ICH-EGO – des Menschen Redefigur mit Inhalt


33. Wochentipp – Thema
Einfach so – (zeitlos) so einfach
Ego – das ICH – das SELBST – das SELBST-BEWUSSTSEIN

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Nichts liegt uns näher als unser Ego – aber nichts liegt uns ferner, das zu erkennen.
© Klaus Ender (*1939), deutsch-österreichischer Fachbuchautor, Poet, bildender Künstler der Fotografie

Info:
Ego
steht für:

  • Wissenschaftssprachlich:
    das Ich – wissenschaftlich wird die lateinische Entsprechung Ego oft synonym verwendet.

  • Umgangssprachlich:
    das Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein – der Mensch sich seines Ichs bewusst sein (Selbstbewusstsein).
  • Psychologie:
    das Selbst – mitunter werden mit Ich und Ego aber auch zu unterscheidende Aspekte des Selbst benannt.
  • Psychoanalyse: wer mehr zum besseren Verständnis dazu wissen möchte, dazu gibt es wie immer unten eine PDF-Datei zu lesen von –
    Sigmund Freud, Das Ich und das Es (1923)

Das Es, der vegetative Teil der Psyche, der stets im Unbewussten verbleibt und die grundlegenden Instinkte und Triebe des Menschen umfasst.
Das Über-Ich oder Super-Ego, das die Funktion des Gewissens einnimmt und das Ich leitet (vgl. Ich-Ideal). Es wird von Freud als das Überbleibsel der elterlichen Autorität in der Kindheit angesehen.
Das Ich oder Ego, mit dem Freud das bewusst Erfahrende bezeichnet. Dieses Ich wird sowohl vom Über-Ich als auch vom Es beeinflusst und vermittelt zwischen diesen beiden Instanzen.

  • Alter Ego das andere Ich, zweites Ich, treuer Freund – lat. Alter Ego „das andere Ich“, aus alter „der eine, der andere“ und ego „ich“ ist ein „geflügeltes Wort“ und wird als psychologisch orientierter Fachbegriff in verschiedenen Bereichen von Wissenschaft und Kultur verwendet.

Oh, was für ein menschelndes herrliches WochenTipp-Thema.
Dieses ist nun köstlich, folgerichtig dem letzten Thema „Kugelmenschen“ gar lustig folgend angeschlossen.

33.-wochentipp_Ego1Unser Ego hat eine Vielfalt an Ausführungen und lässt uns frohlockend von einer Illusion in die nächste taumeln. So hatte ich es mir vor gefühlten 100 Jahren erlaubt, mich und mein Ego beste Freunde werden zu lassen. Nein, ich habe hier nicht vor die holde Weiblichkeit zu benachteiligen – aber mein Ego ist nun einmal männlich, so hat es mein Ego jedenfalls vor langer Zeit beschieden.

Es ist paradox sich einzubilden sein Ego mit Hilfe eines imaginären Schalters wie Licht ausknipsen zu können oder es sogar völlig auflösen zu können.
Indes gibt es eine Vielzahl von Menschen, wie zum Beispiel der von mir geschätzte Weisheitslehrer Eckhart Tolle, die sich wie er hin zu einem neuen Bewusstsein entwickeln.

Rein Interessenhalber, wollte ich es mir schon absichtlich in mein Gedächtnis rufen, wie sich denn dieses, unser Ego im Einzelnen so bemerkbar macht.
Tja, und deshalb durfte ich mich einfach so – so einfach diese Woche bei meinem Selbst-Experiment so richtig schön „folgenschwer bewusst“ als komplett „unerleuchtet“ erleben.
Zu erwähnen wäre hier noch so ganz nebenbei wie ich es schaffte dies wunderbar zu toppen, indem ich es mir erlaubt habe mein „Best-Friend-Ego“ noch so richtig schön vorsätzlich mit meinen wertenden und urteilenden Gedanken anzufeuern.
So eröffneten sich mir erstaunliche Einsichten, die mich voll entzückt haben, da ich dabei erst bemerkte, welchen illusionären Wirklichkeiten ich so Tag für Tag aufsitze und wieviel unbewusstes Denken mich wohlig in Einbildungen festhält.   

