Leichtigkeit


Das Wochentipp – Thema:

Facilitas
– die Leichtigkeit –

50-wo-15_leichtigkeit-2_-adven rahment

Dem Leben keinen Widerstand entgegenzusetzen bedeutet,
in einem Zustand von Gnade, Mühelosigkeit und Leichtigkeit zu sein.
Dieser Zustand ist nicht davon abhängig,
dass alles auf bestimmte Art und Weise läuft.
Eckhart Tolle, deutscher Mystiker und Buchautor

Facilitas  (aus dem Lat. = Leichtigkeit, Gefälligkeit, Umgänglichkeit)

Wer kennt ihn nicht, den Buchtitel des Romans
„Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ von dem tschechischen Autor Milan Kundera. Nur möchte ich hier heute nicht auf die Geschichte des Prager Chirurgen Tomas und der Serviererin Teresa eingehen. Ich möchte lieber mit euch gemeinsam genüsslich über mehr Leichtigkeit in unserem Alltags-Sein nachsinnen.
Denn es ist ja nicht immer leicht mit mehr gelebter „Leichtigkeit“ im Leben voran zu schreiten, die Dinge – an sich leichtzunehmen … Ich fände es wunderbar zu mehr Gelassenheit in der Vorweihnachtszeit hin zu finden und diese dann sinnesfreudig zu praktizieren, das wäre doch prima, oder?

Es gibt wunderbare Köstlichkeiten in meinem Leben, die da heißen – „Widerstände“. Denn mit denen kenne ich mich bestens aus.
Wer kennt dies nicht, man nimmt sich etwas in seinem Leben vor und es funktioniert nicht so wie man es sich erträumt oder erhofft  hat. Man steht dann vor neuen Entscheidungsfindungen, betreffend die Umstände die unser Leben so beschwerlich machen.
Unsere Entscheidungen sollten naturellement möglichst von Klarheit gepudert sein, aber im Kopf ist nur Platz für das Gedankenkarussell, welches anwesend vor sich hin kreiselt mit allem, was gegenwärtig alles so nicht geht und so oder so nichts bringt.
Das Ende vom Lied heißt eine endlose Schwere von Depression, Melancholie, Schwermut, Traurigkeit, Trübsinn, Verzweiflung, Weltschmerz anzunehmen und akzeptierend auszuhalten.

Aber wie komme ich nun raus aus der Schwere und rein in die Leichtigkeit des Seins?

Also in dem oben genannten Sinnspruch von Eckhart Tolle verbirgt sich eigentlich schon die Lösung.
Wie schon gesagt – ich persönlich mache mir erst einmal meine begleitenden Gefühle von Trübsinn bis hin zur schmerzhaften Traurigkeit bewusst. Ok, das ist manchmal gar nicht so einfach, weil – wer will diese Gefühle schon haben, aber die bewusste Akzeptanz dessen, was ist, lässt mich dann zu klareren Bedürfnissen meinerseits und dem wirklich Machbaren erlebend hinschauen und somit neue klare Entscheidungen treffen.
Nichts auf dieser Welt wird immer so laufen, wie wir es gerne hätten, denn die Welt hat mit all ihren Bewohnern so ihre eigenen Spielregeln aufgestellt.
Ergo bleibt mir nichts weiter übrig, als mich ausbalancierend zwischen den Polen zu bewegen.
Oh, wie ich sie liebe – die lustig in unser aller Leben – dahin schlängelnde Polarität  …
Die Eigenschaft, die ich benötige um Balance zwischen Schwere und Leichtigkeit zu finden, heißt für mich „zuversichtlich“ zu sein. Zuversicht lässt mich aus der Schwere herauskrabbeln – hin zu mehr Leichtigkeit in meinem Leben, wobei es die Klarheit ist, die mir eine Orientierungshilfe ist, welche mich dann neue Wege beschreiten lässt.
Begleitende Gefühle auszuhalten und anzunehmen, heißt für mich, die „gefühlte, gefühlsmäßige Tatsache“ so zu akzeptieren wie sie sich mir präsentiert. Diese Gefühle annehmend zu durchleben, heißt loslassen und das läst mich danach weiter vorwärts schreiten.
Eine andere Kiste ist es, sich von seinen Emotionen beherrschen zu lassen und somit im nebeligen Sumpf der miesen Gedanken hängen zu bleiben.

Wie also geht es raus aus dem grübelnden Gedankenkochtopf?

Hier stellt sich für mich automatisch die Frage:
Was will ich?
Ist das Ziel, welches ich anstrebe, wirklich mein Ziel?
Brauche ich das wahrhaftig, was ich da will?

