glücklich genießen


13 wo wochentipp 15 glücklich genießen

 Das Wochentipp – Thema:
Glücklich genießen

Der wahre Genuss ist der Genuss ohne begleitende Schuldgefühle.
© Franz Schmidberger (*1942), deutscher Publizist

 Zurück aus unserem herrlich relaxten Urlaub im wunderschönen Frankenland und schon hatte ich den ultimativen
Genuss-Wochentipp – genüsslich nur für euch…

Hier hatte mal wieder alles gestimmt, angefangen bei der anmutigen Landschaft, der ansprechenden Ferienwohnung, dem tatsächlich angenehmen Wetter bis hin zu unseren tollen Freunden mit dem behaglichen Miteinander – Genuss pur…
Die köstlichen Speisen und Weine, die wir genießen durften, waren dabei eine stilvolle Genussvariante.
Genuss wird ja nicht nur über unsere Geschmacksnerven wahrgenommen, sondern über all unsere Sinne.
Und dann ist das ja auch noch so eine Sache mit dem, was uns so im Einzelnen als Individuum so richtig begeisternd entzückt.

Während mein Herzallerliebster mehr Jimmy Hendrix zugetan ist und sich in die alten Songs genießerisch „rein hört“, entlockt mir dieses höchstens ein „Hasiputz, setz bitte die Kopfhörer auf“.
Ich persönlich genieße z. B. am liebsten Walzer beim Putzen, was meinen Göttergatten flüchten lässt. Allerdings bin ich noch nicht dahinter gekommen, ob dies nun am Walzer oder meiner Putzaktion liegt, welche ihn aus dem Hause treibt. Mir ist das völlig unverständlich, denn ich kann einen Walzer beim Putzen nur empfehlen, er bringt beim Lappen-Schwingen einfach gute Laune.
Weiterhin kann ich es gut nachvollziehen, wenn meine Freundin ihren Schuhe-Einkauf, als den höchsten Genuss darstellt. Ich wiederum bekomme glänzende Augen bei Taschen aus Leder. Leder duftet für mich einfach nur berückend lecker und mein haptisches Erlebnis kommt dabei genießerisch voll auf seine Kosten.
Blumenduft und Parfum lassen mich genüsslich und wild entschlossen zum nächsten Einkaufstripp lostigern.
Düfte, die mich berühren, empfinde ich persönlich, als den absolut sinnlichsten Genuss überhaupt.
Vom Mousse au Chocolate will ich hier erst gar nicht berichten …

Sinnlicher Genuss – Sinnesfreuden – Lebenslust – Lebensfreude – glücklich der, der genießen kann…

Eine Frage sei erlaubt – vergnüglich nachdenklich:
Was braucht der Mensch, um glücklich zu sein und sein Leben zu genießen?

Viele Menschen glauben, dass Geld glücklich macht.
Angeblich soll lt. amerikanischer Forscher die gefühlt gute persönliche Lebensqualität bei einem Netto-Jahreseinkommen von ca. 60.000,00 € liegen.
Was ist denn mit den Menschen, die unter diesem Jahreseinkommen liegen? Sind diese jetzt unglücklicher oder können nicht genießen?

Ich persönlich glaube, dass ein gutes und sicheres Einkommen – Menschen auf jeden Fall beruhigter leben lässt.
Andauernde Sorgen über das Beschaffen von Geld, um seinen Mietzahlungen und allen anderen Verpflichtungen nachzukommen, lässt Menschen in eine Art Hoffnungslosigkeit hineingleiten und somit ein Stück Lebensfreude, Genussfähigkeit und Glücklich-Sein verlieren.
Gesellschaftspolitisch gesehen finde ich vieles falsch, was hier in unserem Staate läuft. Von der Verteilung des Geldes oder Reichtums im Allgemeinen mal ganz abgesehen.  Aber noch haben wir hier in Deutschland ein soziales Auffangnetz für die, die vom Leben nicht so hell beschienen wurden.

Daher glaube ich nicht, dass Geld alleine Genuss verschafft und Menschen glücklich macht. Wir Menschen wollen „gebraucht werden“ und brauchen das Miteinander. Es ist wichtig zu erkennen, dass Geld kein Garant für einen glücklich machenden Genuss darstellt.

