Eine Fabel von Aesop über Gutmütigkeit, Böswilligkeit und Naivität.


Einfach so – so einfach
Gutmütigkeit versus Böswilligkeit
Die Gutmütigen unter uns – mögen schärfen ihr Bewusstsein.

Wie:
Stellt euch Fragen, wenn wieder Jemand eine „Bitte“ an euch richtet.
Nur so kann es einem gelingen sich und
seine Gutmütigkeit vor dem Ausnutzen zu schützen.

Fragt euch: Wie geht es mir, wenn ich … tue? Geht es mir selbst damit gut?
Und geht es mir auch auf Dauer auf diese Weise gut?
Vor was habe ich Angst?
Oder bin ich gar etwas zu naiv?
Welche Gefühle begleiten mich dazu?
Oder bin ich zu feige, ängstlich ein klares Nein zu kommunizieren?
Denke ich von mir, ich wäre sonst ein lieb-loser Mensch?
Welche Konsequenzen erwarten mich mit meinem Handeln?

Persönliches: Ich bin gerne gutmütig, hilfsbereit und großzügig.
Ich besitze ein inneres Stopp-Schild, mit der freundlichen Aufschrift
 „Bis hier hin und keinen Schritt weiter“!
Das lässt „Ausnutzer“ sich gerne im Außen austoben…
Ich mache mir vorab die Konsequenzen meines Handelns bewusst
und bin mir bewusst warum ich was tue…
Und wie geht es mir damit?
Befreiend GUUUUUT …

Dazu eine inspirieren Fabel von Aesop

Niko Pirosmani, 1862-1918, georgischer Kunstmaler, das Kamel als Hauptakteur in einer moralischen Fabel von Aesop…

Das Kamel

Als die Menschen das Kamel zum ersten Male sahen,
erstaunten sie über die Größe des Tieres und flohen bestürzt davon.

Bald merkten sie aber, dass es nicht so furchtbar sei,
wie sie es erwartet hatten, sondern dass man es leicht bändigen könne.
Sie fingen es mit geringer Mühe ein und verwendeten es zu ihrem Nutzen.
Ganz geduldig ließ es alles mit sich geschehen und wich jeder Gefahr aus.
Das gutmütige Tier folgte allen Befehlen und war anspruchslos und fleißig.

Nun fingen die Menschen an es zu verachten,
weil es trotz seiner Größe und Stärke sich nie widerspenstig zeigte,
sondern sich jede Kränkung ruhig gefallen ließ.

Dann wurden die Menschen übermütig.
Sie fingen weitere Kamele ein und stellten sie in ihre Dienste.
Hatten Sie früher Furcht vor den großen Tieren,
so zeigten Sie nun Geringschätzung und Überheblichkeit.
Sie spotteten über die Kamele, ließen sie von ihren Kindern führen
und nutzten ihre Arbeitskraft und Gutwilligkeit aus.

Resümee:
Gutmütigkeit, Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit
– es gibt kein Zuviel davon –
nur Menschen die sich die arglose Naivität oder die Ängste
ihrer Mitmenschen zu Nutze machen
und diese Menschen ausnutzen
und Menschen die sich dann ausnutzen lassen…
 Und
Wer einen Vorteil von dem Entgegenkommen eines anderen hat,
dem Lautlosen,
 sollte anstatt sich selbstherrlich zu brüsten – lieber dankbar zeigen.
Dennoch
Lasse man sich nicht von jedem gefährlich Scheinenden abschrecken.

Äsop/Aesop, griechischer Dichter,
gilt als Urvater der Fabeldichtung, 600 v. Chr.
Fabeln vermitteln meist eine moralische Aussage
durch ein Gleichnis aus der Natur,
wie Tieren und Pflanzen als handelnde Akteure.
Da möge sich jeder selbst seinen „Reim“ darauf machen,
wie was im übertragenen menschlichen Sinne damit gemeint ist…