Hoffnung – eine der Kardinaltugenden


7. Wochentipp – Thema

Einfach so – (zeitlos) so einfach
Kirschblüten —
traumzart hingetupfte Hoffnung.
© Else Pannek (1932 – 2010), deutsche Lyrikerin

Charles Henry Sims 1873-1928

Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.
Bibel – Quelle: Neues Testament. Der Brief des Paulus an die Römer (#Röm 12,12)

Es naht der 7. Wochentipp mit der letzten Kardinalstugend „die Hoffnung“. Schon alleine der Begriff „Hoffnung“ ist für mich seit ich denken kann mit einem unangenehmen, zwiespältigen Gefühl behaftet.
Die Hoffnung stirbt ja bekanntlicher Weise zuletzt und schon deshalb empfand ich das Hoffen als Aktion irgendwie nutzlos. Hoffnung bedeutet für mich, dass ich auf irgendetwas, auf was auch immer, dass dieses erhoffte Gebilde dann in der Zukunft eintreffen könnte. Oh, wie hoffnungsvoll kann ich mein Leben Stunde um Stunde, tagelang, wochenlang oder jahrelang dann mit dieser Maßregel „hoffen“ verbringen.
„Ich hoffe es geht dir/euch gut“ – ich weiß nicht, wie oft ich diese Satz-Floskel geschrieben habe.
Ich hoffe auf was bitte schön? Einen neuen Job, einen neuen Lebenspartner, auf Glück, auf das ich gesund werde und, und, und – und schon graut es mir. Hoffnung ist immer allgegenwärtig, wohl auch bei mir, die doch so rein Garnichts angeblich mit dem Hoffen an sich zu tun haben möchte. Ergo, machen wir uns gemeinsam schlau über die Hoffnung, erst einmal im biblischen Sinne. Vielleicht bekommt die Hoffnung ja doch noch eine andere Gefühlsfärbung bei mir.

Charles Henry Sims 1873-1928

Kurze Info:
Im Mittelalter fügte die Kirche noch drei weitere, ihrer Meinung nach erstrebenswerte Tugenden (s. u.) zu den schon bestehenden vier Kardinaltugenden Platons hinzu:
Mäßigkeit, https://berlinspirit.de/der-maessigkeit-ihre-besonnenheit-eine-der-kardinaltugenden/
Tapferkeit,
https://berlinspirit.de/die-tugend-nr-2-tapferkeit/
Weisheit,
https://berlinspirit.de/die-tugend-nr-3-weisheit/
Gerechtigkeit,
https://berlinspirit.de/die-tugend-nr-4-gerechtigkeit/

Im kirchlichen Sinne werden die Tugenden
Glaube, https://berlinspirit.de/glauben-eine-der-kardinaltugenden/
Liebe,
https://berlinspirit.de/liebe-eine-der-kardinaltugenden/
und Hoffnung oft als gewichtiger Bestandteil von Erziehungsschriften verwendet, um wegweisende Werte zu vermitteln.

Charles Henry Sims 1873-1928

Was die Bibel über die Hoffnung schreibt: Originaltext http://www.bibleinfo.com/de

Hoffnung

Man wird mit Hoffnung erfüllt, wenn man sich an Gottes Wohltaten erinnert.
Die Bibel sagt in Römer 5, 1-2:

Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus; durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird.“

Wenn sie entmutigt sind, dann setzen sie ihre Hoffnung auf Christus.
Die Bibel sagt in Psalm 42, 12: „

Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.“

Hoffnung führt zu anderen guten Tugenden.
Die Bibel sagt in Kolosser 1, 5-4: „

Da wir gehört haben von eurem Glauben an Christus Jesus und von der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt, um der Hoffnung willen, die für euch bereit ist im Himmel. Von ihr habt ihr schon zuvor gehört durch das Wort der Wahrheit, das Evangelium.“

Die Hoffnung wächst, wenn man sich an die Verheißung der Auferstehung erinnert.
Die Bibel sagt in 1. Thessalonicher 4, 13: „

Wir wollen euch aber, liebe Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben.“

Man findet Hoffnung, wenn man von ganzem Herzen erkennt und glaubt.
Die Bibel sagt in Epheser 1, 18: „

Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist.

Charles Henry Sims 1873-1928

Hoffnung nach dem religiösen Verständnis –
Bibel-Lexikon, Originaltext https://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=1684

Hoffnung bedeutet, auf etwas zu warten, was noch nicht geschehen ist, aber in Gottes Wort ausdrücklich verheißen ist
Römer 8,24-25 Kontext
24 Denn in Hoffnung sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung; denn was einer sieht, was hofft er es auch?