Meine Lieben, fangen wir achtsam und vor allem bewusst an unsere Aufmerksamkeit darauf zu richten, was uns wirklich Genuss bereitet. Nämlich auf das, was wir lieben und das, was uns begeistert.
Das kann der uns weckende Sonnenschein am Morgen sein oder der herrlich duftende Kaffee zum Kuchen am Nachmittag. Es kann das Wahrnehmen der Schönheit und des lieblich würzigen Duftes der lebendigen Natur beim Spaziergang sein, ein Gespräch mit einem lieben Menschen, ein Schaufensterbummel, das Riechen an einer Blüte, das Streicheln eines Tieres, das kreative Gestalten und, und, und …

Geld ist unser Tauschmittel im Außen und als Mittel um Glück zu erfahren nur zeitlich begrenzt. Meine neuen gekauften Schuhe werden mich nur eine kleine Zeitspanne glücklich machen und wenn sie gut passen werden sie mir beim Laufen sicherlich Genuss verschaffen. Aber auf keinen Fall ist Geld die Quelle unseres persönlichen Glücks oder gar der Ausgangspunkt unserer Genussfähigkeit.
Wir selber kreieren unser Glück, es kommt aus uns selbst zum Tragen, durch die Sichtweise und sicherlich auch aus der Einstellung, die wir zu dem Leben als solches haben…
Achtsamkeit, Bewusstheit, Sinnlichkeit“ – einfach runter tunen, innehalten im Trubel des Geschehens und den Zauber des Momentes bewusst wahrnehmen…
Ohrenschmaus, tastend fühlend berühren, sich miteinander kommunizierend austauschen, Gaumenfreuden, die munden, den Duft all der herrlichen Köstlichkeiten dieser Welt wahrzunehmen, einfach mit allen fünf Sinnen genießen, das fühlt sich aber so was von einem genussvollen glücklich machenden GUUUUT an.  Es sind die kleinen sich tagtäglich summierenden kleinen Glücksmomente, die uns das Leben genießen lassen…

Erfolg und Genuss

Erfolgs-Menschen nehmen den kürzesten Weg
zwischen zwei Punkten –
Genuss-Menschen freuen sich über jeden lohnenden Umweg.
© Dieter Gropp (*1937), Lyriker und Aphoristiker, Quelle: »Meine Reflexionen und Maximen. Kleine Lebensweisheiten und Aphorismen, die mich das Leben lehrte«, Engelsdorfer Verlag, Leipzig, 2010

Übertreibung und Genuss

Im Schmerz und in der Verletzbarkeit neigt man zum Übertreiben.
Im Rausch und Genuss der Sinne und der Liebe ebenfalls.
Nur ist man bei Letzterem einfach nur glücklich.
© Jutta Brückner

Arbeit und Genuss

Ohne Arbeit kein Genuss, keine Arbeit ohne Genuss.
August Bebel (1840 – 1913), deutscher sozialdemokratischer Politiker, Mitbegründer und Vorsitzender der SPD

Kunst und Genuss

Je edlerer Art das Werk, desto höher der Genuss.
Arthur Schopenhauer (1788 – 1860), deutscher Philosoph

Ich schwärme für einfache Genüsse.
Sie sind die letzte Zuflucht der Komplizierten.
Oscar Wilde (1854 – 1900), irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor, Quelle: »Das Bildnis des Dorian Gray«, 1890

Phantasie und Genuss

Genieße mit Phantasie! Alle Genüsse sind letztlich Einbildung.
Wer die beste Phantasie hat, hat den größten Genuss.
Theodor Fontane (1819 – 1898), deutscher Journalist, Erzähler und Theaterkritiker

Genuss pur

Ein Geizhals gönnt sich einen Genuss und liest in einem Kochbuch.
Christian Friedrich Hebbel (1813 – 1863), deutscher Dramatiker und Lyriker

Zum Ausklang noch ein paar Begrifflichkeiten zum Thema „glücklich genießen“

sinnlicher Genuss, Augenweide, Erotik, Freude, Sinnenfreude, Pläsier, Spaß, Hochgenuss, ganz besonderer Genuss, Delikatesse, Ergötzen, Erquickung, Gaumenfreude, Gaumenkitzel, Köstlichkeit, Labsal, Leckerbissen, Ohrenschmaus, Gaudium, Gaudi, Begeisterung, Daseinsfreude, Entzücken, Frohlocken, Hochgefühl, Lebensfreude, Lebenslust, Lustigkeit, Vergnügen, Vergnügtheit, Lust, Amüsement, Belustigung, Erheiterung, Genuss, Heiterkeit, Kurzweil, Entzücken, Fröhlichkeit, Frohsinn, Lachen.

Ich wünsche euch
eure kleinen ganz persönlichen Glücksmomente
in dieser Woche bewusst und genussvoll wahrzunehmen
herzlichst eure Ute Weiss-Ding