Mein Ehegespann hat sich daraufhin verwirrt Richtung Olympiade davon gemacht, obwohl er mich am liebsten gekillt hätte. Ich neige ja zur lebhaften Übertreibung, wie er meint… Er meint offensichtlich mein Ich-Ego, denn „mein wahres Selbstbewusstes-Ich“ ist nämlich in meiner Wahrnehmung gaaaaanz anders…

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Weiter geht es:
Werten und urteilen im Denken sind die leibhaftigen Lieblings-Attribute unseres Egos.
ICH-EGO = Illusion und Täuschung in einem, denn ach gar so trügerisch ist die von uns gefühlte eigene Identität durch unser wahrgenommenes Eigenbild.
Und es geht noch weiter, unser daraus entstandenes eingebildetes ICH beeinflusst gar lustig unser gesamtes Verhalten, unsere gesamte Interpretation der Wirklichkeit inklusive unserer Handlungen und unserem Denken bis hin zu unseren Beziehungen.
Aufschlussreich bemerkenswert wehen mir noch die Wörtchen „mir, mich“ und „mein/meins“ in meinen Sinn und eins zwei, drei – schon sind da auch bei diesen Wort-Interpretationen meine urteilenden Gedanken mit im Bunde.
Beispiel:
Als Kind war das mein Puppenwagen – die Puppe gehörte mir mich macht es noch heute wütend, wenn Jemand mir nicht zuhört – mir, mein, mich – alles ein großes gefühltes ICH, wie mein selbst-gefühlter Puppenwagen, meine Puppe, mir nicht zuhören – ICH = Selbstgefühl.
Heute ist es nicht mehr der Puppenwagen, heute ist es mein ??? – welch eine herrliche Einbildung von mir, mein, mich – meinem ICH, welches dieses mein ICH-EGO, da so alles darum herum für die Wirklichkeit hielt und hält.
Besitz, etwas angeblich zu besitzen, ist, so denke ich, eine der größten, uns alle täuschende Illusion.

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Tja, die berühmte Frage aller Fragen: Wer oder was bin ICH wahrhaftig.
Unser eigenes Selbstbildnis ist ach gar so trügerisch. ABER! Je mehr ich selbst erkenne, was mich wirklich ausmacht, desto mehr kann ich mich von dem verabschieden, was ich glaube zu sein.
Unser uns freundschaftlich gesonnenes EGO nimmt alles gerne persönlich und das ist ein glorreiches, erkennbares Indiz für uns, welches uns das bewusst aufzeigt und fühlen lässt, was wir gerne auflösen möchten.
Unser Ego nimmt es persönlich und schon steigen Emotionen in uns hoch, welche zusätzlich noch prima von unserem Denken angeheizt werden, als Würze dazu wird dann noch kräftig ge- und be-urteilt sowie ge- und be-wertet. Hier geht es um Recht haben wollen, einen Angriff abwehren zu wollen und um Verteidigung.
Ab hier befinden wir uns im losgetrennten Raum der Mein–ungen, Denkweisen und
Wert-ungen.
Da können sich alle Ego-Ichs volle Kanne über angebliche Tatsachen, Fakten und Realitäten auf das prächtigste austauschen. Umtriebig lässt sich dazu mit selbst gestaltetem Gedankengut die Situation, die Sache oder lassen sich die Dinge auf das köstlichste verzerrend und im täuschenden Lichte darstellen. Ego-Trips der Verteidigung, hier sind wir voll damit beschäftigt  das eigene illusionäre Selbstbild aufrecht zu erhalten.
Dieses wunderbare ICH-EGO, tief in uns verankert, unauffällig, stillschweigend aus dem Unbewussten heraus nimmt es Einfluss auf unser aller Verhalten. Es ist eine perfekte Illusion, welche uns voller Zwiespalt wie ein losgelöstes Einzelwesen von der kollektiven menschlichen Gesamtheit fühlen lässt. Ein entsprechend illusionärer Gedanken-Satz hierzu lautet: „Immer passiert nur mir das“.