25 Wenn wir aber das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir mit Ausharren.

 „Gesegnet ist der Mann dessen Vertrauen der HERR ist“. Selbst wenn Schwierigkeiten auftreten wird er trotzdem Früchte tragen
Jeremia 17,7-8 Kontext
7 Gesegnet ist der Mann, der auf den HERRN vertraut und dessen Vertrauen der HERR ist!

8 Und er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt, und sich nicht fürchtet, wenn die Hitze kommt; und sein Laub ist grün, und im Jahr der Dürre ist er unbekümmert, und er hört nicht auf, Frucht zu tragen.

In Bezug auf die Hoffnung des Christen gibt es keine Unklarheiten: Sie ist ein sicherer und fester Anker der Seele, weil der Herr selber die Hoffnung ist und Christus ist in ihm die Hoffnung der Herrlichkeit
Kolosser 1,27 Kontext
denen Gott kundtun wollte, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses sei unter den Nationen, das ist Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit;
Timotheus 1,1 Kontext
Paulus, Apostel Jesu Christi, nach Befehl Gottes, unseres Heilandes, und Christi Jesu, unserer Hoffnung,
Hebräer 6,18-19 Kontext
18 damit wir durch zwei unveränderliche Dinge, wobei es unmöglich war, dass Gott lügen sollte, einen starken Trost hätten, die wir Zuflucht genommen haben zum Ergreifen der vor uns liegenden Hoffnung,

19 die wir als einen sicheren und festen Anker der Seele haben, der auch in das Innere des Vorhangs hineingeht,

Charles Henry Sims 1873-1928

Das gesegnete Teil der Hoffnung des Christen ist das Kommen des Herrn und nicht der Tod
1.
Thessalonicher 4,13-18 Kontext
13 Wir wollen aber nicht, Brüder, dass ihr, was die Entschlafenen betrifft, unkundig seid, damit ihr euch nicht betrübt wie auch die übrigen, die keine Hoffnung haben.

14 Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird auch Gott die durch Jesus Entschlafenen mit ihm bringen.
15 (Denn dieses sagen wir euch im Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden.
16 Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen;
17 danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein.
18 So ermuntert nun einander mit diesen Worten.)
1.
Johannes 3,2-3 Kontext
2 Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass, wenn es offenbar werden wird, wir ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

3 Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist.

Charles Henry Sims 1873-1928

Hoffnung (vgl. mittelniederdt. hoppen „hüpfen“, „[vor Erwartung unruhig] springen“, „zappeln“) ist eine zuversichtliche innerliche Ausrichtung, gepaart mit einer positiven Erwartungs­haltung, dass etwas Wünschenswertes in der Zukunft eintreten wird, ohne dass wirkliche Gewissheit darüber besteht.
Das kann ein bestimmtes Ereignis sein, aber auch ein grundlegender Zustand, wie etwa anhaltende Gesundheit oder finanzielle Absicherung. Hoffnung ist die umfassende emotionale und unter Umständen handlungsleitende Ausrichtung des Menschen auf die Zukunft. Hoffend verhält sich der Mensch optimistisch zur Zeitlichkeit seiner Existenz.

Charles Henry Sims 1873-1928

Ich wende mich ab hier der Fragestellung zu und frage mich:

Was ist denn nun Hoffnung? Wie fühlt sich Hoffnung an?
Was treibt die Hoffnung an?
Motiviert Hoffnung?

Hoffnung ist erkennbar ein Alltagsbegriff. Hoffnung ist in der Gegenwart offensichtlich lebensnotwendig, denn Hoffnung begleitet uns täglich  und zieht sich durch alle Bereiche unseres Lebens. Hoffnung ist eine Erfahrungsform, ohne die kein menschliches Dasein offenbar möglich ist. Eine Grundlage menschlichen Lebens.
Hoffnung realistisch zu begründen ist illusorisch, denn Hoffen ist ein unbestimmtes Gefühl von freudiger Erregung und auch eine Erwartungshaltung getragen von Glauben, Zuversicht und Optimismus.
Eine hoffende Erwartung dessen, was kommen soll, kann dummerweise, leider auch sehr schnell in einer Enttäuschung enden.

Hoffnung richtet sich erkennbar hin zu gegenständlichem Begehren (Erfolg, Anerkennung usw.) oder Objekten, Menschen, Dingen, Erfahrungen und was bleibt, ist letztendlich eine subjektive Hoffnungsdefinition. Hoffnung weist grundsätzlich in die Zukunft.