Denn wenn ich weiter kommen möchte, brauche ich Eigen-Motivation.
Nur das, was ich wirklich für mich ganz klar als brauchbar, mich glücklich machend und Sinn stiftend definiere, nur das wird mich motivieren, auch bei Engpässen weiter zu machen.
Denn um Ziele zu erreichen oder auch immer wieder neu zu definieren, brauche ich Tatkraft, Entschlossenheit und die Energie zur Schöpferkraft.
Mit mehr Leichtigkeit mein Ziel zu erreichen und diese Leichtigkeit auch zu spüren, heißt nichts anderes als eine Gratwanderung zu beschreiten.
Und zwar diese, die zwischen der ungezwungenen Leichtigkeit und der notwendigen Arbeit die zur Zielerreichung mit der nötigen Disziplin zu leisten ist.
Diese Balance herauszufinden, zu beherrschen, vor allem aufzubringen und beizubehalten – das ist gelebte Leichtigkeit im Sein. 

Also, was brauchen wir, um mehr Leichtigkeit in unser Leben einzuladen?

1.    Klarheit
Klarheit erlangen über das, was ich wahrhaftig will. Unentschlossenheit lässt mich wie auf heißen Kohlen hin und her tanzen. Will ich mehr Freizeit oder mir noch mehr Arbeit machen, indem ich eine neue Internetseite aufbaue? Hier muss einfach Klarheit in Form von Fakten, Möglichkeiten und auch über die mich begleitenden Umstände, Hindernisse etc. geschaffen werden.
Denn erst wenn ich Klarheit habe über meine Einflussgrößen, die mich begleiten, kann ich mich fokussieren auf das Eigentliche, das Wesentliche und dieses dann konzentriert angehen. Klarheit ist ein Weg zu mehr Leichtigkeit im Sein.

2.    Die Sache mit der Sichtweise und den Perspektiven
Ach ja, es ist so eine Sache mit der Klarheit, denn wir dürfen uns hier ständig und stetig Fragen zu unseren Angelegenheiten stellen. Ich frage erst andere Menschen um Rat, wenn ich selbst mehr Abstand zu der Sache habe. Und dann frage ich Menschen, denen ich vertraue und nicht Hinz und Kunz, die mich nur verunsichern würden. Mit einem Mehr an Sichtweisen auf die betreffende Sache, kann ich meine Perspektive erweitern, denn, was hindert mich wirklich mein Ziel zu verfolgen?
Ehrlichkeit gepaart mit Klarheit ist hier der Weg zu mehr Leichtigkeit im Sein.

3.    Bewusstsein gewinnen
Ich bin ja eine Verfechterin von Bewusstwerdung und Bewusstsein, dazu gehört es auf mein „Bauchgefühl“ zu hören und mir zu vertrauen. Es ist wichtig die Einflüsse, denen ich ausgesetzt bin – diese Eindrücke und auch Beeinflussungen aufmerksam und achtsam wahr zu nehmen, denn nur so kann ich Störendes erkennen und ausgrenzen. Aktivität kann jetzt viel leichter einfließen und somit wird mein weiteres Handeln und die damit zu treffenden Entscheidungen viel leichter zu Händeln sein, hin zu mehr Leichtigkeit im Sein.

4.    Verantwortung übernehmen
Lernen meinen Entscheidungen zu vertrauen.
Dies beinhaltet auch, dass ich Fehler machen darf.
Ich muss allerdings bereit sein die Verantwortung dafür zu übernehmen.
In Ver-Antwort-ung steckt das Wort Antwort. Damit ist es doch gar nicht so schwierig. Es geht wie immer um Fragen und Antworten und schon bin ich in meiner Verantwortung. Verantwortung ist der Gegenspieler von „du bist Schuld“. Schuld wiegt schwer, Verantwortung leicht. Ergo, mehr Leichtigkeit im Sein erreiche ich durch mich verantwortlich für meine Taten zu zeichnen.

5.    Klare Entscheidungen zu treffen –
Zur rechten Zeit mit einem Nein oder ein Ja zur Sache…

Zur Entwicklung von Zielen oder Unternehmungen benötigen wir alle Entschlossenheit gepaart mit Mut zum beherzten Handeln. Das beinhaltet, dass ich Nein zu etwas, was mich belastet, sagen darf und kann, denn dies ist ein Ja hin zu etwas Neuem.
Klare Entscheidungen zu treffen, wiegen leicht und schon wieder habe ich mehr Leichtigkeit im Sein.

6.    Entspannt im Körper, Geist und in der Seele
Ich liebe Meditation, Entspannungsübungen, EFT, Gebete und den Healing Code. Dies alles sind Hilfsmittel, um zu mehr geistiger Klarheit zu gelangen. Und schon habe ich, dadurch, dass ich mir meine Widerstände in meinem Leben bewusst mache, annehme und diese auflösen darf, es geschafft zu mehr Leichtigkeit im Sein zu gelangen.

