicherten Infos für uns gesund oder ungesund, förderlich oder lebenszerstörend waren.
Ergo, kommt niemand daran vorbei sich seine Glaubens-Grundsätze oder Glaubens-Muster bewusst zu machen, sei es durch eigene Kraft oder durch die Hilfe eines Therapeuten.

Denn der unbewusste Glauben, an was auch immer, wird beharrlich stärker sein, als jeder aufgesetzte Wille.

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Wenn wir zum Beispiel aus einfachen, bildungsarmen Verhältnissen entstammen und es aus eigener Kraft geschafft haben uns Bildung und eine gute Position zu „erarbeiten“, wird unser wollende Wille dieses „ich will dies oder das schaffen“ uns nur begrenzt nach oben steigen lassen.
Denn wenn der unbewusste Glaubens-Grundsatz zum Beispiel von  „ich bin nicht gut genug“ unerkannt sein Unwesen treibt, wird dieses Glaubens-Muster, bis es erkannt wird, uns so manche Chance nicht erkennen lassen oder uns umtriebig gegen uns selbst handeln lassen.
Es ist wie es ist, diese tief verankerten Glaubenssätze sind einfach vorhanden und uns oft nicht bewusst, da kann man sich noch so oft Fülle, Erfolg usw. wünschen oder mit positiven Affirmationen arbeiten.
Wenn man nicht wirklich aus tiefster innerer Überzeugung an die Berechtigung seiner ausgesendeten „Wunschziele“ glaubt, wird auch das ganze Fokussieren seiner Gedanken auf seine Absichten nichts nützen.
Besser viel besser ist es seine Glaubensgrundsätze im Leben ausfindig zu machen.
Macht euch einen nach dem anderen bewusst und zum wirklich guten ehrlichen Freund – so ein Freund kann einen vor so mancher Dummheit dann auch schützen.
Leider kenne ich  niemanden, auch solche nicht, die wie ich mit NLP gearbeitet haben, die in der Lage sind ihre Glaubens-Grundsätze wirklich umzuprogrammieren. Also ist es gesünder und besser sich einen erkannten Glaubens-Grundsatz-Freund zuzulegen. Denn wenn erkannt wird, wie veraltet dieser Satz ist – wird er seine Bedrohung verlieren. Ich persönlich finde die Arbeit mit sich und „The Work“ als sehr hilfreich um zum Beispiel unbewusste Gedanken, welche immer wieder automatisch ablaufen, zu erkennen, „umzuarbeiten“ und somit auch Gewohnheiten zu verändern.
Mentales Training braucht Zeit, viel Zeit.
Das ist ein Prozess, der viel Kraft aber auch Pausen beinhaltet. Nur die Heilung unserer psychischen und auch physischen Gesundheit erfordert dann halt als Preis die Prioritätsstufe 1 in unserem Leben.

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Was ist Fülle – ist dies nur eine Ansammlung von Materie oder die „Freiheit“ des Denkens?

Nichts Neues, denn bei dem Wort Fülle denken die meisten von uns als erstes an etwas Monetäres. Per se nichts schlechtes, nur ist die Polarität hier schon wieder feinsinnig umtriebig mit einem leisen Mangeldenken voll mit dabei.
Besser viel besser ist es meine Auslegung vom Begriff der Fülle klar mit Eigenschaften und dem, was für mich Fülle in meinem Dasein ausmacht, namentlich zu benennen. Denn was ich unter Fülle verstehe, ist für einen anderen Menschen unverständlich, weil er eine ganz andere Historie hat als ich.
Tja, und vielleicht ist die Fülle in meinem Leben dann ein Leben in Fülle, geformt von Erfolg, Wohlstand und Lebenszufriedenheit durch meine ethische Geisteshaltung, welche geprägt ist von Selbstbestimmung, Zuversicht, Dankbarkeit und Achtsamkeit mir und anderen gegenüber.
Unser Unterbewusstsein sorgt wahrlich zuverlässig dafür, dass unser sorgfältig abgespeicherter Gefühls- und Verhaltensplan automatisch abläuft. Und das lässt uns dann als Folge auf diesen Plan mehr oder weniger reagierend handeln, ob dann auf Fülle oder Mangel sei euch überlassen.

Hierzu dürft ihr euch gerne selbst die folgenden Fragen beantworten.

  • Was empfinde ich bei dem Begriff der Fülle –  spüre ich meinen Wohlstand, mein Wohlergehen?
  • Was bedeutet Fülle für mich – Reichtum oder gibt es dafür noch andere Begrifflichkeiten?

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Nun wollen wir uns noch gelassen eine klitze-kleine Kleinigkeit betreffend des Mangels anschauen.

Denn Mangeldenken beinhaltet gerne Neid – mit all seinen ganz und gar förderlichen neidischen Gedanken. Ja ihr habt richtig gelesen, denn wenn ich mir erlaube Neid wahrhaftig zu fühlen und ich mir eingestehe, dass ich neidisch bin, so werde ich über kurz oder lang wissen, woran es mir in meinem Leben oder einer Situation wirklich mangelt.
Wenn ich weiß, woran es mir in meinem Leben mangelt, dann kann ich entscheiden, was ich tun darf, um meinen Mangel in Er-Füllung umzuwandeln. Und ob ich dafür bereit bin mir meine Gedanken bewusst zu machen und meine Gefühle erlaubend zu spüren und auch auszuhalten. Ob ich wirklich die Bereitschaft für das Umsetzen besitze oder auch die nötige Anstrengung für mein Begehren auch wahrlich erbringen möchte.