Charles Henry Sims 1873-1928

Religiös wurzelt der Ursprung von Hoffnung in der geheimnisvollen Lebensquelle, die wir Gott nennen.
Gott der Güte, der uns liebt und uns als den Seinen, seine wohlwollende Zuneigung zukommen lässt. Gott, der die Menschen nie verlässt, die er in seine Gemeinschaft ruft.

Ob Verheißung, Prophezeiung oder Versprechungen – nichts geht ohne Hoffnung…
Mit der Hoffnung im Boot befinden wir uns in der Spannung von Erwartung, dass der Ausgang zukünftiger Ereignisse wie gewünscht erfolgt und unerwünschte Ergebnisse ausbleiben.
Ein Persönlichkeitsmerkmal meinerseits, welches auch mein Verhalten stark beeinflusst, ist das Motiv zu leisten. Der Begriff Leistungsmotivation in Richtung Erfolg (was auch immer Erfolg für jeden Einzelnen auch beinhalten möge) ist mir mehr als bekannt. Und wenn ich es recht bedenke – ist hier Hoffnung in Richtung eines erwünschten Ergebnisses, sicherlich auch mein unbewusster Motivations-Motor, indem ich mich „hoffend“ auf die sachlich, klare Aussicht meines Begehrens mit meinen Handlungen konzentriere.

  • Hoffnung, gepaart mit Zuversicht, ist eine nützliche Gemütsbewegung bei der Gesundwerdung.
  • Freudige Hoffnung, verbunden mit Begehrlichkeit, lässt uns handelnd tätig werden.
  • Hoffnung beinhaltet Ver-trauen in die „Sache“, dazu die Zuversicht, welche aus der inneren Überzeugung heraus geprägt ist.
  • Eine berechtigte Hoffnung setzt Zu-trauen und Ver-trauen voraus – in sich selbst oder auf eine andere Person oder eine bestimmte Entwicklung.
  • Hoffnung kann die Menschen vielleicht sogar physisch und psychisch geistesgegenwärtig stimmen.
  • Hoffnung ist ein kaum fassbares, innerlich wohlgemutes, treibendes Gefühl während der Handlung. Gleichzeitig nähren uns feurig antreibende Erfahrungen hin zu einer sehnsüchtig hoffenden Erwartung.
  • Die Hoffnung entspringt zum Beispiel bei „C. G. Jung, dem Schweizer Psychiater“ aus dem „Selbst“, dem Grund und Ursprung der individuellen Persönlichkeit des Menschen, dem Unbewussten.
  • Der deutsch-US-amerikanische Psychoanalytiker Erich Fromm behauptete, dass man nicht zwischen bewusster und unbewusster Hoffnung unterscheiden könnte. Er meinte, Hoffnung sei ein Zustand unseres Seins und bedarf des Glaubens hinsichtlich einer uns begeisternden Vision.
  • Hoffnung ist verbunden mit der konzentrierten Motivation erfolgreich Ziele zu erreichen.

Charles Henry Sims 1873-1928

Meine Lieben, ich habe noch nie mit einem Thema so gehadert, wie mit der hoffenden Hoffnung.
Nun könnt ihr mich fragen, wieso tut sie sich das dann an und quält auch noch ihre Leser damit?
Es ist ja mein „Vergnügen“ mich damit zu plagen.

ABER: Gleichzeitig hat sich mein Verständnis gegenüber der Begrifflichkeit von Hoffnung perspektivisch nachdenklich gewandelt. Ergo, ist es für mich ganz klar, wenn auch bedrückend dieses in Worte zu fassen, um vielleicht auch zu einer höheren Einsicht zu gelangen.
Es ist wie es ist – einfach so, so einfach – je mehr ich weiß – je weniger weiß ich. Das heißt, desto größere Wissenslücken erkenne ich.
ABER, was wäre ein Leben ohne Hoffnung?
Hat Hoffnung doch eine größere, eine existenziellere Bedeutung in unser aller Leben, als wir vielleicht annehmen?
Wisst ihr was, geht selbst auf die Suche nach Antworten, denn ich hoffe euch ein wenig zum Nachdenken inspiriert zu haben und das fühlt sich dann aber so was von einem vergnüglichen, hoffnungsvollen, lebendigen und frohsinnigen GUUUUT in unser aller Leben an.
Hoffen auf Selbstverwirklichung? Besser viel besser – Hoffnungen selbst verwirklichen!