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Meine Lieben, wenden wir uns lieber öfter bewusst und vertrauensvoll unseren bejahenden, zusagenden Empfindungen in unserem Dasein zu, wie zum Beispiel unserer Zuversicht, Zufriedenheit, Freude, unserer fröhlichen, humorvollen Seite, unserer Begeisterung, unserem Selbst-Bewusstsein und so weiter.
Schauen und hören wir bewusster hin, auf das was uns wahrhaftig berührt.
Herzlichkeit und Güte haben den Preis sich dessen immer wieder selbst bewusst zu werden und diese Regungen auch bewusst zulassend zu spüren. Der erhaltende Gegenwert heißt Liebe bewusst fühlend zu geben und zu empfangen. Es ist unser innerer Raum, der sich dadurch immer mehr und mehr sich bewusst öffnend mit überwiegend positiveren Dingen in unserem Ich-Leben anfüllt. Das Lachen eines Kindes, das gesellige Beisammensein mit guten Freunden, der Strandspaziergang alleine in den Morgenstunden, der Duft des Morgens, es gibt so viele wunderbare tägliche Begebenheiten. Wir können und dürfen lernen uns diesen wahrhaftig uns selbst-bewusstwerdend schönen Seiten und Dingen des Lebens wieder zuzuwenden.
Und das fühlt sich dann aber sowas von einem lebendigen, frohsinnigen und vor allem bewusst vitalen GUUUUT in unserem Leben an. Da freut sich auch unser ICH-EGO inklusive unserem neu erwachten Ich-Selbst-Bewusst-Sein.
Mein Ich-Ego befindet, dass Humor einer der Schlüssel ist, welcher mich hin zu meinem Selbst-Bewussten-Ich führen kann.

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Wie, wer, was, wo – Ego

 

Ego: Das enfant terrible des Ganzen.
© A. Michael Bussek (*1966), gez.: vom Leben!

 

 

und

 

 

Wenn Streß und Panik sich vereinen,
Ängste ganze Flüsse weinen,
mutiert der Mensch zum Ego-Tier,
ist da und dort, doch niemals hier.
Verdrängt was lieb und wichtig war,
was ihn bewegt mit Haut und Haar,
blockiert die Welt um sich herum,
bitte nehm mir das nicht krumm…
© Sebastian Meurs

 

 

denn

 

 

„Wer bin ich“, fragt mein Ego –
„Du bist ich, mal groß und mal klein“, antwortet mein Schatten.
© Justus Vogt (*1958), denkender Lebender und lebender Denker

 

 

anbei

 

 

Es gibt Leute, die in einem gewissen Alter ein starkes Ego entwickelt haben,
das sie dann »Alter Ego« nennen!
© Willy Meurer (*1934), deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist, M.H.R. (Member of the Human Race), Toronto

 

 

Ego-Liebe

 

Viele Singles, die auf der Suche nach dem Traumpartner sind,
suchen gar keinen wirklichen Partner,
sondern eine zusätzliche Werbefläche fürs eigene Ego.
© Rena Lessner (*1952), Schriftstellerin

 

 

denn

 

 

Diejenigen, die an einem Ego-Komplex leiden,
leiden auch an Mangel von Empathie.
© Gjergj Perluca (*1944), emer. Prof. für Physik und freier Journalist aus Shkoder, Albanien

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Ego Auftritte

 

 

Mit dem menschlichen Ego verhält es sich so wie mit den Tomaten:
Je größer, glänzender und aufgeblasener, desto weniger schmackhaft und gesund.
© Wolfgang J. Reus (1959 – 2006), deutscher Journalist, Satiriker, Aphoristiker und Lyriker

 

aber

 

Das Ego ist der Teil der Seele, der Gage verlangt für seine Auftritte.
© Billy (*1932), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker, Quelle: »Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens«, Books on Demand, 2006

 

denn

 