Fragen über Fragen, die schon alle eure Antwort in sich bergen:

  • Was ist Mangel – ein Gefühl nie genug von allem zu haben?
  • Was empfinde ich bei dem Begriff des Mangels – spüre ich meine Bedürftigkeit, meine Armut oder mein Elend?
  • Was bedeutet Mangel für den Einzelnen – dass immer andere „Schuld“ daran sind, dass es einem schlecht geht, in welchem Bezug auch immer?
  • Was setzt der Begriff der Fülle für Assoziationen im Einzelnen frei – Begierde oder Wunsch oder eine persönliche Zielsetzung?
  • Was setzt der Begriff des Mangels für Assoziationen im Einzelnen frei –  Begierde oder Wunsch oder eine persönliche Zielsetzung?

Fülle oder Mangel? 
                      Wieviel Macht hat das Unbewusste, das Unterbewusstsein?
Ist alles nur eine Illusion unseres Denkens?

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Meine Lieben, genug des Nachdenkens meinerseits über Glauben, unbewussten Mangel und Fülle.
Ade, der Ego tanzenden Überheblichkeit, denn diese ist eh nur ein Mangel an Menschenkenntnis und Selbsteinschätzung.
Wenden wir uns hin zu unserer eigenen uns innewohnenden Macht, uns selbst und somit auch andere Menschen (ok, nicht alle) zu lieben und wertzuschätzen, denn ein respektvoller Umgang mit uns selbst wird sich dann garantiert fortsetzend auch im außen sichtbar, frohsinnig manifestieren und das fühlt sich flugs aber sowas von einem  erfrischenden, sich achtenden Miteinander-Austauschen und füllig wohligen GUUUUT in unserem Leben an.

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Klingt kryptisch und ist so wahr…

 

Die meisten Menschen fühlen nicht,
sie glauben zu fühlen;
sie glauben nicht,
sie glauben zu glauben.
Denis Diderot, (1713 – 1784), französischer Philosoph der Aufklärung, Schriftsteller, Enzyklopädist, Literatur- und Kunsttheoretiker

 

und

 

Glauben heißt nicht wissen.
Wilhelm Weitling, (1808 – 1871), deutscher Frühsozialist, Schneidergeselle, schloss sich 1836 in Paris dem »Bund der Geächteten« an; Anhänger von L.A. Blanqui; beeinflusst von C.H. Graf Saint-Simon, entwickelte Weitling eine Theorie des Kommunismus, Quelle: Weitling, Das Evangelium des armen Sünders, 1845

 

… und was sagt der Mangel dazu?

 

Mangel an Fröhlichkeit ist meist auch Mangel an Menschlichkeit.
Edvard Grieg, (1843 – 1907), norwegischer Komponist

 

folgend

 

Der Mangel macht uns jeder Sünd‘ ergeben.
William Shakespeare (1564 – 1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter, Quelle: Shakespeare, Die beiden Veroneser (The Two Gentlemen of Verona), entstanden 1589-1593, erste Druckfassung 1623

 

denn

 

Mangel und Verlust sind die Eltern der Habgier.
© Gerrit Donat (*1978), Autor und Werbetexter

 

beherzigenswert

 

Überfluss und Mangel machen blind.
© Ernst Ferstl, (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker, Quelle: Ferstl, Gedankenwege, Brockmeyer Verlag, 2009

 

Argumentationen der Fülle

 

Die Fülle des Möglichen ist der Feind des Wirklichen.
© Peter Amendt (*1944), Franziskaner, Quelle: »Wenn das Leben uns lehrt«

 

korrekt

 

Fülle braucht Leere, um sich zu erfüllen.
© Andreas Tenzer (*1954), deutscher Philosoph und Pädagoge

 

aber

 

Fülle des Herzens ist der Sonnenschein des Lebens.
Johann Friedrich Schink (1755 – 1835), deutscher Schriftsteller, Quelle: Schink, Lina von Waller. Ein Trauerspiel in drei Aufzügen. Bei Christian Friedrich Himburg, Berlin 1778. 2, Auftritt, Sievers

 

denn

 

Ohne den Mut zu einem Leben in Fülle,
bleiben nur zwei Fluchtmöglichkeiten:
ein halbes Leben oder ein Doppelleben zu führen.
© Ernst Ferstl (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker, Quelle: »Lebensspuren« erschienen im Geest-Verlag

 

Glaubensbekenntnis

 

Mit Glauben allein kann man sehr wenig tun, aber ohne ihn gar nichts.
Samuel Butler,1835 – 1902, britischer Schriftsteller, Komponist, Philologe, Maler und Gelehrter.

 

abschließend das A und O

 

Die Fülle des Lebens ausleben – gibt ihm erst Sinn.
© Helmut Glaßl (*1950), Thüringer Aphoristiker

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An dieser Stelle möchte ich meiner Freundin Nette Löffler von der Galerie Zeitschichtungen danken, die mir immer wieder gerne inspirierende Fotos aus ihrer umfangreichen Stiche-Sammlung zur Verfügung stellt.

Ich wünsche euch, dass ihr diese Woche nutzt
wandlungsfähig mit euch selbst und eurer Umwelt
achtsam und aufmerksam umgeht und dieses dann
genussvoll in eurem Leben genießen könnt
herzlichst eure Ute Weiss-Ding