Charles Henry Sims 1873-1928

Abschließend
berührende Worte des persönlich-biografischen Lied-Gedichtes
Dietrich Bonhoeffers 1906-1945, lutherischer Theologe,
der am deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligt war.
Und im KZ Flossenbürg hingerichtet wurde.
Das Gedicht „Von guten Mächten“ 

Von guten Mächten treu und still umgeben,
Behütet und getröstet wunderbar,
So will ich diese Tage mit euch leben
Und mit euch gehen in ein neues Jahr

Noch will das alte unsre Herzen quälen,
Noch drückt uns böser Tage schwere Last
Ach, Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
Das Heil, für das du uns geschaffen hast

Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
Des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
So nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
Aus deiner guten und geliebten Hand

Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
An dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
Dann wollen wir des Vergangenen gedenken
Und dann gehört dir unser Leben ganz

Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,
Die du in unsre Dunkelheit gebracht
Führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
So lass uns hören jenen vollen Klang
Der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
All deiner Kinder hohen Lobgesang

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
Erwarten wir getrost, was kommen mag
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag

Ich wünsche euch, chillige Zeit-Momente
in denen ihr die tragenden Früchte der Hoffnung
dann genussvoll spürend in eurem Leben genießen könnt
herzlichst eure Ute Weiss-Ding

Charles Henry Sims 1873-1928

Der Anfang der Welt: Gott erschafft Himmel und Erde

Originaltext aus der Schlachter-Bibel übernommen: die-bibel.de Link siehe unten
Die Schlachter-Bibel ist an die Luther-Bibel, die nicht-revidierte Elberfelder Bibel, aber auch an die alte, nicht-revidierte Zürcher Bibel angelehnt, weist aber an manchen Stellen sehr individuelle Übersetzungsvarianten von Schlachter auf. Sie ist dafür bekannt, den Grundtext sinngemäß genau in verständlichem, prägnantem Deutsch wiederzugeben. UND der Text aus der Volxbibel (etwas vereinfachter in ihrem Wortlaut)

Das erste Buch Mose (Genesis)
DIE URZEIT: VON DER SCHÖPFUNG BIS ABRAHAM
Der Anfang der Welt: Gott erschafft Himmel und Erde
Und
Wie Gott die Erde gemacht hat 1.Mose 1 – Volxbibel

1  Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.
1 Alles fing damit an, dass Gott das ganze Universum gemacht hat. Er bastelte das riesige Weltall zusammen und mittendrin die Erde.

Der erste Tag

2 Die Erde aber war wüst und leer, und es lag Finsternis auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.
2 Auf der Erde war noch nichts los. Überall war totales Chaos. Es war stockdunkel, alles stand unter Wasser, und es gab noch kein Licht. Aber Gottes Geist, seine besondere Kraft, war da und schwebte über dem Wasser.

3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht.
3 Und dann machte Gott eine Ansage: „Jetzt soll erst mal Licht angehen!“ Und „bang“, es passierte sofort! Plötzlich war es überall hell!

4 Und Gott sah, dass das Licht gut war; da schied Gott das Licht von der Finsternis.
4 Und Gott fand das Licht total cool! Dann beschloss er, das Licht mal von dem Dunkeln zu trennen. Es sollte ab jetzt die halbe Zeit hell sein und die andere Zeit dunkel.

5 Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der erste Tag.
5 Gott nannte die helle Zeit „Tag“ und die dunkle Zeit „Nacht“. Es wurde zum ersten Mal auf der Erde dunkel und wieder hell, und damit war der erste Tag, den es jemals gegeben hatte, auch schon vorbei.

Der zweite Tag

6 Und Gott sprach: Es werde eine Ausdehnung inmitten der Wasser, die bilde eine Scheidung zwischen den Wassern!
6 Als Nächstes sagte Gott: „Das Wasser soll sich zerteilen, es soll Wasser nach oben und nach unten gehen!“

7 Und Gott machte die Ausdehnung und schied das Wasser unter der Ausdehnung von dem Wasser über der Ausdehnung. Und es geschah so.
7 Und das passierte auch sofort. Jetzt gab es oben und unten Wasser, oben in den Wolken und unten auf der Erde.

8 Und Gott nannte die Ausdehnung Himmel. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der zweite Tag.
8 Den oberen Teil nannte Gott „Himmel“. Und dann war der zweite Tag auch schon wieder vorbei.