7.    Besorgnisse ade …
Neid ist im christlichen Glauben die 7. Todsünde und deshalb kommt zum Schluss ein Schuss Provokantes.
Ich persönlich liebe es, wenn ich bemerke, dass mich Neid anfliegt. Hier kann und darf ich mich meinem eigenen Mangeldenken stellen. Denn Neid schadet nur demjenigen dessen ständiger Begleiter er ist…
Wozu ich Neid anführe? Nun, es ist irrsinnig sich mit anderen vergleichen zu wollen oder es zu tun. Wir Menschen sind alle unterschiedlich und einzigartig. Fragt euch lieber, was brauche ich wirklich um zufrieden und glücklich zu sein?
Zuversichtlich und klar Entscheidungen zu treffen, setzt voraus, zu wissen, wo ich mich mit anderen vergleiche oder mit anderen mithalten will. Ein Mehr an Leichtigkeit im Sein bringt mir definitiv, dass ich großzügig zu mir selbst und anderen sein kann – mein Wissen mit anderen zu teilen, sich mit anderen Menschen in gegenseitiger Wertschätzung auszutauschen.
Wie sagte schon Dale Carnegie: Sorge dich nicht, lebe!
Wir alle sind alleine für unser Denken und somit für unseren „Erfolg“ im Leben verantwortlich – was auch immer wir für uns persönlich als > „Erfolg“ definieren…

Meine Lieben, lasst uns einfach alle unsere eigenen Dinge im Leben gestalten und dabei angenehm diese sieben Punkte im Gedächtnis behalten. Unser persönliches Wohlgefühl, mit und ohne die Widrigkeiten in unserem Leben, fühlt sich dann so einfach, aber einfach so was von einem lebendigen, gefühlsträchtigen, verständlichen, bewussten von Klarheit getragenen GUUUUT in der Leichtigkeit unseres Seins an.

Der Anstoß

Tee erleuchtet den Verstand, schärft die Sinne,
verleiht Leichtigkeit und Energie,
und vertreibt Langeweile und Verdruss.
Aus China

Anschließend die Erkenntnis

Es genügt nicht, etwas sicher zu können,
man muss Leichtigkeit erstreben.
Johannes Amos Comenius (1592 – 1670), tschechischer Theologe und Pädagoge

Es folgt die Einsicht

Die Leichtigkeit lebt davon, dass wir dem Leben vertrauen.
© Helga Schäferling (*1957), deutsche Sozialpädagogin, Quelle: »Chakrade«, 2009 Heilbotschaften Geistige Heilmittel von Dr. med. Ebo Rau und Helga Schäferling,

Danach: Gestalten und Machen

Eine spielerische Herangehensweise ist die beste Form,
mit Leichtigkeit und Freude weiterzukommen.
© Ingrid Dankwart (*1955), Leichtigkeitscoach

und

Durch Ordnung gewinnt man nicht nur Zeit,
sondern auch Leichtigkeit im Denken.
© Hubert Joost (*1939), Steuerberater im Ruhestand

Politisch hochaktuell

Nehmt euch in acht, ihr, die ihr das Volk
in Unwissenheit halten wollt, seid am meisten bedroht;
seht ihr denn nicht, mit welcher Leichtigkeit
man ein unvernünftiges Tier zu einem reißenden Tier macht?
Honoré Gabriel de Riquieti Graf von Mirabeau (1749 – 1791), französischer Politiker

Beherzigenswert

Wenn im Herzen keine Bosheit ist,
so sind in Miene und Manieren immer Heiterkeit und Leichtigkeit.
Philip Dormer Stanhope Lord Chesterfield (1694 – 1773), englischer Staatsmann und Schriftsteller, Quelle: »Neue Wissenschaft«

Denn

Das erste Geschäft einer jeden Theorie ist das Aufräumen
der durcheinander geworfenen und ineinander verworrenen
Begriffe und Vorstellungen, und erst, wenn man sich
über Namen und Begriffe verständigt hat,
darf man hoffen, in der Betrachtung der Dinge
mit Klarheit und Leichtigkeit vorzuschreiten.
Carl Philipp Gottfried von Clausewitz (1780 – 1831), preußischer General, Militärtheoretiker und Schriftsteller

Abschließend

Ehrlichkeit ist eine Berührung,
welche die meisten Menschen scheuen –
die Zartheit und Kraft, die Unschuld und Leichtigkeit
dieses Lebensgefühls macht ihnen Angst.
© Damaris Wieser (*1977), deutsche Lyrikerin und Dichterin

Ich wünsche euch
in dieser Woche Leichtigkeit gepaart mit Gelassenheit
in eurem Dasein für euch zu finden und dieses bewusst zu genießen
herzlichst eure Ute Weiss-Ding