Was nutzt schon die ganze Freiheit in der Zwangsjacke des Ego?
© Paul Mommertz (*1930), deutscher Schriftsteller, Autor von Drehbüchern, Bühnenstücken und Hörspielen, Quelle: Mommertz, Sichtwechsel. Aphorismen über Menschen und Meinungen, 2005

Psychologische Ego Politik

 

Über Grundrechte aller wird nach einer bestimmten Regel diskutiert:
Das Ego einzelner behält das letzte Wort.
© Andrea Mira Meneghin (*1967)

 

und die

 

Psychoanalyse:
Reiseleitung für Ego-Trips.
© KarlHeinz Karius (*1935), Urheber, Mensch und Werbeberater, Quelle: Karius, WortHupferl-Edition. WortHupferl-Verlag

 

denn

 

Der Ego-Shooter ist die Vollendung der abendländischen Metaphysik.
© Alexander Eilers (*1976), Aphoristiker, Quelle: Eilers, Kätzereien, 2008

 

aber

 

Mit einem monströsen Ego kann man nur in die Politik oder zur Bühne gehen.
© Erwin Koch (*1932), deutscher Aphoristiker

 

So manche Diskriminierung ist eine Überbewertung des eigenen Ego.
© Heinz Körber (*1938), Aphoristiker

 

Du verlierst Lebenskraft, wenn du anderen hilfst, um dein Ego zu stärken.
© Irina Rauthmann (*1958), deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin

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Abschließende Worte

 

Das selbstsüchtigste Wort – ›Ich‹
Höre dir und den anderen gut zu
Das vollbringende Wort – ›Wir‹
Verwende es umsetzend
Das oft missverstandene Wort – ›Ego‹
Liebe es dich zu wandeln
Das besinnlichste Wort – ›Liebe‹
Schenke ihr Leben
Das vergnüglichste Wort – ›Lächeln‹
Bemühe dich es oft zu tun
Das am schnellsten verbreitete Wort – ›Gerücht‹
Ignoriere es immer
Das Sinn aufweisende Wort – ›Erfolg‹
Definiere deine Sinnesart von Erfolg für dich
Das Neid verursachende Wort – ›Eifersucht‹
Entdecke deinen persönlichen Mangel
Das leistungsfähigste Wort – ›Wissen‹
Erwerbe Bewusstsein und Bildung
Das wegweisendste Wort – ›Vertrauen‹
Trau dich hinzuhören, hinzusehen, zu fühlen und zu spüren- vertraue dir!
Unbekannt und verändert ute weiss-ding

 

 

Vier Pronomina machen Unfried in der Welt:
Ego (ich), tu (du), meum (mein), tuum (dein).

Christoph Lehmann (1579 – 1639), studierte Jura; war Schuldirektor und Stadtschreiber in Speyer, latein Pronomina-deutsch Fürwörter, Quelle: Lehmann, Politischer Blumen-Garten, 1662

 

 

Was zählt, sind:
Begeisterung statt Frust,
Partnerschaft statt Wettbewerb,
Teamgeist statt Ego-Individualismus,
gemeinsamer Erfolg statt Wachstumswahn,
Liebe statt Kampf.
© Kersten Kämpfer (*1958) (auch Pseudonym KK), Dr.-Ing. der Technischen Kybernetik und Automatisierungstechnik
http://www.kkwords.de/

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Ich wünsche euch, philosophisch betrachtet gemäß René Descartes
berühmtem cogito, ergo sum – lat.: ich denke, also bin ich,
euer Ich-Ego bewusst genussvoll spürend in eurem Leben genießen zu können
herzlichst eure Ute Weiss-Ding

 

Bilder: Aubrey Vincent Beardsley 1872-1898, englischer Illustrator, Dichter, Graphiker und Karikaturist. 

Quellen:

http://www.wissen.de

https://de.wikipedia.org

http://www.kkwords.de/

Eckhart Tolle, Eine neue Welt, http://www.eckharttolle.de/

PDF-DATEI: 33. Wochentipp_Freud Ich Es

 

 

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