Der dritte Tag

9 Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an einen Ort, damit man das Trockene sehe! Und es geschah so.
9 Die nächste Ansage von Gott war: „Das Wasser auf der Erde soll sich jetzt mal an bestimmten Orten sammeln. Ich will, dass man was Trockenes dazwischen sehen kann!“ Und auch das passierte sofort.

10 Und Gott nannte das Trockene Erde; aber die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war.
10 Gott gab dem trockenen Boden den Namen „Land“, und das ganze Wasser nannte er „Meer“. Und Gott sah es noch mal an und fand es hammergut!

11 Und Gott sprach: Die Erde lasse Gras sprießen und Gewächs, das Samen hervorbringt, fruchttragende Bäume auf der Erde, von denen jeder seine Früchte bringt nach seiner Art, in denen ihr Same ist! Und es geschah so.
11 Dann sagte Gott: „Aus dem Boden sollen jetzt Pflanzen wachsen! Es soll grün werden, Bäume sollen entstehen, an denen Äpfel und so wachsen! Und überall sollen Samen drin sein, damit sich die einzelnen Arten auch weiter vermehren können!“ Und das passierte auch sofort.

12 Und die Erde brachte Gras und Gewächs hervor, das Samen trägt nach seiner Art, und Bäume, die Früchte bringen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.
12 Auf dem Boden wuchsen so Sachen wie Rasen, Kräuter und Bäume, alles ganz unterschiedlich. Und die Pflanzen hatten Samen in ihren Früchten, ganz unterschiedliche Samen, auf die Art, wie sie eben gemacht waren. Und Gott sah es noch mal an und fand es total krass!

13 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der dritte Tag.
13 Dann ging die Sonne unter und wieder auf. Jetzt war der dritte Tag vorbei.

Der vierte Tag

14 Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Himmelsausdehnung sein, zur Unterscheidung von Tag und Nacht, die sollen als Zeichen dienen und zur Bestimmung der Zeiten und der Tage und Jahre,
14 Gott meinte jetzt: „Am Himmel sollen Sterne sein. Die sind dafür da, dass man merkt, ob es Tag oder Nacht ist. Und man soll durch die Sterne abchecken können, ob wir gerade Winter oder Sommer haben. Und das Datum soll man an denen auch ablesen können.

15 und als Leuchten an der Himmelsausdehnung, dass sie die Erde beleuchten! Und es geschah so.
15 Sie sollen wie kleine Lampen sein, damit es auf der Erde nachts ein bisschen heller wird.“ Und das passierte sofort.

16 Und Gott machte die zwei großen Lichter, das große Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht; dazu die Sterne.
16 Als Nächstes machte Gott die Sonne und den Mond klar. Die Sonne sollte es am Tag ganz hell werden lassen und der Mond nachts.

17 Und Gott setzte sie an die Himmelsausdehnung, damit sie die Erde beleuchten
17 Gott pinnte beide oben in den Himmel, damit sie von da gut auf die Erde leuchten konnten.

18 und den Tag und die Nacht beherrschen und Licht und Finsternis scheiden. Und Gott sah, dass es gut war.
18 Sonne und Mond organisierten ab sofort, ob es hell oder dunkel wurde. Und Gott sah es noch mal an und fand es richtig gut!

19 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der vierte Tag.
19
Und dann war es auch schon wieder dunkel und wieder hell, und der vierte Tag war zu Ende.

Charles Henry Sims 1873-1928

Der fünfte Tag

20 Und Gott sprach: Das Wasser soll wimmeln von einer Fülle lebender Wesen, und es sollen Vögel dahinfliegen über die Erde an der Himmelsausdehnung!
20 Jetzt machte Gott folgende Ansage: „Ich will, dass es im Wasser nur so von Leben wimmelt! Total viele Tiere sollen da jetzt rumschwimmen! Und über der Erde sollen jede Menge Vögel im Himmel rumfliegen!“

21 Und Gott schuf die großen Meerestiere und alle lebenden Wesen, die sich regen, von denen das Wasser wimmelt, nach ihrer Art, dazu allerlei Vögel mit Flügeln nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.
21 Und jetzt ging Gott richtig ab. Er machte riesengroße Walfische, aber auch alle möglichen kleinen Tiere, Krabben, Aale, Forellen, eben alles, was so im Wasser leben konnte. Und er fing an, die ganzen Vögel zu stylen, in unterschiedlichsten Formen und Farben. Und Gott merkte gleich, dass das total genial wurde!

22 Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt das Wasser in den Meeren, und die Vögel sollen sich mehren auf der Erde!
22 Dann wünschte Gott ihnen alles Gute und segnete sie. Er sagte zu ihnen: „Jetzt macht mal los! Habt Spaß miteinander und vermehrt euch! Ihr könnt das ganze Meer haben, wenn ihr wollt! Und den Vögeln sag ich das auch: Habt mal ordentlich Sex und vermehrt euch auf der Erde!“

23 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der fünfte Tag.
23 Und es wurde dunkel, und wieder hell. Damit war der fünfte Tag vorbei.

Der sechste Tag

24 Und Gott sprach: Die Erde bringe lebende Wesen hervor nach ihrer Art, Vieh, Gewürm und Tiere der Erde nach ihrer Art! Und es geschah so.
24 Jetzt sagte Gott: „Auf der Erde soll es viele unterschiedliche Tierarten geben. Jedes Tier soll ganz besondere Eigenschaften haben. Löwen, Schlangen, Schildkröten und so was, das soll es ab jetzt geben.“ Und es passierte genauso, wie Gott es gesagt hatte.

25 Und Gott machte die Tiere der Erde nach ihrer Art und das Vieh nach seiner Art und alles Gewürm des Erdbodens nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.
25 Gott stylte dabei ganz verschiedene Tiere. Wilde und zahme, Tiere, die auf dem Boden lebten, und Tiere die im Boden lebten, und alles in unterschiedlichen Formen und Farben. Und Gott sah es noch einmal an und fand alles total cool!

Charles Henry Sims 1873-1928

Die Erschaffung des Menschen

26 Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde, auch über alles Gewürm, das auf der Erde kriecht!
26 Jetzt sagte Gott: „Okay, nun wollen wir auch mal Menschen basteln. Die sollen mir ähnlich sein. Und die sollen ab sofort das Sagen haben über die ganzen Fische, die im Meer sind, und auch über die Vögel, die in der Luft fliegen, und auch über die ganzen anderen Tiere auf der Erde. Die Menschen sollen über alles bestimmen, was es auf der Erde so gibt.“

27 Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.
27 Also baute Gott einen Menschen. Dieser Mensch war ihm irgendwie ähnlich, er sollte nach demselben Muster gestrickt sein wie Gott. Er machte dabei gleich zwei Exemplare, einen Mann und eine Frau.

28 Und Gott segnete sie; und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde!
28 Und Gott gab ihnen Kraft zu leben und segnete sie. Er sagte zu ihnen: „Jetzt habt Spaß miteinander! Schlaft miteinander und bekommt sehr viele Babys! Ihr sollt ab jetzt das Sagen haben über alles, über die Fische, die im Meer sind, und auch über alle Vögel, die rumfliegen. Und auch über die ganzen anderen Tiere, die auf der Erde leben, sollt ihr ab sofort bestimmen können!“

29 Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles samentragende Gewächs gegeben, das auf der ganzen Erdoberfläche wächst, auch alle Bäume, an denen samentragende Früchte sind. Sie sollen euch zur Nahrung dienen;
29 Schließlich meinte Gott noch: „Hey, ich habe euch hier ganz viele Sachen gegeben, die man anpflanzen kann und die dann von selbst wachsen! Und auch Bäume hab ich für euch gemacht, und da wachsen auch viele leckere Früchte dran! Die könnt ihr dann essen, wenn ihr wollt.

30 aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich regt auf der Erde, allem, in dem eine lebendige Seele ist, habe ich jedes grüne Kraut zur Nahrung gegeben! Und es geschah so.
30 Das ganze Grünzeug hab ich für die Vögel und die anderen Tiere gemacht, damit die das alles essen und davon leben können.“ Und es passierte alles genau so, wie Gott es gesagt hatte.

31 Und Gott sah alles, was er gemacht hatte; und siehe, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.
31 Gott sah sich dann das Ganze, was er gerade gemacht hatte, noch einmal in Ruhe an. Und er war voll begeistert, es war alles spitzenmäßig geworden! Dann wurde es dunkel, der sechste Tag war vorbei, und am nächsten Morgen fing der siebte Tag an.

Bilder: Charles Henry Sims 1873-1928, war ein britischer Maler von Porträts, Landschaften, dekorativen Gemälden und Exponent von Outsider Art

Quelle: Fromm, E. (1991). Die Revolution der Hoffnung.
https://www.die-bibel.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite

http://www.bibleinfo.com/de
http://www.taize.fr/de_article295.html



 

 

 

 

 

 

 

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